Rezension zu "Das Mädchen, das sie irre nannten: Roman" von Antje Melanie Rieche
a_different_look_at_the_book"Das Mädchen, das sie irre nannten" machte mich zuerst durch seinen Titel auf sich aufmerksam. Als ich dann noch den Klappentext gelesen hatte, wollte ich wissen, wer dieses Mädchen ist und um welches Geheimnis es sich handelt.
Antje Melanie Rieche hat einen angenehmen Schreibstil. Es gab oft Stellen, die mich emotional sehr berührt haben. Ihre Ausdrucksweise ist bildhaft und beschreibend. So konnte ich oft seitenlang lesen.
Detailreiche Schilderungen machten es mir mitunter schwer, ruhig zu bleiben. Ich habe mich richtiggehend hineingesteigert, weil ich so stark mit Hanna mitgelitten habe.
Doch es gab ebenso Ausführungen, die zu ausgeprägt oder zu wenig hervorgehoben waren. Ich hätte mir zum Beispiel mehr vom Leben "danach" gewünscht. Das war mir zu schnell abgehandelt, obwohl ich denke, dass Stoff dafür vorhanden war.
Auch andere Fragen, die sich Lesende unwillkürlich stellen, bleiben auf der Strecke.
Meiner Meinung nach wird die Geschichte dem Titel nicht ganz gerecht. Es ist nur ein kurzer Ausschnitt aus Hannas Leidensweg.
Obwohl ich meistens durch die Seiten flog, wird es kein Werk sein, welches ich lange im Gedächtnis behalten werde. Schon jetzt beginnt Hannas Geschichte langsam zu verblassen. Und doch ist sie ein Mädchen, welches ich in meinem Herzen behalten werde. Ein Mädchen, welches für Kraft und Widerstand steht.
Ich habe die Lesestunden genossen und würde den Roman Leuten empfehlen, die solch ein Schicksal aushalten können.
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