Kurzinhalt

Leni ist sechszehn Jahre alt, lebt in Berlin und hat grade die Liebe zu ihren besten Freund Felix entdeckt. Doch lange haben die beiden nicht die neuen Gefühle füreinander auszukosten, denn Leni muss für drei Wochen zu ihrer Tante auf Usedom.

Verständlich also, dass sie davon nicht sonderlich angetan ist und Felix schmerzlich vermisst.

Zumindest ein wenig Trost findet sie durch die traumhaft schöne Kulisse der Insel und lernt dort Marc kennen, von dem sie sich sofort angezogen fühlt.

Doch Leni ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Marc nicht nur der gutaussehende und charmante Typ ist, sondern auch eine dunkle Seite hat, die sie zu verschlingen droht.

Meinung

Gleich vorweg, ich wusste bereits bevor ich das Buch angefangen habe, was mich hier drin erwarten würde. Deshalb blieb für mich die Überraschung wegen der Wendung in der Handlung aus. Wenn man aber nicht weiß, was einen erwartet, glaube ich nicht, dass man damit rechnet und diese doch recht unerwartet daherkommt.

Ich mag den Schreibstil der Autorin, das Buch lässt sich flüssig lesen und die Charaktere sind gut und plastisch geschildert, sodass man gleich einen Zugang zu ihren und der Handlung bekommt.

Auch wenn ich sagen muss, dass ich mich keinen der Charaktere identifizieren konnte (höchstens vielleicht mit Geena, der besten Freundin von Leni). Besonders nicht mit der Protagonisten selbst, die eine sehr ausgeprägte Ambivalenz vorweisen kann. Das erschwert dementsprechend, sowas wie Verständnis oder Mitgefühl für die Figuren aufzubringen.

Das ist aber natürlich rein subjektiv!

Was mich viel mehr fertig gemacht hat ist das Ende. (Keine Angst ich werde nicht Spoilern)

Wie aus den meisten Rezension und auch auf dem Klappentext zu entnehmen ist, ist dieses Buch keine lustig lockere Teenie-Liebesgeschichte, sondern behandelt ein durchaus brisantes/dunkles Thema.

Jedoch nach diesen dunkeln Ereignissen, findet so gar keine Reflexion der Sachlage statt und es gibt gar keine Sanktionen. Im Gegenteil es gibt nur Verdrängung und Verherrlichung.

Und das finde ich moralisch, pädagogisch und psychologisch schwierig!

Wenn wenigstens irgendeine (gesunde) Reflexion oder sich irgendwelche Konsequenzen daraus ergeben hätten, hätte ich dieses Buch komplett gefeiert – so allerdings finde ich es fast unverantwortlich was einem mit auf dem Weg gegeben wird; insbesondere da das hier ein Jugendbuch ist.

Fazit

Ich finde zu diesem Buch hätte der Titel „Die Abgründe deines Herzens“ besser gepasst.

Ein Buch mit einem Ende, mit dem ich gar nicht gehen kann – und was in mir die Frage weckt: Wo Liebe aufhört und wo Besessenheit anfängt