Als François Mitterand eines Abends in einer Brasserie seinen Hut vergisst, landet er auf dem Kopf von Daniel - und schlagartig ändert sich dessen Leben. Doch der Hut des Präsidenten wandert bald weiter und entfaltet dabei immer wieder seine ganz besondere Wirkung...

"Der Hut des Präsidenten" stammt aus der Feder von Antoine Laurain. Ein typisch französischer Roman, der zwar nicht an das wunderbare" Liebe mit zwei Unbekannten" heranreicht, mir aber dennoch ein paar nette Lesestunden bescherte.

Wer träumt nicht davon, dem Leben eine neue Richtung zu geben? Der Hut des Präsidenten macht es möglich und gibt nun gleich mehreren Figuren den Anreiz, ihr Leben zu ändern. Daniel, der unscheinbare Buchhalter, steckt plötzlich voller Selbstvertrauen und zeigt seinem Chef, was er wirklich drauf hat, Fanny findet den Mut, ihre langjährige Affäre mit einem verheirateten Mann zu beenden, Parfümschöpfer Pierre kreiert nach einer langen Schaffenskrise endlich wieder ein erfolgreiches Parfüm und Bernard nimmt einem künstlerischen und politischen Kurswechsel vor.

Die einzelnen Hut-Episoden sind ganz nett, charmant-amüsant und leicht zu lesen, abgesehen von Bernards Geschichte, mit der ich so gar nichts anfangen konnte. Sehr in die die Tiefe geht es bei reichlich 200 Seiten auch nicht. Zudem werden zahlreiche französische Persönlichkeiten erwähnt, die mir leider nicht geläufig waren. So ein guter Frankreich-Kenner bin ich dann doch nicht. Dafür bietet der Epilog noch eine kleine Überraschung und einen interessanten Ausblick in die Zukunft.

Insgesamt kann ich daher "Der Hut des Präsidenten" eingeschränkt empfehlen. Eine zumeist unterhaltsame Lektüre über einen schicksalhaften Hut, für die ich gute 3 Sterne vergebe.