Anton Cechov

 4 Sterne bei 278 Bewertungen
Autor*in von Der Kirschgarten, Die Dame mit dem Hündchen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Anton Cechov wurde 1860 in Taganrog, Südrussland, geboren, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und studierte dank eines Stipendiums in Moskau Medizin. Den Arztberuf übte Cechov nur kurze Zeit aus. Der Erfolg seiner Theaterstücke und Erzählungen machte ihn finanziell unabhängig. Seine Lungentuberkulose jedoch erzwang immer häufigere Aufenthalte in südlichem Klima, so dass Cechov auf die Krim übersiedelte. 1901 heiratete er die Schauspielerin Olga Knipper. Er starb 1904 in Badenweiler.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anton Cechov

Cover des Buches Der Kirschgarten (ISBN: 9783150140178)

Der Kirschgarten

 (59)
Erschienen am 05.05.2020
Cover des Buches Die Dame mit dem Hündchen (ISBN: 9783458177340)

Die Dame mit dem Hündchen

 (43)
Erschienen am 11.09.2017
Cover des Buches Die Möwe (ISBN: 9783150192771)

Die Möwe

 (30)
Erschienen am 10.07.2014
Cover des Buches Meistererzählungen (ISBN: 9783866470385)

Meistererzählungen

 (9)
Erschienen am 31.08.2006
Cover des Buches Die Steppe (ISBN: 9783257202632)

Die Steppe

 (8)
Erschienen am 26.01.2001
Cover des Buches Wintergeschichten (ISBN: 9783257070767)

Wintergeschichten

 (7)
Erschienen am 18.10.2019

Neue Rezensionen zu Anton Cechov

Cover des Buches Wintergeschichten (ISBN: 9783257070767)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Wintergeschichten" von Anton Cechov

‚der Frost ist stark, er klirrt‘
sabatayn76vor 4 Monaten

‚der Frost ist stark, er klirrt‘ (Seite 17)

Ich liebe russische Autoren des 19. Jahrhunderts und lese diese am liebsten in der kalten Jahreszeit, da dies meiner Meinung nach oft besser zur Stimmung in den Büchern passt.

Die Jahreszeiten-Reihe zu Anton Čechov lese ich passend in den jeweiligen Jahreszeiten, und als vor ein paar Wochen der Winter über Deutschland hereingebrochen ist, hat dieser Winter-Band natürlich perfekt gepasst.

Čechov thematisiert hier zahlreiche Themen, die vollkommen jahreszeitenunabhängig sind, z.B. Liebe und Leidenschaft, Wehmut und Melancholie, Alkohol und Samovar, Religion und Tradition. In allen Geschichten spielen aber natürlich auch Winter-Themen wie Weihnachten, Frost, Nebel, Schnee, Schlittenfahrten und Neujahr eine gewisse oder auch eine bedeutende Rolle.

Die Geschichten sind meisterhaft erzählt und vermitteln eine heimelige Stimmung. Sie versetzen einen ins zaristische Russland und machen Lust darauf, mehr von den russischen Meistern zu lesen. Und sie machen auch Lust auf echten Winter!

Cover des Buches Späte Blumen (ISBN: 9783257072464)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Späte Blumen" von Anton Cechov

'wenn man weiß, daß man sich gleich aufwärmen kann'
sabatayn76vor 6 Monaten

‚Es ist angenehm, zu frieren und sich naß regnen zu lassen, wenn man weiß, daß man sich gleich aufwärmen kann.‘ (Seite 32)

Anton Čechovs Herbstgeschichten thematisieren unerfüllte Liebe und Freundschaft, Aristokratie und Leibeigenschaft, Traurigkeit und Schwermut, Musik und Spiritismus, Vodka und Piroggen, Gewalt und Schulden, Krankheit und Tod, Armut und Reichtum,
Geistliche und Beamte, Bauern und Jäger, Herren und Lakaien.

Die 21 Geschichten bieten ein komplexes und gelungenes Abbild des Lebens im Russland Jahrzehnte vor der Oktoberrevolution im Jahre 1917.

Ich liebe russische Autoren des 19. Jahrhunderts, die ich bevorzugt in der kalten Jahreszeit lese. Nun bricht gerade der Herbst herein, und es war für mich die perfekte Zeit für Čechovs Herbstgeschichten.

Die Erzählungen sind stimmungsvoll, haben es problemlos geschafft, mich ins Zaristische Russland einzudenken und einzufühlen zu lassen, haben mich mitgenommen in die längst vergangene Zeit, die Čechov meisterhaft und atmosphärisch eingefangen hat.

Besonders gelungen fand ich die herbstliche Stimmung in den Erzählungen, die perfekt zur aktuellen Jahreszeit gepasst hat, so dass ich jedem nur empfehlen kann, die Jahreszeiten-Bände von Čechov tatsächlich in der jeweiligen Jahreszeit zu lesen. Ich freue mich schon auf den Winter und auf den Winter-Band von Čechov.

Cover des Buches Späte Blumen (ISBN: 9783257072464)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Späte Blumen" von Anton Cechov

Čechov im Herbst: stürmisch und melancholisch zugleich…!
AndreasKueckvor 7 Monaten

„Wir verdanken Peter Urban einen deutschen Čechov, wie er schöner nicht sein könnte.“

…auch auf dem Umschlag zu dieser Anthologie darf das Zitat von Manfred Papst von der Züricher „NZZ am Sonntag“ natürlich nicht fehlen. Unwillkürlich musste ich schmunzeln, denn einerseits fragte ich mich, wie alt besagtes Zitat nun wohl schon sei, und ob es auch für Zitate ein Mindesthaltbarkeitsdatum gäbe, andererseits bewahrheitet sich wie schon so oft der Ausspruch „Papier ist geduldig“. Doch mein Unken soll die Leistung von Peter Urban in keiner Weise schmälern. Dank der herausragenden Arbeit des Übersetzers der Čechov’schen Geschichten habe ich mich zwar nicht unbedingt in einem ergebenen Fan verwandelt aber durchaus eine kleine Schwärmerei für den russischen Literaten entwickelt.

Der Diogenes-Verlag schließt mit diesem Band die noch offene Lücke zur bisher noch fehlenden literarischen Jahreszeit und kredenzt uns auch diesmal eine feine Auswahl aus dem Gesamtwerk des russischen Dichters. Ich habe den Eindruck, dass mit „Herbst“ nun die raueste und unwirtlichste Jahreszeit erreicht ist. Während der „Frühling“ vom Aufkeimen in Liebe und Natur erzählte, der „Sommer“ in voller Pracht erstrahlte, und der „Winter“ sich in sein zauberhaftes, schneeweißes Kleid hüllte, schleudert uns der „Herbst“ mit brutaler Kraft seine Mahnung an die Vergänglichkeit entgegen. Natürlich erzählten nicht alle Geschichten aus den anderen Anthologien nur von „Friede, Freude, Eierkuchen“. Auch hier stolpern die handelnden Personen und fielen manches Mal unvermittelt und mit Wucht in ihr noch unbekanntes Schicksal. Doch ich hatte den Eindruck, dass es in den Herbstgeschichten besonders stürmisch zugeht.

Die Frage nach der Vergänglichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichten. Dabei meint „Vergänglichkeit“ nicht nur, dass Blätter von den Bäumen fallen oder Blüten im Garten verwelken. Vielmehr müssen sich die Protagonist*innen mit der eigenen, manchmal schon körperlich deutlich spürbaren Vergänglichkeit auseinandersetzen. Aber auch das eigene Heim oder die geliebte Heimat kann durch Naturkatastrophen, Feuer oder Krieg zu einem Teil der Vergangenheit werden. Ein Niedergang scheint somit überall, in jeder Ecke und an allen Fronten unabwendbar. Und doch lässt Čechov in mancher Geschichte eine „späte Blume“ erblühen, die oft unvermittelt Einfluss auf den Lauf der Geschichte nimmt und diesen so sehr verändert, dass er in eine andere Richtung gelenkt wird. Diese „späten Blumen“ stehen für die Hoffnung, dass auch in allem Vergänglichen eine zarte Schönheit wohnen kann, die mit einem kleinen Fingerzeig zu einem möglichen Neubeginn deutet.

Besonders ergriffen haben mich die Erzählungen, in denen die Held*innen von familiären Ritualen und Überlieferungen, liebgewonnenen Gewohnheiten oder gesellschaftliche Strukturen Abschied nehmen mussten. Wir kennen es doch nur allzu gut selbst: Auch bei uns sorgen die genannten Faktoren allesamt für eine Grund-Ordnung im Leben, die ihm Halt und Beständigkeit gibt. Würden sie wegfallen, bedeutete dies einen Verlust an der eigenen, persönlichen und somit höchst individuellen Identität.

Čechovs Figuren sind wenig glamourös, sondern vielmehr kantig, fehlerhaft, eben menschlich. Es sind alles Menschen, die gestrauchelt sind – entweder zum Zeitpunkt an dem die Geschichte spielt, oder in der Vergangenheit, was wiederum Einfluss nimmt auf das, was uns nun von ihnen berichtet wird. Der Autor schildert das Geschehene manchmal mit einer brutalen Direktheit, dann wieder mit einer poetischen Melancholie. Er zeichnet detailreiche Charaktere, die nicht immer sympathisch erscheinen, auch nicht unbedingt sympathisch erscheinen müssen bzw. sollen. Doch stets spürte ich beim Lesen seinen ganz eigenen Rhythmus in den Zeilen und fühlte mich wieder einmal umfangen von der noblen Melodik in der Sprache.

Wer alle vier Bände sein eigen nennt, der ist gut gewappnet. „Mit Čechov durch’s Jahr!“ könnte so ein Motto lauten: Der jeweils passende Erzählband zur aktuellen Jahreszeit findet immer wieder einen Platz auf dem Tischchen neben meinem Lesesessel und lädt mich so ein, den russischen Schriftsteller, Novellist und Dramatiker immer wieder neu zu entdecken.

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