Anton Tschechow

 4,1 Sterne bei 146 Bewertungen
Autor von Drei Schwestern, Onkel Wanja und weiteren Büchern.
Autorenbild von Anton Tschechow (©kein Urheberrecht mehr)

Lebenslauf

Anton Pawlowitsch Tschechow wurde am 29. Januar 1860 in Taganrog, Russland geboren. Bekannt ist er heute durch seine unübertroffenen Kurzprosa und trug maßgeblich zur Formung der modernen Novelle und Kurzgeschichten bei. Bis heute gilt er als bekanntester Dramatiker nach Shakespeare. Er studierte in Moskau Medizin. Unter dem Pseudonym Tschechonte veröffentlichte er zahlreiche Erzählungen in Zeitungen als auch Zeitschriften. Nach Beendigung seines Studiums war Tschechow nur kurze Zeit als Arzt tätig und wechselte schnell zum Schreiben über. Insbesondere für Arme und Kranke setzte sich Tschechow besonders ein und stiftete mehrere Schulen. 1904 verstarb er an einer schlimmen Lungentuberkulose während eines Kuraufenthalts in Badenweiler.

Neue Bücher

Cover des Buches Der schwarze Mönch (ISBN: 9783742431691)

Der schwarze Mönch

Erscheint am 16.05.2024 als Hörbuch bei Der Audio Verlag.

Alle Bücher von Anton Tschechow

Cover des Buches Drei Schwestern (ISBN: 9783150144435)

Drei Schwestern

 (28)
Erschienen am 22.06.2023
Cover des Buches Onkel Wanja (ISBN: 9783150140062)

Onkel Wanja

 (9)
Erschienen am 04.02.2020
Cover des Buches Ausgewählte Dramen (ISBN: 9783104017877)

Ausgewählte Dramen

 (8)
Erschienen am 19.01.2012
Cover des Buches Von der Liebe (ISBN: 9783866474420)

Von der Liebe

 (8)
Erschienen am 30.06.2009
Cover des Buches Liebesgeschichten (ISBN: 9783104018317)

Liebesgeschichten

 (7)
Erschienen am 19.01.2012
Cover des Buches Die Fürstin (ISBN: 9783423138321)

Die Fürstin

 (5)
Erschienen am 01.12.2009

Neue Rezensionen zu Anton Tschechow

Cover des Buches Das Duell (ISBN: 9783328110750)
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Rezension zu "Das Duell" von Anton Tschechow

Geschichte eines plötzlichen Gesinnungswandels
lesehorizontvor 2 Monaten

Gemessen an seinen jungen Alter hat der russische Schriftsteller Anton Tschechow ein vergleichsweise großes Werk hinterlassen. Er gilt als Meister der Kurzform. Die Novelle "Das Duell" hat mich insgesamt jedoch nicht vollends überzeugen können. Zunächst plätscherte die Geschichte gefühlt etwas dahin. Der Fokus liegt auf der Einführung und Skizzierung der Charaktere. Wir lernen den Philosophen und Bonvivant  Andrejwitsch Lajewski kennen, dersein bisheriges Leben weitgehend auf Lügen sowie Betrug und Selbstbetrug aufbaute. Der Zoologe und überzeugte Sozialdarwinist Nikolai Wassilljewitsch von Koren könnte kaum unterschiedlicher sein. Zwischen Beiden kommt es zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Als von Koren Lajewski offen für seine Pflichtvergessenheit kritisiert, kommt es zum Duell. Lajewski überlebt leicht verletzt. Es kommt zu einem plötzlichen Gesinnungswandel. Lajewski betrachtet sein bisheriges Leben nunmehr kritisch und beschließt, sich zu öndern.

In groben Zügen ist die Geschichte damit bereits erzählt. Ich habe etwas Zeit gebraucht ins Geschehen hineinzufinden. In der zweiten Hälfte hat mich das Geschehen mehr gepackt, was an der stärkeren Handlungsorientierung liegen mag. Ich bin jedoch mit keinem Charakter richtig warm geworden und fand den plötzlichen Gesinnungswandel am Ende nicht unbedingt überzeugend. Auch vermisste ich die gewohnte Sprachgewalt de russischen Klassiker. 

Es ist nicht mein Lieblingsbuch von Tschechow, weswegen ich auch keine besondere Leseempfehlung ausspreche. Dennoch habe ich das schmale Werk interessiert gelesen und durch das Nachwort auch Einiges über den Schriftsteller hinzugelernt, was man bis dato nicht bekannt war. 



Cover des Buches Das Duell (ISBN: 9783328110750)
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Rezension zu "Das Duell" von Anton Tschechow

Eine unverhoffte menschliche Läuterung...
pardenvor 3 Monaten

EINE UNVERHOFFTE MENSCHLICHE LÄUTERUNG...

Zwei Temperamente, zwei Weltanschauungen, zwei Unversöhnlichkeiten. Hier der studierte Philosoph und Petersburger Bonvivant Iwan Andrejitsch Lajewski, dort der nüchterne Zoologe und unerbittliche Sozialdarwinist Nikolai Wassiljewitsch von Koren. Als ihre Feindseligkeiten eskalieren und von Koren dem Finanzbeamten Lajewski Pflichtvergessenheit vorwirft, fordert der eine den anderen gemäß dem traditionellen Ehrenkodex zum Duell. Im Angesicht des nahenden Todes überdenkt Lajewski in der Nacht davor sein liederliches Dasein, das auf Lüge, Pump, Betrug und Selbstbetrug gebaut ist. Seinerzeit hatte er einer verheirateten Frau falsche Versprechungen gemacht, um sie jetzt just in dem Augenblick sitzenzulassen, da sie Witwe geworden ist. Als er das Duell leicht verletzt überlebt, nutzt der Taugenichts diese Zäsur, um sein Leben von Grund auf zu ändern. (Verlagsbeschreibung)

Diese Novelle aus dem Jahr 1891 spielt mit gesellschaftlichen Gegensätzen. Die späteren Duellanten stehen sich auch zuvor schon hinsichtlich ihres Standes, ihrer Lebensweise, ihrer Ansichten, ihrer Argumente als extrem gegensätzliche Charaktere gegenüber. Auf der einen Seite steht der selbst in seinen eigenen Augen degenerierte und nutzlose Adelige Lajewski, der pflichtvergessen, vergnügungssüchtig, verschuldet und verlogen durch den Tag zu dümpeln pflegt und dabei überlegt, wie er sich ohne großes Drama von seiner derzeitigen Lebensgefährtin, einer verheirateten Frau, trennen kann. Und auf der anderen Seite steht der sozialdarwinistische, pragmatische und kompromisslose Zoologe von Koren, der sich per se überlegen fühlt und der alles Unnütze am liebesten ausmerzen würde und dem dafür jedes Mittel recht ist. 

Die Novelle ist sehr dialoglastig, was für Lebendigkeit in der ansonsten oft szenenbezogen-statischen Darastellung sorgt. Die Figuren sind insgesamt sehr prototypisch angelegt, was einerseits die klassischen Rollenbilder der damaligen Zeit nahebringt, andererseits aber oft auch sehr klischeehaft wirkt. Allerdings war es seinerzeit wohl auch schwierig, aus den zugeschriebenen Rollen "auszubrechen", wie folgender Dialog belegt:    


"Denn nie und nimmer glaube ich, dass der Mann schuld ist, wenn wir sündigen. Schuld sind immer wir Frauen. Der Mann ist seiner Natur nach leichtfertig, er lebt mit dem Kopf, nicht mit dem Herzen, und so vieles versteht er nicht. Die Frau aber versteht alles. Von ihr allein hängt alles ab. Ihr ist viel gegeben, und so wird viel von ihr verlangt. (...)  wäre sie törichter, schwächer als der Mann, nie hätte Gott ihr die Erziehung von Knaben und Mägdlein anvertraut!" (S. 85)


Die Übersetzung wirkte auf mich eher - modern? Jedenfalls wollte sich bei mir das Gefühl von "altertümlicher Schreibweise" wie sonst bei "alten Klassikern" einfach nicht einstellen. Positiv empfand ich die wertfreie und zurückhaltende Darstellung Tschechows - er lässt die Figuren agieren, und oftmals erscheinen sie objektiv betrachtet in keinem guten Licht, aber sie stehen für sich und überlassen sich dem Urteil des Lesers. Sympathisch erschien mir dabei niemand. Der Autor skizziert für mein Empfinden insgesamt ein glaubhaftes Gesellschaftsbild der damaligen Zeit. Die Wendung nach dem Duell erschien mir dagegen doch recht konstruiert und nicht unbedingt vorstellbar, aber es wird deutlich, was Tschechow damit ausdrücken wollte.

Das angehängte Nachwort bietet interessante Einblicke v.a. in das Leben und Wirken Tschechows, der ein sehr interessanter, mutiger und geradliniger Mann gewesen zu sein scheint, dazu lange krank und früh verstorben. Die Verortung des Werkes in den gesellschaftlich-zeitlichen Kontext dagegen kam m.E. dagegen etwas zu kurz.

Alles in allem jedenfalls ein interessanter Einstieg in die Werke Tschechows - sicherlich werde ich noch nach weiteren Titeln Ausschau halten!


© Parden

Cover des Buches Das Duell (ISBN: 9783328110750)
Federfees avatar

Rezension zu "Das Duell" von Anton Tschechow

Ändert die Erfahrung eines Duells die Lebensweise?
Federfeevor 4 Monaten

Es tut mir leid, aber auch aus Respekt für Tschechow kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Ich glaube nicht, dass sein Anliegen – wenn er denn mit dieser Novelle eines hatte – allzu viele Leser von heute erreicht, mich jedenfalls nicht.

Die handelnden und denkenden Personen werden ausführlich charakterisiert, aber sie erscheinen mir überspitzt gezeichnet:

Da ist der junge Finanzbeamte Lajewski, der mit einer verheirateten Frau aus Moskau an den Rand des Kaukasus ans Meer geflohen ist und dort ein loses Leben mit ihr führt: Trinken, Karten spielen, Müßiggang. Er weiß es selber und hat kein gutes Selbstbild, aber er ändert vorerst nichts. Seine Mätresse, die mir zuerst leid getan hat, weil er sie nach zwei Jahren satt hat, ist auch nicht viel besser und hat ihn sogar mit einem anderen betrogen. Sie ist eitel und kokett und weiß ebenso wenig etwas Vernünftiges mit ihrem Leben anzufangen wie er.

Lajewskis krasser Gegenpart Von Koren ist ein Verfechter des Sozialdarwinismus, der drastische, brutale Ansichten äußert und am liebsten die ganze Menschheit 'ausrotten' möchte und erst recht Lajewski, den er für einen Schmarotzer hält und abgrundtief hasst.

Der einzige einigermaßen normal erscheinende ist der gutmütige Militärarzt Samoilenko, ein Bär von einem Mann, der sich von allen ausnutzen lässt.

Sie alle kommen sie mir ziemlich unrealistisch und verrückt vor. Oder hat Tschechow es zur Verdeutlichung nur auf die Spitze getrieben? - Dann setzt einiges an Handlung ein, das in einem Duell zwischen Lajewski und Von Koren seinen Höhepunkt findet. Ich finde es nicht ganz nachvollziehbar, wie das zu einer Wandlung der beiden geführt haben soll, was ich ruhig verraten darf, weil es ein allseits bekannter Klassiker ist: Lajewski führt jetzt ein nützliches, aber ärmliches Leben und der unnachgiebige Von Koren bringt es fertig, sich zu entschuldigen, bevor er abreist. Ende gut, alles gut?

Es gibt sicher LeserInnen, die Tschechow mit Genuss und Gewinn und Gewinn lesen, aber ich gehöre nicht dazu, weil ich alles – Personen und Handlungen – nicht nachvollziehbar finde.

Gespräche aus der Community

Spaß am Lesen im Original!

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11 BeiträgeVerlosung beendet
biancaneve66s avatar
Letzter Beitrag von  biancaneve66vor 10 Monaten

Ich entschuldige mich für die wirklich sehr späte Rückmeldung. Aber - nun bin ich wirklich begeistert von dieser Methode!

Herzlich willkommen zu einer weiteren Leserunde der Gruppe "Wir lesen Klassiker der Weltliteratur"!

Auf unserer literarischen Weltreise dieses Jahr sind wir nun in Russland angekommen, wo wir uns gleich zwei Klassikern widmen werden. Als erstes lesen wir zusammen "Der Kirschgarten" von Anton Tschechow.

Diese Leserunde beginnt am 1.6.

Es wird eine weitere Leserunde geben zu Tolstois "Auferstehung", welche am 5.6. beginnt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen mitzulesen. Wir lesen mit eigenem Exemplar.
87 Beiträge
Apfelgruens avatar
Letzter Beitrag von  Apfelgruenvor 5 Jahren
🤣 Herrlich, ich kann’s mir vorstellen 😁

Zusätzliche Informationen

Anton Tschechow wurde am 28. Januar 1860 in Taganrog (Russland) geboren.

Community-Statistik

in 233 Bibliotheken

auf 15 Merkzettel

von 9 Leser*innen aktuell gelesen

von 10 Leser*innen gefolgt

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