Cover des Buches Das Sündenhaus (ISBN: 9783426654408)
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Rezension zu Das Sündenhaus von Antonia Hodgson

Dritter „Fall“ für John Hawkins

von M.Lehmann-Pape vor 7 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 7 Jahren
Dritter „Fall“ für John Hawkins

Die Figur des „Tom Hawkins“ ist ein Mann, bei dem (sicherlich) viele Frauenherzen höherschlagen. Klug. Mutig. Natürlich attraktiv. Eine Art „James Bond“ des 18. Jahrhunderts, wenn auch abenteuerlustig nicht immer ganz auf der Seite von „Recht und Ordnung“ (manchmal auch ganz im Gegenteil. Nicht umsonst ist er im letzten Band dem drohenden Galgen gerade noch entronnen).

Zudem, in diesem Band, unterwegs „im Auftrag ihrer Majestät“ (nun wirklich nicht ganz freiwillig), im Buch Queen Caroline.

Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied zu anderen „attraktiven Helden“, dass jener Tom Hawkins „nicht mehr zu haben ist“. Was ihn im Übrigen äußerst angreifbar machen wird.

Seine Ehefrau und ein jugendlicher Freund, eine Art Zögling, Lehrling, Sam, begleiten den perfekten Gentleman und „harten“ Aufklärer dunkler Machenschaften bei seinem neuesten Fall. Wobei die Figur des „Sam“ für lockere Sprüche, respektlose Haltungen und Härte zugleich im Verlauf der Ereignisse sorgt.

Auf einem Landgut der „besseren Gesellschaft“, deren Oberhaupt in Gefahr schwebt.

Mit historisch realen Hintergründen versehen, die Hodgson im Nachwort ausführlich erläutert und mit denen sie den Rahmen der Handlung setzt (die weitgehend frei erfunden ist).

John Aislabie, Herr auf Fountains Abbey, rücksichtsloser Finanzspekulant, dem Geld über alles geht, ist Opfer einer Morddrohung. Was egal sein könnte, hätte nicht die (wenig sympathische) Queen von dessen Machenschaften profitiert. Und niemand von Rang und Namen würde es gerne sehen, wenn die Hintergründe zu öffentlich werden würden.

Was aber John vor Ort antrifft, erschwert seinen Auftrag überaus. Denn ein heilloses Intrigieren, Hass gegeneinander, nun gegen die „Gäste“ und deren Auftrag der Aufklärung gerichtet, verdeckte und offene Gegnerschaft in der Familie und dem näheren Umfeld, machen so gut wie jeden verdächtig. Je näher John dem eigentlichen Kern des harten und zur Gewalt bereiten „Durcheinanders“ sich nähert, desto mehr wird klar, dass auch er selbst in Gefahr gerät. Und was wäre das beste Druckmittel gegen einen liebenden Ehemann, der Geheimnissen zu nahe rückt?

Natürlich dessen Frau, die im (durchaus spannenden und temporeichen Finale des Thrillers) in höchste Bedrängung gerät und für den mehr und mehr Leser kaum absehbar wird, wie John den Hals seiner Frau und den eigenen retten könnte.

Bis dahin allerdings weist der Roman auch Längen auf. Lange Beschreibungen von Personen, Lebensweisen, inneren Haltungen und Landschaft, die straffer hätten geschildert werden können. Dennoch bietet der Thriller insgesamt einen interessanten Kriminalfall, der die ein oder andere Überraschung am Ende für den Leser bereithält.

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