Inhalt:
Antonia Wille leidet seit ihrem elften Lebensjahr an einer Angststörung. Klassenfahrten, Partys, Urlaube und so manches Jobangebot musste sie ziehen lassen, weil die Panik ihr den Atem nahm, die Angst sie krank machte. Die meiste Zeit kämpfte sie gegen die Angst an, ging in die Konfrontation und wurde doch immer wieder zurückgeworfen. Warum es ihr heute besser geht, wie sie meistens problemlos ihren Alltag meistert und wieso sie manchmal lieber verzichtet als ihre Panik überwindet, erklärt sie in diesem Buch, das zugleich ihr Coming-out als Angsterkrankte ist. Offen, ehrlich und humorvoll teilt sie ihre Erfahrungen, gibt wertvolle Tipps und spendet entlastende Worte für andere Betroffene.
Meinung:
Antonia Willes Schreibstil ist einfach aus dem Leben heraus. Es gibt keine komplizierten Psychlogiephrasen, sondern eine Erfahrungserzählung aus der Sicht einer Betroffenen. Besonders schön fand ich, dass es nicht nur um die unmittelbaren Beschwerden der Krankheit, der Angst, ging, sondern auch darum, welche weiteren Hindernisse mit einem Leben mit psychischer Krankheit einhergehen. Jobwechsel, Absagen, Selbstzweifel, Therapiesuche, Missverständnisse und das Gefühl irgendwie falsch zu sein. Der Angst einen Namen zu geben, in diesem Fall Katja, hat mich zum Lachen gebracht und hilft sicher auch Menschen, die nicht betroffen sind, Ängste besser zu verstehen. Einzig verwirrend fand ich zum Teil die Zeitsprünge in den Geschichten, da diese eher thematisch und nicht chronologisch angelegt waren, das ist aber Geschmackssache. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, egal ob selbst betroffen oder nicht.