sehr spannend
von Buchwurmchaos
Kurzmeinung: Sympathische Charaktere, sehr spannend. ein "etwas anderer Krimi"
Rezension
"Die Treibjagd" von Antonin Varenne kam an "Die sieben Leben des Arthur Bowman" nicht ran, aber ich muss gestehen, ich staune über die Vielseitigkeit des Autors, denn dieses Buch ist völlig anders.
Die Treibjagd spielt in den Wäldern Frankreichs, in einem kleinen, relativ abgeschiedenen Ort. Eine Papierfabrik hält die sterbende Kleinstadt am Leben, die meisten jungen Erwachsenen ziehen weg, kleinere Höfe werden von wenigen Grundbesitzern aufgekauft.
Anfänglich dreht sich die Geschichte um einen vermissten Mann. Ein Krimi in einem Dorf, in dem jeder jeden kennt, langjähriger Zwist noch mit Fäusten ausgetragen wird und es für einen Kommissar doch relativ leicht sein müsste, Motive, Tatverdächtige und Alibis zu prüfen.
Doch was, wenn jeder jeden deckt? Wenn hinter dem Mord völlig andere Kräfte walten? Wenn in einem Dorf seit Generationen diverse Leichen im Keller versteckt sind?
Antonin Varenne zeigt mit diesem Roman ein völlig anderes Gesicht. Mit jedem Kapitel taucht man tiefer in kriminelle Machenschaften und das ganze Drama spitzt sich zusehends zum Ende hin zu. Die letzten Kapitel haben mich dann so gepackt, dass ich im Stehen das Buch zu Ende lesen musste, bevor ich mich setzen konnte. Zurück blieb ein Staunen. Wie kann ein Autor auf so wenig Seiten einen tiefgehenden Krimi schreiben?
Ob persönliche Schicksalsschläge, starre Gesellschaftsstrukturen, scheinbar aussichtslose, soziale Ungerechtigkeiten, letztendlich schließt sich jedes Vorkommnis zum Kreis. Zurück bleibt der schockierte Leser.