Antonio Ungar

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Antonio Ungar wurde 1974 in Bogotá geboren. Er arbeitete als Journalist in vielen Ländern – u.a. in Kolumbien, England, Mexiko, Spanien und Palästina –, seinen Reportagen erscheinen in vielen internationalen Zeitungen und Zeitschriften. Für seine journalistischen Arbeiten erhielt er 2005 den Premio Nacional de Periodismo Simón Bolívar. Er wurde als lateinamerikanischer Autor für ein Stipendium an der University of Iowa ausgewählt, zudem zählt er zu den »Bogotà 39«, den 39 besten lateinamerikanischen Schriftstellern unter 39. Für seinen Roman »Drei weiße Särge« erhielt er den Herralde-Preis. Im Moment lebt er in Jaffa, wo er an verschiedenen Projekten arbeitet, u.a. an einem neuen Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Antonio Ungar

Cover des Buches Drei weiße Särge (ISBN: 9783100880055)

Drei weiße Särge

 (3)
Erschienen am 23.08.2012
Cover des Buches Tres ataudes blancos (ISBN: 9788433972200)

Tres ataudes blancos

 (0)
Erschienen am 01.11.2010

Neue Rezensionen zu Antonio Ungar

Cover des Buches Drei weiße Särge (ISBN: 9783100880055)
UlrikeZas avatar

Rezension zu "Drei weiße Särge" von Antonio Ungar

Interessante Stimme aus Kolumbien
UlrikeZavor 2 Jahren

Drei Dinge großer Tragweite berichtet unser Protagonist und Ich-Erzähler in  Antonio Ungars Roman „Drei weiße Särge“  von jenem Tag: Eine Saite seiner Bassgeige reißt, sein Vater beschließt, fortan unbeweglich im Bett zu verharren und Pedro Akira, Kandidat der Opposition für das Präsidentenamt im fiktiven lateinamerikanischen Staat Miranda wird erschossen.

Wie es der Zufall so will, sieht unser Held dem tödlich angeschossenen Oppositionsführer zum Verwechseln ähnlich und kennt dessen Leibwächter schon seit Schultagen. Und so wird er aus einem relativ ziellosen Leben direkt in die Rolle des Oppositionsführers katapultiert und nimmt diese auch erstaunlich schnell und gut ein. 

Doch eine Diktatur wäre keine, wenn man deren Machthaber so leicht stürzen könnte, und schon ist unser Held nicht mehr nur damit beschäftigt, den Umsturz der politischen Verhältnisse voranzutreiben, sondern auch damit, sein Leben und das der ihm Nahestehenden zu verteidigen. Dass sich die Situation zunehmend verschärft, zeigt sich auch daran, dass der anfänglich humorvoll ironische Grundton des Buches immer in den Hintergrund tritt. Eine Lektüre, die man zunächst amüsiert liest, die aber zunehmend spannender wird, einen etwas desillusioniert zurücklässt und einem vor Augen führt, dass in den “Republiken Miranda“ dieser Welt Machtverhältnisse nicht so sind, weil es die Bürger*innen dort nicht anders wollen, wie manche ewig gestrigen Zyniker hier oft so gerne behaupten. 

Vielleicht sollten wir alle versuchen, etwas mehr Literatur lateinamerikanischer Autoren zu lesen und unsere „single stories“ von diesem großen Kontinent mit weiteren anreichern. Mehr Verständnis durch mehr Wissen sozusagen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch mehr Verlage Bücher unbekannterer lateinamerikanischer Autoren entdecken und dem deutschen Publikum zugänglich machen. Denn jenseits der allseits bekannten großen Autoren dieses Kontinentes ist es selbst für den interessierten Leser nicht leicht, fündig zu werden. Und das ist sehr schade, wie mir die Lektüre dieses absolut empfehlenswerten Romans, der bereits 2012 bei S. Fischer Verlage erschien, zeigt.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 6 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

Worüber schreibt Antonio Ungar?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks