Die Autoren Kaiser,Jürgensen und Weixler sehen eine Wende, hervorgerufen durch das Gesamtkunstwerk Sergeant Pepper, erschienen am 1.Juni 1967.Diese Wende bringt eine Neuerfindung der Ware POP mit sich.
Bereits seit 1965 wird der sonst eher naive POP selbstreflexiv. Ermüdet von der Beatlemania, wollen die Beatles nach 1966 nicht mehr live aufteten.
Erstmals erscheinen mehr Alben als Singles auf dem Markt: Pink Floyd, Velvet Underground and Nico, Bowie, Hendrix, Grateful Dead, Aretha Franklin, Byrds, Airplane, um die berühmtesten zu nennen...
Der vorliegende Bandtransportiert die Idee der fröhlichen Wissenschaft, beim Lesen bekomme ich Lust, die besprochenen Platten zu hören.
Ein Geist der Freiheit ist ihnen allen gemein, diese Freiheit seht mancherorts zur Disposition, was dem Buch Aktualität verleiht.
Frank Witzel schreibt in einem eher schwachen Beitrag über Sergeant Pepper, betont die extreme Produktivität. Der damals 12 jährige fühlte sich jedoch von seine Idolen verlassen, zu normal waren die "großen Brüder" mittlerweile geworden,
Am besten empfand ich Aus der schönen Pophölle von Kelleter.Sehr inspirierend seine Zeilen über Nico und ihre Nähe zur Baader-Meinhof-Gruppe.
Das Pink Floyd doch mehr kann als eine "klanggewordene Designtapete" zu sein wird ebenso heraufbeschworen wie die früh verstorbene Hendrix und Morrisson, die Anfänge Bowies , die besondere Rolle der Aretha Franklin...und einige mehr machen das Werk komplett.
Schade nur,das Moritz Basslers " In der Raupenbahn" sich als Quelle für die Stimmungslage in der damaligen BRD eher auf BRAVO und twen verlässt.
Alles in allem sehr gelungen, Wissenschaft, die Spaß und Lust auf mehr macht!
Younger than the Rest...