Nachdem ihr Bruder ermordet und Genoveva von Räubern entführt wurde, ist für sie nichts mehr wie vorher. Gegen ihren Willen wird Veva mit Ernst Rickinger, einem Draufgänger und Luther-Anhänger verheiratet. Doch als Frau eines Kaufmanns ist für sie die Gefahr noch nicht vorüber, denn die Attentäter von damals planen schon den nächsten Hinterhalt...
Das Hörbuch, gelesen von Anuk Ens, ist schön gemacht. Die Sprecherin liest angenehm und deutlich, nur der schwäbische Dialekt gelingt ihr nicht. Allerdings konnte mich der Geschichte von Iny Lorentz nicht richtig überzeugen. Immer mal wieder lese ich die Bücher des Autorenpaars, nur diesmal fand ich die Geschichte wirklich misslungen. Die Figuren verharren im Oberflächlichen. Besonders die Wandlung von Ernst vom Heißsporn zum seriösen Geschäftsmann war zu schnell abgehandelt und nur schwer nachvollziehbar. Chancen der Beziehung von Ernst und Veva Kontur zu verleihen werden vergeben. Dafür folgen in rascher Folge Intrigen und Hinterhalte, die kaum im Zusammenhang miteinander stehen und Spannung vermissen lassen. Überhaupt werden Leser von Iny Lorentz viele Motive, Wendungen und Figuren-Konstellationen aus anderen Büchern wiedererkennen. Diese Ähnlichkeiten machten die gesamte Geschichte sehr vorhersehbar und fade.
FAZIT: "Die Ketzerbraut" ist einer der schwächeren Romane von Iny Lorentz, weil er nichts wirklich Neues bietet. Spannung kommt kaum auf und die Geschichte und die Figuren wirken auch sehr lieblos dahingeworfen.