Rezension zu "Jackson McCannon - Dunkle Bedrohung: Dark Romance (McCannon Clan 2)" von April Rayns
Die McCannon Mafia und das Drogenkartell von Toni Mancini spielen Hand in Hand. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Toni, als er verletzt wird, seinen Arzt Jackson, der dem McCannon Clan angehört, anheuert, auf Aurora zu achten. Gibt man in diesen Kreisen sein Wort, dann gilt es, dieses auch zu halten. Doch kann Jackson sich auch Auroras weiblichen Ausstrahlung nicht entziehen und hat jedes Mal, wenn er sie sieht, ziemlich verwegene Gedanken. Eigentlich wäre diese Frau ein Tabu, doch daran mag Jackson sich gerade nicht halten. Denn als er spürt, dass auch Aurora einem Abenteuer nicht abgeneigt ist, ergreift er die Chance und verführt sie. Nicht nur einmal, denn schließlich hat er sich um sie zu kümmern. Dass diese Aktion Folgen haben wird, ist schnell klar. Der Kampf unter den Banden nimmt seinen Lauf.
Ich war vom ersten Band dieser Reihe ziemlich angetan und habe mich darauf gefreut, nach langer Zeit wieder in einen Roman der Autorin abzutauchen. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, oder mein Lesegeschmack hat sich verändert, denn ich hatte schon von Anfang an Probleme in die Geschichte zu finden. Schwierigkeiten bereitete mir vor allem die Tatsache, dass Jackson gleichzeitig Arzt und Mafiosi sein sollte. Für mich passen diese beiden Arbeitsfelder nicht zusammen. Leider hatte ich aber nicht nur mit Jackson meine Probleme, auch mit Aurora wurde ich nicht warm. Einerseits war sie schwer geprägt von den Misshandlungen ihres Ehemanns und im nächsten Moment ergreift sie die erste Gelegenheit, um auf Tuchfühlung mit Jackson zu gehen. Aurora und Jackson fackelten also nicht lange und kamen ziemlich schnell zur Sache, doch auch hier fehlte mir das Feuer, die Leidenschaft oder wenigstens ein klein wenig Knistern. All diese Punkte spielen für mich bei einer Dark Romance eine ebenso große Rolle, wie bei jeder anderen Liebesgeschichte. Heiße Szenen gab es zwar genügend und sie waren auch sehr gut zu lesen, doch ein klein wenig mehr Gefühl hätte ich gern gespürt.
Die actionreichen Szenen waren spannend und abwechslungsreich. Das hat mir gut gefallen. Ich glaube hier hat die Autorin ihre Stärke. Die Orte haben häufig gewechselt und immer passierte etwas. Leider fielen aber auch hier einige Situationen etwas unglaubwürdig aus. Denn die Mafiamitglieder wirkten zwar brutal, aber an ihrem Erfolg gemessen, nicht professionell genug. Die Charaktere waren mir nicht authentisch genug. Eine Szene wirkte auf mich sogar so sehr überzogen, dass ich das Gefühl hatte, die Autorin wolle mich veräppeln.
Die Botschaft der Geschichte, dass selbst die McCannons, die jede Menge Dreck am Stecken haben, trotzdem eine Seele besitzen und sich auch für etwas Gutes einsetzen, kam zwar bei mir an, widersprach sich aber leider in einigen Punkten.
Da ich diese Geschichte in einem Buddyread gelesen habe, war ich sehr erleichtert darüber, dass ich mich mit meiner Mitleserin über die Geschichte austauschen konnte. Sie teilte meine Meinung und bemängelte von sich aus sehr ähnliche Punkte. Ich werfe nicht gern mit negativer Kritik um mich und weiß die Arbeit jedes einzelnen Werkes zu schätzen, doch war ich von diesem Buch leider enttäuscht. Hier hätte zum einen besser lektoriert werden können und zum anderen mehr an der Authentizität dieser Geschichte gearbeitet werden können. Gerade bei einer Dark Romance ist der Grat zwischen Gefallen und nicht Gefallen sehr schmal und nicht jeder empfindet gleich. Deshalb mag sie anderen Lesern durchaus gefallen. Für mich hat es hier leider nur für drei Sterne gereicht.