Cover des Buches Golden Boy (ISBN: 9783406698033)
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Rezension zu Golden Boy von Aravind Adiga

Golden Boy

von TeleTabi1 vor 7 Jahren

Rezension

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TeleTabi1vor 7 Jahren
Aravind Adigas neuer Roman „Golden Boy“ spielt in Mumbai, wo die beiden indischen Jungs Manju und Radha zusammen mit ihrem Vater Mohan in einem Slum leben. Doch Mohan hat große Pläne für ein besseres Leben, die seine beiden talentierten Söhne mit der Hilfe von Cricket verwirklichen sollen. Ehrgeizig angetrieben trainieren sie hart für den Erfolg und sind bald die größten Konkurrenten. Doch ist der Traum vom besten Cricketspieler auch ihr eigener? Und was, wenn plötzlich alles ganz anders kommt?

Als Leser begleitet man in diesem Roman die Entwicklung der beiden heranwachsenden Jungen und erhält Einblicke in die Gesellschaft Indiens und die Hintergründe des alles beherrschenden Sports Cricket, der vor Talentsuchern, Trainern und Investoren nur so wimmelt, die alle ein Stück vom großen Glück abhaben wollen und deshalb wie besessen davon sind große Talente hervorzubringen. Für viele Menschen aus den indischen Slums scheint der Sport der einzige Ausweg aus der Armut zu sein, doch dieser Weg, von dem der Roman berichtet, ist sehr hart.
Leider habe ich keinen richtigen Zugang zu der Geschichte, den Charakteren und der ganzen Kultur von „Golden Boy“ gefunden. Das lag unter anderem vor allem an den viel zu vielen und sehr komplizierten Namen von Personen, Orten, Religionen und so weiter. Und auch andere unbekannte Worte aus der indischen Kultur und dem Sport haben leider nicht gerade zu einem besseren Verständnis der Geschichte beigetragen und haben den Lesefluss erheblich gestört, da sie aller einer mühsamen Recherche bedurften. Ein angehängtes Glossar wäre zur Erklärung dieser Begriffe vielleicht nicht schlecht gewesen! Zudem enthält der Roman schnelle und unberechenbare Szenenwechsel, die oft unverständlich waren und nur zu großer Verwirrung geführt haben. Auch hatte ich häufig das Gefühl, dass quasi viel zwischen den Zeilen gelesen werden musste, dessen Bedeutung ich jedoch nicht verstanden habe. Das alles führte dazu, dass ich ständig das Gefühl hatte etwas übersehen zu haben und wichtige Informationen oder die Pointe nicht kapiert zu haben, die für den weiteren Verlauf der Geschichte jedoch von großer Bedeutung gewesen wären. Ich glaube, dass dieser Roman eigentlich sehr viel Gesellschaftskritik übt und durchaus gut sein könnte - doch, wenn man die indische Gesellschaft und alles was damit zu tun hat nicht kennt, versteht man eben leider auch deren Kritik nicht, was sehr schade ist!
Insgesamt muss ich daher leider sagen, dass „Golden Boy“ ohne die nötigen Vorkenntnisse sehr schwer zu lesen ist, die Story unverständlich und das Vorankommen extrem mühsam. Oft musste ich mich regelrecht dazu zwingen das Buch weiterzulesen und dem Impuls widerstehen es einfach zur Seite zu legen. Daher ist das Buch absolut nichts für mich, was wirklich schade ist, denn ich hatte mich sehr auf den Roman gefreut und große Erwartungen an ihn geknüpft!
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