Cover des Buches Unter den Augen Amgas: In der Seele eine Wenetra (ISBN: B076QC6WSW)
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Rezension zu Unter den Augen Amgas: In der Seele eine Wenetra von Aria Sees

Absolutes Jahreshighlight!

von Nadja_Kosney vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Starkes Fantasy-Debut!

Rezension

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Nadja_Kosneyvor 6 Jahren
Das Debut von Aria Sees hat mich komplett überzeugt und lässt mich mit einer großen Vorfreude auf den nächsten Band zurück.

In Unter den Augen Amgas: In der Seele eine Wenetra gibt es mehrere Protagonisten, auch wenn das der Klappentext nicht verrät.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht mehrere Personen/Wesen erzählt und man lernt Stück für Stück die verschiedenen Wesen Amgas und ihre Welt(en) kennen.
Dennoch gibt es einige Charaktere deren Vergangenheit noch ein Geheimnis ist.

Im ersten Band der Amgas-Reihe werden einem die Völker der Nafga(Feuerwesen), Wenetra(Waldländer), Warkow(Felsenwesen) und der Lewedes(Wasserwesen) vorgestellt und man bekommt auch ein paar Kargonjer(Sandwesen die den Menschen ähneln) und Eskimer(Eiswesen) zu sehen.
Der größte Teil der Handlung spielt sich jedoch im Arbaro-Wald bei den Wenetra ab. Denn dort landet Eigin, eine Nafga-Hybride, am Anfang um dort als Spionin zu fungieren.
Unter den Wenetra leben viele Hybriden, die das Blut mehrere Völker in sich vereinen.
Jedoch ist eine Nafga-Wenetra Hybride wie Eigin eine Seltenheit und so wird sie von den Wenetra aufgenommen und gepflegt, wenn auch viele ihr zunächst feindselig gegenüberstehen, da die Nafga alle anderen Völker terrorisieren und im großen Krieg viele getötet haben.
Eigin weiß zwar selbst, dass sie eine Hybride ist und hat auch Wenetra-Kräfte die sie oft genug einsetzt um mit ihrem Vater Nag Mahvan(Herrscher der Nafga) zu kommunizieren, aber dennoch fühlt sie sich als Nafga und ist zunächst sehr stolz auf ihr Erbe.
Sie ist Anfangs sehr arrogant, verstellt sich den meisten Wenetra gegenüber jedoch und versucht möglichst viele Informationen zu bekommen, die sie an ihren Vater weiterleiten kann.
Um ehrlich zu sein mochte ich Eigin bis zur Mitte des Buches überhaupt nicht, aber ab der Mitte fängt sie langsam an sich zu ändern und Mitgefühl zu empfinden.
Durch ihre langsame Veränderung habe ich angefangen sie zu mögen und mittlerweile ist sie eine meiner Lieblingscharaktere aus Amga.

Ein weiterer Charakter der mir sehr an's Herz gewachsen ist, ist Féin.
Er ist ein Wenetra-Eskim Hybrid und ziemlich mürrisch und launisch.
Anfangs traut er Eigin nicht über den Weg und ist doch fasziniert von ihr, nach kurzer Zeit versucht er dann auch eine Bindung zu Eigin aufzubauen, nur leider schlägt das schief und fortan streiten sich die beiden sobald sie aufeinander treffen.
Trotz all der Streitereien beginnt Féin tiefere Gefühle für Eigin zu entwickeln, auch Eigin scheint mehr für ihn zu empfinden.
Es knistert auch schonmal zwischen den beiden, nur leider treiben sie Missverständnisse dann doch wieder auseinander.
Außerdem erfährt man auch, dass Féin den großen Krieg zwischen Nafga und den restlichen Völkern als Kind mitbekommen hat und daher ist er sehr empfindlich wenn es um Nafga oder seine Vergangenheit geht.
Ich hoffe sehr, dass man im nächsten Band einen größeren Einblick in Féin's Vergangenheit bekommt.

Natürlich trifft Eigin auch noch auf weitere Charaktere, mit denen sie sich sogar anfreundet, wie z.B. die Kargonjer-Warkrow Hybride Sahira oder den Wakrow Meo.
Diese und weitere Charaktere haben mir natürlich auch sehr gut gefallen, konnten mich aber noch nicht so sehr begeistern wie Féin und Eigin.

Das Buch beginnt übrigens mit Gewalt und Sex.
Der Anfang wird aus der Sicht von Nag Mahvan erzählt und er ist ein wahres Monster.
Er labt sich an der Angst und den Schmerzen seiner Opfer und schändet vor allem Frauen anderer Völker, obwohl er ja eine Nafga-Gehmalin hat.
Aus einer Vergewaltigung einer Wenetra entsteht dann schließlich auf Eigin, was seine Gemahlin sehr erzürnt.
Die Sexszenen sind mehr am Anfang der Geschichte und es gibt auch nicht wirklich viele davon, jedoch knistert es mal hier und da zwischen den Protagonisten.
Die Gewaltszenen tauchen jedoch häufiger auf, da es auch schonmal Flashbacks aus dem großen Krieg gibt und Nag Mahvan einfach ein grausamer Herrscher ist, der keine Gnade kennt.
Die Gewalt- und Sexszenen haben mich jedoch nicht verstört, da ich ähnliches ja auch aus Horrorbüchern, oder aus Serien wie Game of Thrones kenne.
Außerdem gibt es keine stumpfe Splatter-Gewalt in Amgas, sondern einfach Gewalt, die mit einem Krieg einher geht.

Neben Nag Mavan gibt die Autorin einem auch noch Einblicke in die Gedankenwelt anderer Nafga, wie z.B. dem Sohn von Nag Mahvan, Vukan.
Dieser ist seinem Vater treu ergeben, will unbedingt seine Anerkennung und würde alles für seinen Vater tun.
Man lernt aber auch die Freunde von Vukan und Eigin kennen, Aviur ist der beste Freund von Vukan und er und seine Schwester Nyx scheint ein enges Band zu verbinden.
Was Vukan jedoch nicht weiß oder nicht wahrhaben will ist, dass Aviur und Nyx zusammen mit ein paar anderen Nafga, versuchen gegen Nag Mahvan und seine Terror-Herrschaft zu arbeiten.

Neben Nag Mahvan gibt es auch noch andere Charaktere die man nicht so leicht einschätzen kann und deren Entscheidungen einen rätseln lassen. So hat mich zum Beispiel auch Hami, die Wenetra die Eigin aufgenommen hat, ziemlich überrascht und scheint weitaus mehr zu wissen, als man zunächst ahnt.
Man hat auch einen kleinen Einblick in Hami's grausame und traurige Vergangenheit bekommen, was mich mit einer bestimmten Vermutung, was sie und Eigin angeht, zurücklässt.
Ich bin mal gespannt, ob ich mit meiner Vermutung richtig liegen werde.

Gegen Ende des Buches lernt man auch zwei Eskim-Mädchen kennen, die sich aus Naivität und Neugier in großer Gefahr bringen und ich muss sagen, mit den beiden Mädchen habe ich wirklich mitgefiebert und mitgelitten.
Ich gehe auch schwer davon aus, dass man im nächsten Band dann in die Welt der Eskim eintaucht und noch so einiges über die Vergangenheit so mancher Charaktere erfahren wird.

Fazit:
Das Buch beginnt brutal und actionreich, hat aber auch ruhige Momente, die einem auch an's Herz gehen.
Man erfährt so einiges über die Völker Amgas und die Charaktere wachsen einem mehr und mehr an's Herz, desto mehr man sie kennenlernt.
Aria Sees schafft es das ganze Buch über eine Spannung aufrecht zu erhalten, die einen das Buch kaum noch aus der Hand legen lässt.

Dennoch muss ich gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte schwer gefallen ist.
Denn Aria Sees hat so eine blühende Fantasie und erschafft mit dieser Wesen, die mir noch nie zuvor begegnet sind, weshalb ich zunächst Probleme hatte sie mir vorzustellen.
Jedoch beschreibt Aria Sees ihre Wesen sehr genau und wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, kann man sich alle auch gut vorstellen und ist immer wieder begeistert, was sich die Autorin so alles ausgedacht hat.

Die Welt und die Wesen Amgas sind umwerfend, neu und total faszinierend.

Ich war so begeistert von der Welt Amgas, dass ich sofort weiterlesen möchte und am liebsten eine ganz lange Reihe von der Welt Amgas lesen möchte. Ich möchte einfach jeden Winkel der Welt erkunden, alle Völker kennenlernen und am liebsten Amga auch in verschiedenen Epochen erleben.

Band 02 habe ich mir auch schon bestellt und freue mich sehr auf's weiterlesen.

Ich bin so froh, dass ich Aria Sees und ihre Amgas-Reihe entdeckt habe, denn der erste Band ist mein absolutes Jahreshighlight und es wird wirklich schwer, das zu toppen!
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