Lebenslauf von Ariadne von Schirach
Ariadne von Schirach studierte Philosophie, Psychologie und Soziologie in München und Berlin. Sie unterrichtet Philosophie und chinesisches Denken an der Berliner Universität der Künste, der HFBK in Hamburg und der Donau-Universität Krems. Sie arbeitet als freie Journalistin und Kritikerin unter anderem für "Deutschland Radio Kultur", "Spiegel Online" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". In ihren Essays, Artikeln und Sachbüchern beschäftigt sie sich mit Entwicklungen in unserer Gesellschaft. 2007 veröffentlichte Ariadne von Schirach den Bestseller "Der Tanz um die Lust". 2014 folgte "Du sollst nicht funktionieren", in dem sie Selbstoptimierung thematisiert. Mit ihren neuen Buch „Die psychotische Gesellschaft. Wie wir Angst und Ohnmacht überwinden“ schließt sie diese Trilogie des modernen Lebens ab. Zwischendurch veröffentlichte sie noch psychologische Fachbuch „Ich und Du und Müllers Kuh. Kleine Charakterkunde für alle, die sich und andere besser verstehen wollen“.
Mehr noch als das Schreiben - für Ariadne von Schirach eine Möglichkeit, Geschichten zu erzählen, ihren Gedanken und Beobachtungen Ausdruck zu verleihen und darüber wiederum mit anderen ins Gespräch zu kommen - schätzt die Autorin das Lesen. Als bekennende Lesesüchtige gehört die Stadtbibliothek zu ihren absoluten Lieblingsorten. Sie liest alles, was sie in die Finger kriegt - dazu gehören außer Sachbüchern und den Klassikern vor allem Fantasy, Science Fiction und Cyberpunk. Lieblingsautoren sind neben Philosphinnen und Philosophen, Dichterinnen und Dichtern Terry Pratchett und Tom Robbins.
Alle Bücher von Ariadne von Schirach
Der Tanz um die Lust
Ich und du und Müllers Kuh
Die psychotische Gesellschaft
Du sollst nicht funktionieren
Du sollst nicht funktionieren
Neue Rezensionen zu Ariadne von Schirach
Rezension zu "Die psychotische Gesellschaft" von Ariadne von Schirach
Zum Inhalt:
Unsere Welt scheint manchmals verrückt zu sein. Da so vieles möglich ist, fällt die Orientierung an Werten schwer. Der Egoismus nimmt zu. Der neue Gott scheint das Kapital zu sein, dem ordnet sich alles unter. Aber was ist mit unseren Werten? Lohnen sich noch Träume? Hat der einzelne noch Verantwortung? Das Buch analysiert die Gesellschaft und appelliert an einen anderen Umgang mit uns selbst, der Natur und den Werten.
Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch der Autorin. Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich es nicht immer einfach fand. Allerdings ist das auch kein Wunder. Denn unsere Welt spielt verrückt. Kennt man den richtigen Weg, lassen sich Werte, die Jahre galten, umgehen. Die Welt und wie sie funktioniert ist nicht mehr wirklich vorhersehbar. Die Autorin betrachtet die Welt anhand verschiedener Theorien. Wer sich mit den Themenbereichen nicht auskennt, bekommt gute Erklärungen an die Hand. Dies ist nicht immer leicht lesbar, daher wird man dieses Buch nicht einfach mal auf „die Schnelle“ weglesen. Das finde ich aber passend und auch wichtig, denn es handelt sich um komplexe Zusammenhänge, die man gut durchdenken muss und sehr vielschichtig sind.
In was für einer Welt leben wir und wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen? Hier werden einige Ursachen genannt und erläutert. Es wird Bezug auf verschiedene Philosophen genommen und diese werden gut und verständlich eingearbeitet.
Ich finde, dieses ist Buch ist eines das polarisiert, aber das ist gut so, denn letztlich müssen wir alles hinterdenken um zu unserem eigenen Schluss zu kommen.
Der Schreibstil des Buches ist gut lesbar und flüssig. Dennoch benötigt man Zeit um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen und durchzudenken. Einfacher wird es den Personen fallen, die schon einiges zum Thema Philosophie/Psychologie gelesen haben. Oder dazu bereit sind, sich mit diesem Thema in der Tiefe auseinanderzusetzen.
Ich finde das Thema sehr interessant und empfehle dieses Buch gerne an Personen mit Vorwissen aus den Bereichen oder Menschen, die sich in die Tiefe einarbeiten wollen. Wer nicht zu diesem Personenkreis gehört, wird vielleicht unzufrieden zurückbleiben.
Fazit:
Anspruchsvolles und gute Sachbuch über die Gesellschaft.Rezension zu "Die psychotische Gesellschaft" von Ariadne von Schirach
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass meiner Meinung nach dieses Buch etwas für "Philosophie-Fortgeschrittene" und eher nicht für "Anfänger" ist. Ich gehöre zu letzteren und daher hatte ich auch große Mühe mit diesem Werk und habe mich wirklich durch viele Passagen mehr gequält statt sie mit Begeisterung zu lesen.
Die Autorin Ariadne von Schirach beginnt ihr Buch "Die psychotische Gesellschaft" mit einer Bestandsaufnahme und der Beschreibung des Zeitgeistes in unserer Gesellschaft. Zunächst erläutert sie das Krankheitsbild der Psychose bei einem einzelnen Menschen und benutzt dieses anschließend als Metapher für die Beleuchtung des Ist-Zustandes in unserer westlich-modernen Welt. Viele Menschen fühlen, bewusst oder unbewusst, eine Sinnlosigkeit und Bedeutungsleere im Leben. Da der Glaube für viele als Lebenssinn ausgedient hat, ersetzen wir ihn, nach Meinung der Autorin, durch ungezügelten Konsum, Selbstoptimierung und -vermarktung. Wir messen unseren Wert daran, was wir haben und nicht daran, wer wir sind und was wir fühlen. Wir vergeuden unsere Zeit mit der Erzielung von Klicks und Likes auf sogenannten Social Media Plattformen statt sie mit unseren Lieblingsmenschen oder sinnvollen Tätigkeiten zu verbringen. Wir suchen an den entlegensten Orten nach dem Glück statt zu erkennen, dass es vielleicht schon direkt vor unserer Haustür auf uns wartet oder mit uns am Frühstückstisch sitzt.
Diese Thesen unterstreicht Frau von Schirach immer wieder durch eingeworfene Geschichten, wie zum Beispiel der von Tatjana, die einfach nur berühmt werden möchte und ihren eigenen Selbstwert nur daran misst, wie viele Follower sie auf Instagram hat. Oder der von Dido, die so damit beschäftigt ist, ihre Kariere voranzutreiben und spirituelle Erleuchtung zu erlangen, dass sie nicht wahrnimmt, wie ihr ihre Familie und damit ihr Glück entgleitet.
In so vielen Punkten kann ich der Autorin zustimmen. Aber so sehr ich zu Beginn auch mitgegangen bin, so sehr hat mich das Buch am Schluss auch unbefriedigt zurück gelassen. Und das noch nicht einmal, weil ich finden würde, dass das Buch keine Lösungsansätze bietet. Die sehe ich durchaus. Diese liegen jedoch in jedem selbst, in dem Umgang miteinander und mit der Natur und unserer Umwelt.
Nein, dass ich am Ende erleichtert war, ENDLICH bei der letzen Seite angekommen zu sein, liegt leider vollständig am Schreibstil. Diesen kann man wohlwollend als äußerst anspruchsvoll bezeichnen oder aber auch einfach als unnötig kompliziert und unverständlich. An so vielen Stellen konnte ich einfach den roten Faden nicht finden und wusste nicht, worauf mich die Autorin hinführen wollte. Mir erschien es beim Lesen, als wäre ein Gedanke an den nächsten gereiht, jedoch teilweise ohne (für mich erkennbaren) Zusammenhang. Ich bin an manchen Stellen fast verzweifelt, so vieles musste ich zweimal lesen. Das war einfach nur ermüdend. Und so leid es mir tut, weil ich die Autorin nach vielen interessanten Beiträgen und Lesungen mit und von ihr, die ich mir auf Youtube angesehen habe um sie besser verstehen zu können, sehr sympathisch finde, vergebe ich nur 2 bis max. 2,5 Sterne. Denn ein Buch, das gesellschaftskritisch ist und dessen Untertitel "Wie wir Angst und Ohnmacht überwinden" lautet, sollte auch für eine breite Masse verständlich geschrieben sein, um eine Wirkung erzielen zu können. Es nützt leider gar nichts, wenn sich nur eine kleine akademische Elite darüber austauschen kann, weil viele bereits nach der Hälfte aufgeben.
Gespräche aus der Community
vor gut zehn Jahren habe ich mich in meinem ersten Buch »Der Tanz um die Lust« gefragt, warum wir auf einmal alle sexy sein müssen. Einige Jahre später habe ich für »Du sollst nicht funktionieren. Für eine neue Lebenskunst« darüber nachgedacht, was es eigentlich mit uns macht, wenn wir nicht nur unser Begehren, sondern auch noch den ganzen Rest zu Markte tragen.
Kurz gesagt: es bekommt uns nicht.
Das neue Buch »Die psychotische Gesellschaft. Wie wir Angst und Ohnmacht überwinden« zu dessen Lektüre ich euch hiermit herzlich einlade, beschreibt den Punkt, an dem wir vor lauter Ökonomisierung – verstanden als Leistungsdenken, Konkurrenz und Gewinnmaximierung – das Leben und uns selbst dermaßen aus den Augen verloren haben, dass wir uns nicht mehr in ihm und miteinander zurechtfinden.
Wohin man gerade auch blickt, scheint die Welt aus den Fugen geraten. Populismus, Klimawandel und globale Migrationsbewegungen treffen auf den Verlust sozialer Verbindlichkeiten und ein immer stärkeres Auseinanderdriften individueller Lebenswelten. Zugleich leben wir ein einem »postfaktischen« Zeitalter, bestimmt von Fake-News und medialer Manipulation. Als Reaktion auf diese fundamentalen Zweifel an einer gemeinsamen Wirklichkeit wuchern Privatwelten, das reicht von konsumgestützten Existenzen in Filterbubbles zu weit bedenklicheren nationalistischen Schwärmereien. Wir wissen gerade schlicht nicht mehr, wer wir sind und woran wir uns orientieren können. Diese kollektive Identitätskrise und der damit verbundene innere Heimatverlust erzeugt Angst angesichts der Auflösung eines verbindlichen sozialen Zusammenhalts und Ohnmacht angesichts der Unfähigkeit, selbst etwas daran zu ändern. Die Diagnose eines psychotischen Zustandes erlaubt es, solche auf den ersten Blick sehr unterschiedlich scheinenden Phänomene in einer zentralen Metapher zu fassen und dabei das Widersprüchliche, Überfordernde und schlicht Verrückte unserer seltsamen Gegenwart wieder diskutierbar zu machen – Kritik und andere Perspektiven sind ausdrücklich erwünscht!
Denn in der allgemeinen Auflösung, die zugleich eine Auflösung des Allgemeinen ist, steckt zugleich die Einladung, sich von allem selbst ein Bild zu machen. Also ganz konkret zu sehen, wie dort, wo man selbst lebt, gearbeitet, geteilt und gewirtschaftet wird. Diese Rückkehr zur Realität des Lebens ist immer auch ein poetischer Akt, weil so ein frischer Blick, der nicht mehr alles nur nach seiner Verwertbarkeit hin überprüft, sondern in einen Dialog mit der Natur oder den konkreten Lebensbedingungen an einem bestimmten Ort tritt, dem, was er dort findet, auch einen neuen Sinn verleiht. Jeder von uns ist auf eine ganz tiefe Weise wirklich ein Künstler. Das poetische Denken erinnert uns daran, wie viel Gestaltungsfreiheit im eigenen Umgang mit dem Leben liegt.
Eigennutz, Ignoranz und Gier haben uns in diese Lage gebracht, aber bringen uns nun keinen Schritt mehr weiter. Es ist an der Zeit, unsere Rolle auf dieser Erde – nicht als selbstherrliche »Krone der Schöpfung«, sondern als mächtige und deshalb auch besondere Verantwortung tragende Spezies unter anderen Spezies – neu und anders zu denken, zu fühlen und zu leben.
Welche Geschichte erzählst Du Dir über unser Hiersein? Was ist für Dich ein gutes Leben? Und wie sieht für Dich eine wünschenswerte Zukunft aus?
Wenn Du Lust hast, bei der Verlosung zu »Die psychotische Gesellschaft« mitzumachen, schreib uns was zu einer oder mehrerer dieser Fragen – wir sind gespannt auf Deine Gedanken und Deine Perspektive.
Hier könnt ihr in die Leseprobe reinlesen.
Hier geht's zum Trailer.
Während der Leserunde stehe ich immer mal wieder für »Fragen an die Autorin« zur Verfügung. Ich freue mich auf Austausch, Kritik und Inspiration. Ein Lächeln.
Herzliche Grüße
Ariadne
HIER KÖNNT IHR INS BUCH REINLESEN.
alternativ als PDF
INFOS ZUM BUCH:
Sechs pointierte Charakterskizzen helfen dabei, andere und sich selbst besser einzuschätzen. Wie ist die emotionale Grundstruktur, wie der kommunikative Stil, wie das typische Verhalten in Beruf und Privatleben?
Jeder Mensch ist ein Kosmos, und keiner ist ganz auslotbar. Dennoch können wir einander verstehen, und zwar umso besser, je genauer wir die eigene Charakterprägung und die unseres Gegenübers erfassen. Das Buch entwickelt die »Grundcharaktere« von Fritz Riemann und Karl König weiter und beschreibt sie hinsichtlich ihrer hervorstechendsten Merkmale, ihrer privaten und beruflichen Kommunikationsweisen, ihrer Stärken und Schwächen. Ziel ist ein tieferes Verständnis von uns selbst und unseren Mitmenschen.
KURZINFO ZUR AUTORIN:
Ariadne von Schirach studierte Philosophie in München und Berlin. Sie lehrt an der Berliner Universität der Künste und ist Gastdozentin an der HFBK in Hamburg und an der Donau-Universität Krems. Sie arbeitet als freie Journalistin und Kritikerin und wurde bekannt als Autorin der Sachbuch-Bestseller »Der Tanz um die Lust« und »Du sollst nicht funktionieren«.