Rezension zu Zwei lange Unterhosen der Marke Hering von Ariel Magnus
Rezension zu "Zwei lange Unterhosen der Marke Hering" von Ariel Magnus
von Toxicity74
Rezension
Toxicity74vor 12 Jahren
Ariel Magnus nimmt es in seinem Vorwort vorweg, dass er mit dem Buch nicht die Absicht hatte, eines der klassischen Bücher über den Holocaust zu verfassen. Und genauso ist es dann auch. Es ist mehr ein Buch über seine resolute, etwas eigensinnige Oma, die den Holocaust am eigenen Leibe schmerzhaft miterleben musste. Zu Beginn des Buches zeichnet Magnus für den Leser zunächst ein deutliches Bild seiner Oma . Diese lebt in Südamerika und kommt zu Besuch nach Berlin. Im folgenden wechselt der Autor in verschiedenen Zeitabschnitte hin und her, mal schreibt er von Besuchen der Oma in Deutschland, mal von seinen eigenen Aufenthalten bei der Oma in Südamerika. Er interviewt seine Großmutter, um mehr über ihr Leben zur Zeit des Dritten Reiches zu erfahren. Ihre Äußerungen sind manches Mal recht verwunderlich und man bekommt den EIndruck, dass sie sich nur widerwillig an diese Zeit erinnert. Insgesamt war es ein ganz interessantes Buch, aber mir fehlte es dann doch zu oft an einer gewissen thematischen Struktur. Zuviele Zeitsprünge, zu oft wird die verwirrende, sprunghafte Erzählweise der Oma ungefiltert wieder gegeben. Daher gibt es von mir leider "nur" drei Sterne.