Aristoteles

 4,2 Sterne bei 135 Bewertungen
Autor von Poetik, Nikomachische Ethik und weiteren Büchern.
Autorenbild von Aristoteles (©kein Urheberrecht mehr)

Lebenslauf

Aristoteles (384 v. Chr. bis 322 v. Chr.) ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Philosophen der Geschichte. Als Schüler Platons und Lehrer Alexander des Großen verfasste er zahlreiche Werke, die richtungsweisend in der Philosophie und den Naturwissenschaften sind. Er befasste sich grundlegend mit den Disziplinen Logik, Metaphysik, Naturphilosophie, Ethik sowie Politik, zudem begründete und beeinflusste er andere maßgeblich.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Aristoteles

Cover des Buches Nikomachische Ethik (ISBN: 9783842469549)

Nikomachische Ethik

 (22)
Erschienen am 22.02.2013
Cover des Buches Politik (ISBN: B00LENE2AG)

Politik

 (11)
Erschienen am 29.06.2014
Cover des Buches Metaphysik (ISBN: 9783050038797)

Metaphysik

 (7)
Erschienen am 08.10.2003
Cover des Buches Der Staat der Athener (ISBN: 9783150030103)

Der Staat der Athener

 (6)
Erschienen am 01.12.1986
Cover des Buches Die Nikomachische Ethik (ISBN: 9783423301268)

Die Nikomachische Ethik

 (4)
Erschienen am 01.02.1998
Cover des Buches Physik. Tl.1 (ISBN: 9783787306497)

Physik. Tl.1

 (3)
Erschienen am 01.01.1986
Cover des Buches Topik (ISBN: 9783150183373)

Topik

 (2)
Erschienen am 01.12.2004

Neue Rezensionen zu Aristoteles

Cover des Buches Poetik (ISBN: 9783150078280)
MarkusDittrichs avatar

Rezension zu "Poetik" von Aristoteles

Sultans of Storytelling
MarkusDittrichvor 5 Jahren

In Umberto Ecos Der Name der Rose löst ein geheimnisvolles Buch eine Serie von Morden aus. Die Serienkiller-Geschichte im späten Mittelalter spielt in einem Kloster, das für seine Bibliothek berühmt ist, seine Bücher aber streng unter Verschluss hält. Denn es gibt hier alles, was sonst nicht erlaubt ist: Werke von Alchimisten, Schwarzmagiern, arabischen Gelehrten, ja sogar ketzerische Schriften wie jene des Fra Dolcino, den die Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat. Das Kloster – so das Credo der Mönche – bewahre Zeugnisse der Wahrheit wie der Lüge.

Doch ein Buch ist so gefährlich, dass seine Geheimhaltung nicht nur eine bizarre Mordserie verursacht, sondern am Ende die Vernichtung des ganzen Klosters durch Feuer nach sich zieht.

Das Necronimicon? Keineswegs. Nur ein Buch über die Komödie, genauer gesagt der zweite Teil der Poetik des Aristoteles. Dieses Buch ist tatsächlich verschollen und war es meines Wissens nach schon 1327, also zu der Zeit, in der Ecos Roman spielt. Bis heute gibt es Stimmen, die behaupten, es habe nie existiert.

Glücklicherweise hat der erste Teil der Poetik aber nicht nur überlebt, sondern ist nach wie vor ein Standardwerk der Dramaturgie. Die Poetik des Aristoteles stellt so etwas wie das erste „How to write a screenplay“ der Menschheitsgeschichte dar, geschrieben vor über zweitausendfünfhundert Jahren. Es ist das allererste Zeugnis einer systematischen Betrachtung von Struktur und Wirkung des Geschichtenerzählens, von der wir wissen.

Die Überraschung ist nun, dass die konkreten Tipps und Kniffe in der Poetik heute noch bestechen. Steckt ein Autor mal wieder in einer development hell – und das passiert den Besten von uns – braucht er nur bei Aristoteles nachzulesen, und das Bild wird wieder klar. Egal ob es um ein Script, einen Roman oder nur um einen guten Witz geht (okay, für letzteres wäre der verschollene zweite Teil vielleicht besser gewesen).

Das Wesentliche was Aristoteles sagt, sollten sich Autoren auch heute noch hinter die Ohren schreiben. Einige Beispiele:

„Die Fabel des Stücks ist nicht schon dann – wie einige meinen – eine Einheit, wenn sie sich um einen einzigen Helden dreht.“

„Der wichtigste Teil ist die Zusammenfügung der Geschehnisse.“

„Die gute Fabel muss also eher einfach sein (…) und sie darf nicht vom Unglück ins Glück, sondern muss vielmehr vom Glück ins Unglück umschlagen.“

 „Die Peripetie [Wendepunkt] ist (…) der Umschlag dessen, was erreicht werden soll, in das Gegenteil, und zwar (…) gemäß der Wahrscheinlichkeit oder mit Notwendigkeit.“

„Ein Ganzes ist, was Anfang, Mitte und Ende hat.“

Das zur story structure. Und zu den Inhalten:

„Der Geschichtsschreiber und der Dichter unterscheiden sich (…) dadurch, dass der eine das wirklich Geschehene mitteilt, der andere, was geschehen könnte. Daher ist Dichtung etwas Philosophischeres und Ernsthafteres als Geschichtsschreibung.“

 „Sooft sich aber das schwere Leid innerhalb von Naheverhätnissen ereignet (z.B. ein Bruder steht gegen den Bruder oder ein Sohn gegen den Vater oder eine Mutter gegen den Sohn oder ein Sohn gegen die Mutter) – nach diesen Fällen muss man Ausschau halten.“

Aristoteles kannte kein Internet, kein Fernsehen, kein Kino, auch der Roman im heutigen Sinne war noch nicht erfunden. Die Welt war jung. Noch war es nicht lange her, dass sich der Mythos von der Religion abgespalten hatte – und die Fiktion vom Mythos. Die Gedanken waren groß. Vielleicht traf Aristoteles gerade deshalb in den wichtigen Fragen den Nagel auf den Kopf, unverstellter als seine zahlreichen „Follower“ in späteren Jahrhunderten, die bis heute sein Prinzip der sogenannten geschlossenen Dramaturgie bzw. dreiaktigen Struktur zwar nachgebetet, aber nicht wirklich verstanden haben.

Fazit: Wer sich ernsthaft mit dem Schreiben oder Geschichtenerzählen beschäftigen will, der sollte dieses Buch lesen, bevor die große Bibliothek abbrennt.


Cover des Buches Poetik (ISBN: 9783150078280)

Rezension zu "Poetik" von Aristoteles

Rezension zu "Poetik" von Aristoteles
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren

Dramentheorie

Cover des Buches Poetik (ISBN: 9783150078280)
ukulelecoolias avatar

Rezension zu "Poetik" von Aristoteles

Rezension zu "Poetik" von Aristoteles
ukulelecooliavor 15 Jahren

In der nur teilweise erhaltenen "Poetik" Aristoteles' erörtert er die Grundsätze der Poesie: Welche Gattungen gibt es, was ist bei deren Ausarbeitung zu beachten und was sollte unbedingt vermieden werden?
Dieses Werk ist über Jahrhunderte hinweg - entstanden ist es immerhin bereits 335 v. Chr. - ein Maßstab für viele Autoren gewesen und das berechtigterweise.
Größtenteils handelt Aristoteles die Tragödie ab und stellt dabei interessante Ansätze auf. Zumeist sind diese gut nachvollziehbar, ergänzend informieren die umfassenden Anmerkungen im Appendix, gerade wenn es zu Verständnisproblemen aufgrund zeitspezifischer Referenzen Aristoteles' kommt.
Als Einstieg in die Welt der Poesie ein unentbehrliches Werk.

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