Arkadi Strugazki

 4,5 Sterne bei 10 Bewertungen

Alle Bücher von Arkadi Strugazki

Neue Rezensionen zu Arkadi Strugazki

Cover des Buches Picknick am Wegesrand. Utopische Erzählung (ISBN: B001D81124)
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Rezension zu "Picknick am Wegesrand. Utopische Erzählung" von Arkadi Strugazki

Glück für alle, umsonst
Ypsvor einem Monat

Klappentext:

Außerirdische Wesen haben gegen Ende unseres Jahrhunderts die Erde besucht. Niemand hat sie gesehen, keiner weiß, woher sie kamen und wohin sie gegangen sind, doch in sechs Gebieten auf unseren Planeten haben sie unerklärliche Gegenstande und Erscheinungen zurückgelassen. Eine Herausforderung an die irdische Wissenschaft. Vielleicht auch Bedrohung der Menschheit. Jedenfalls erforscht nicht nur das Internationale Institut für außerirdische Kulturen die Phänomene in den Besucherzonen, auch allerlei obskure Privatleute zeigen reges Interesse an den fremden Maschinen, darunter Vertreter des militärisch-industriellen Komplexes. So ist in der Stadt Harmont. am Rande einer der Zonen, ein neuer Beruf entstanden: der "Schatzgräber", der die ausserirdischen Objekte auf eigene Rechnung und eigenes Risiko der Zone schmuggelt. doppelt bedroht von den unheimlichen Gefahren in der Zone und von den Soldaten des Kordons an ihrem Rande. Aber es ist ein einträglicher Beruf für den, der mit dem Leben davonkommt; die ,, Schatzgräber" leben gefährlich, doch frei und unabhängig, meint Roderic Schuchart, einer von ihnen. Es sei schließlich seine Haut, die er riskiere, der Rest interessiere ihn nicht. Doch der Versuch, bei dieser Lebensweise sein Ideal von Freiheit und persönlicher Anständigkeit zu bewahren, muß scheitern; immer tiefer verstrickt sich Schuchart in den Widersprüchen der Gesellschaft, die ihn umgibt. Immer größere Schuld lädt er auf sich, nicht zuletzt, um seiner Tochter zu helfen, die wie viele Schatzgräberkinder Opfer einer genetischen Mutation ist. Schließlich bleibt ihm nur eine letzte, verzweifelte Hoffnung: die goldene Kugel, eine außerirdische Maschine in der Zone, die angeblich jeden Wunsch erfüllt. Es ist die Hoffnung auf ein Wunder - wird es geschehen? 

Cover des Buches Der Montag fängt am Samstag an (ISBN: 9783353006240)
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Rezension zu "Der Montag fängt am Samstag an" von Arkadi Strugazki

Der Zauber der Sowjetbürokratie
Pantoffeltiervor 3 Monaten

Dieses Buch ist wohl eines der optimistischsten und lustigsten der Werke der Strugackijs. Der Programmierer Alexander nimmt zwei Anhalter mit, die sich als Mitarbeiter des „Naturwissenschaftlichen Forschungsinstituts für Magie und Zauberei“ entpuppen. Dort werden in verschiedenen Abteilungen beispielsweise lineares Glück, der Sinn des Lebens und die Seele erforscht. Bald ist Alexander mit allerlei übernatürlichen Phänomenen konfrontiert, die es zu erforschen gilt und auch mit der überbordenden Bürokratie, ungezügelter Arbeitswut und nicht zuletzt größenwahnsinnigen Wissenschaftlern, die die Parteiideologie sehr wörtlich nehmen.

Das Buch liest sich flott und angenehm und ist trotzdem intelligent geschrieben und voller Anspielungen, wenn man sich erstmal an die angestaubte Schreibweise gewöhnt hat. Einige meiner russischen Bekannten schwören, dass es sich eher um eine realistische Abbildung des Alltags in einem sowjetischen Institut handelt, als um einen phantastischen Roman. Die Mischung aus Zauberei und sowjetischer Bürokratie, Märchen und kommunistischem Idealismus ist auf jeden Fall sehr kurzweilig und ungewöhnlich.

Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern derselben Autoren, kann man hier die Handlung auch ohne Vorwissen nachvollziehen und sich amüsieren, auch wenn der Stil manchmal mühsam ist. Anspielungen gibt es natürlich trotzdem.

Das erste Kapitel basiert zum Beispiel auf dem Märchen Ruslan und Ljudmila von Pushkin. Wer die beiden Texte nebeneinander legt, wird etliche Parallelen feststellen. Und auch die Abkürzungen sind im sowjetischen Stil verfasst und oft sehr sprechend. Das „Naturwissenschaftliche Forschungsinstitut für Magie und Zauberei“ wird beispielsweise auf Russisch als NIITschaWO abgekürzt. Das kann man als das russische  „macht nichts“, lesen. Der Ort Solowetz existiert nicht, aber seine Insellage und der Name erinnern unwillkürlich an die Soloweckij Inseln, auf denen sich ein berüchtigtes Arbeitslager befand, das erste große Modelllager für das sowjetische Lagersystem. Auch etliche Schriftstellerkollegen werden auf’s Korn genommen, besonders utopische/dystopische Romane.

Das letzte Kapitel namens „Das Märchen von der Troika“ ist nicht in allen Ausgaben enthalten, da es von der Zensur verboten wurde, denn es enthält sehr böse Seitenhiebe auf die (Sowjet-)Bürokratie.

Mir hat die Lektüre Spaß gemacht, auch wenn es anstrengend war. Die Übersetzung ist oft nicht ideal, aber der Stoff definitiv auch schwer (angeblich ist die Übersetzung im neu erschienenen Sammelband der Werke der Brüder Strugackij am Besten, das habe ich aber nicht überprüft). Die wilde Mischung an literarischen Anspielungen, Naturwissenschaft, Philosophie und Geschichte muss man erstmal durchdringen. Aber allgemein ein guter Einstieg in die Welt der Strugackijs. Mehr Informationen einzuholen lohnt sich aber definitiv, da es eine ganz andere Sicht auf den Text ermöglicht.

Cover des Buches Picknick am Wegesrand. Utopische Erzählung (ISBN: B001D81124)
rotkalts avatar

Rezension zu "Picknick am Wegesrand. Utopische Erzählung" von Arkadi Strugazki

ganz famos!
rotkaltvor 3 Jahren

Weshalb das Buch diesen Titel trägt, erfährt man erst am Ende der Geschichte. Ich finde den Grund genial und muss schmunzeln, wenn ich daran denke. 

Es hat mir gut gefallen, wie die Zonen in denen ausserirdische Gesetze vorherrschen beschrieben sind.

Es wurden treffende einleuchtende und amüsante Wörter gefunden für „komplexe“ physikalische Vorgänge.


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