Rezension zu "Timeless - Retter der verlorenen Zeit" von Armand Baltazar
Das Buch sollte man alleine wegen der tollen Illustrationen mal in den Händen gehalten und durchgeblättert haben. Auch die Idee, vor dessen Hintergrund das Buch spielt, fand ich toll: In der Welt leben durch eine "Zeitkollision" verschiedene Zeitalter nebeneinander, also einfach zusammengefasst: Dinosaurier neben Robotern, Segel- und Dampfschiffe neben Hover-Boards. Das gibt dem Buch aber besonders durch die ersten Flugzeuge, Autos, den dazu passenden Kleidungsstil einiger Figuren einen großartigen Retro-Schick und ich habe mich nicht selten in einer 2.0-Version der Abenteuerromane des 19.Jahrhunderts gefühlt. Dennoch ist es modern und mehr als nur multikulturell im klassischen Sinne - und das mit großer Selbstverständlichkeit!
Leider kann die Erzählung selbst dabei nicht mithalten. Ich kann auch gar nicht mit Sicherheit sagen, ob es an den großen Erwartungen lag, mit denen ich das Buch aufgeschlagen habe, fasziniert von den so lebensnahen Zeichnungen und von der ungewöhnlichen, fantasievollen Story. Es liest sich leicht und vor allem die "Actionszenen" ziehen einen nur so durch die Zeilen und Seiten. Und dennoch ist es stellenweise einfach zu langatmig, besonders an den Stellen mit viel wörtlicher Rede. Der Blick scheint hier weniger der eines Autors als mehr der eines Künstlers bzw. erinnert mich an ein Drehbuch. Vielleicht hätten ein paar Seiten weniger dem Buch gut getan?
Meine Söhne, die altersmäßig in die Zielgruppe fallen und begeisterte Leser sind, haben übrigens genau so empfunden.
Trotzdem würde ich mich immer wieder über ein solches Buch freuen, das mit so viel Liebe zum Detail und so viel Fantasie aufwarten kann!