Rezension zu "Allianz der Heimatlosen" von Armin Strohmeyr
Das Buch "Allianz der Heimatlosen" erzählt von Klaus- und Erika Mann und Annemarie Schwarzenbach.
Diese drei rebellischen, unabhängigen und queeren Typen waren in einer tiefen Freundschaft miteinander verbunden. Sie reisten gemeinsam durch die Welt, sammelten Eindrücke und auch den Kick, führten Drogen mit sich und veranstalteten sozusagen einen "Tanz auf dem Vulkan". Erika engagierte sich schließlich politisch, Klaus und Annemarie hatten es nicht leicht in den 30er Jahren, sie lebten gefährlich ...
Was das alles bedeutet, wie die Zusammenhänge auch historisch und zwischen den Persönlichkeiten sind, wird im Büchlein deutlich beschrieben, gut zu lesen auf den Punkt gebracht. Ich mag die Reihe mit diesen kompakten Büchlein - edel gebunden mit blauem Leinenrücken - sehr gern. Zahlreiches Fotomaterial untermalt die ohnehin informativen Texte nochmals bildhaft. Die Gliederung ist außerdem so gestaltet, dass man sich sehr gut eindenken kann in die Thematik.
Leseprobe:
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Mir wäre Frontenführer [Rolf] Henne lieber gewesen für sie. Denn er äußerte zu einer Dame, die es mir selber erzählte, daß er zur Front nur gegangen sei, aus Dégout [Abscheu] und eines Korbes wegen, den A. ihm gab.
(Auszug aus einem Tagbuch)
Alles wirklich sehr intensiv zu lesen, sehr gut recherchiert und an den Leser/die Leserin gebracht. Hat mir persönlich ausnahmslos gut gefallen. Ich konnte mich sehr gut eindenken und mir ein Bild machen von den Personen, ihrem Tun und ihren Gefühlen vor dem persönlichen Hintergrund der drei und dem historisch gesellschaftlichen.