Arne Kilian

Das Cover von Nebelvermächtnis hat mich zum Kauf gebracht, es spricht mich einfach sehr an und passt auch super zur Story. Die Atmosphäre des Covers nehmen wir sofort mit auf die ersten Seiten des Buches, in denen Robert bei seinem Onkel in Loch ankommt. Ein Dorf mitten im Nirgendwo mit seinen eigenen Geheimnissen. Die Umgebung wird super beschrieben und man versteht als Leser sofort, wieso Robert nicht unbeding glücklich ist, hier seine Ferien zu verbringen. 

Dennoch erlebt Robert Einiges und vor allem erfährt er viel über seine Familie und seine Wurzeln. Dabei ist mir Robert jedoch nicht immer sympathisch und auch seine Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Ich hätte mir hier glaube ich ein paar mehr klärende Gespräche zwischen allen Beteiligten gewünscht bzw. Robert mehr Zeit zum Verarbeiten zugestanden. Das Leben in Loch und auch in Nofra hätte ich dabei gerne noch mehr mitgelebt, aber da war einfach nicht genug Zeit bzw. waren da nicht genug Seiten.

(Eine kleine Info vorab: Ich habe dieses Buch gelesen, als ich 16 war und die Rezension dementsprechend auch mit 16 geschrieben. Da ich jetzt aber endlich einen Account Auf Lovelybooks habe, muss die Rezi aber natürlich auch hier gepostet werden :D)

In „Nebenvermächtnis“ lässt uns der Autor gemeinsam mit dem Protagonisten Robert die spannenden Geheimnisse der kleinen Stadt „Loch“ erkunden. Robert verbringt seine Ferien in der Heimatstadt seines Onkels und ist alles andere als begeistert. In seinen Augen ist der Name hier Programm, doch ein Fund im Nebel und ein ganz besonderes Mädchen ändern seine Meinung schnell.
Ich habe alles an diesem Buch geliebt. Wirklich alles. Das Cover ist im Gegensatz zu vielen anderen Büchern sehr stark mit dem Inhalt verbunden, was ich einfach Klasse finde! Man sieht dieses Cover und braucht nicht mal mehr den Klappentext zu lesen um zu wissen, dass dieses Buch spannend wie sonst was ist! 

Ich fand Robert total sympathisch und es war zusätzlich auch spannend mitzuverfolgen, wie sich sein Charakter entwickelt hat. Besonders die Charaktere aus „Nofra“ fand ich als Gegenstück zu den Bewohnern aus “Loch“ total interessant, da sie total anders waren, als jene. Die Story fand ich auch absolut super! Ich kann mich nicht daran erinnern, je etwas vergleichbares gelesen zu haben. Viele Bücher mit Fantasyelementen ähneln sich, doch „Nebelvermächtnis“ durchbricht dieses Vorurteil mit seiner einzigartigen und schlüssigen Handlung.

Kurz gesagt: ein einzigartiges, spannendes Jugendbuch mit Fantasyelementen, was ich ich bald unbedingt rereaden möchte!

Die Grundidee der Geschichte gefällt mir sehr gut, dass ein Junge bei seinem Onkel in einem kleinen Dorf Urlaub macht und im Nebel eine verborgene Stadt findet, aus der er abstammt. Jedoch wurde für mich das Leseerlebnis durch einige Punkte getrübt. 

Die erste Hälfte des Buches ist leider eher ruhig und man erfährt nur sehr langsam die Hintergründe. Dann passiert auf einmal alles schnell hintereinander und leider immer noch ohne viele Hintergrundinfos zu dieser fremden Welt. Hier fällt für meinen Geschmack einerseits das Worldbuilding zu knapp aus und andererseits sind die Ereignisse und die Spannung ungleichmäßig im Buch verteilt. Ich denke, dass dem Buch ein paar Seiten fehlen, um es abzurunden. Mir ist auch nicht klar, wie Robert zum Schluss zu Nofra steht und ob er sich weiterentwickelt hat. Robert ist am Anfang in gefühlt allem total unerfahren und soll dann mit dem Oron Nofra und Loch vor einem größenwahnsinnigen Herrscher retten, was meiner Meinung nach nicht so ganz zusammen passt. Für mich eine Geschichte mit Potential, das leider nicht komplett genutzt wurde.