Um darauf eine Antwort zu finden, muss man erst einmal solche Voraussetzungen haben. Über Falco ist schon so viel geschrieben worden – aber schließlich kennt niemand außer ihm die Wahrheit. Und vielleicht hat sie sich auch ihm nicht erschlossen. Menschen stehen sich auch bei brillanten Voraussetzungen nicht selten selbst im Weg.
Nun also auch noch eine Graphic Novel über Hans Hölzel. Ich habe mich vorher schon gefragt, wie man eine solche tragische Figur in dieser Kunstform darstellen kann ohne ins Triviale oder gar Lächerliche zu driften. Arnulf Rödler hat das nahezu genial gelöst. In Hölzels letzten Minuten zeichnet er dessen bis dahin andauernden Kampf mit den Dämonen seines Lebens nach. Ein ungleicher Kampf bis zum Ende.
So langsam wird es dunkel um Hölzel. Und dunkel ist auch dieses Buch. Wie kann es anders sein? Vielleicht wird das nicht jedem gefallen, aber es ist ein Versuch, nachzuzeichnen, was in diesem Menschen vorgegangen sein könnte. Mich hat diese Graphic Novel verblüfft. Ich konnte mir bis dahin nicht vorstellen, wie man solch komplexe Vorgänge in dieser Kunstform darstellen kann, ohne sie zu trivialisieren. Rödler ist in dieser Hinsicht ein Meisterwerk gelungen.
Noch einmal: Es muss nicht jedem gefallen. Aber wer versucht, sich ernsthaft in die Welt des Hans Hölzel hineinzudenken, muss Rödler wenigstens Respekt zollen, denn er schafft mit seinen Bildern die Anker, an denen sich ein fremdes Gehirn festmachen kann. Triviale Bilder würden das nicht schaffen, dafür braucht es besondere Reize. Und die setzt Rödler meisterhaft.
Arnulf Rödler
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Arnulf Rödler
Falco
Neue Rezensionen zu Arnulf Rödler
‚So fliegt der Falke schon seit zwanzig Jahren!‘ (Seite 23)
Arnulf Rödler befasst sich in seinem Buch mit den Erfolgen und Misserfolgen Falcos, mit seiner Musik und seiner Kreativität, mit seiner Persönlichkeit und seinem Image, mit Drogen und Alkohol, mit der Person Hans Hölzel und der Kunstfigur Falco.
Ich bin mit Falcos Musik aufgewachsen, mochte ‚Rock Me Amadeus‘ und vor allem ‚Jeanny‘ immer sehr gerne, war aber nie Falco-Fan und kenne eigentlich auch nur seine sehr bekannten Lieder.
Die Zeichnungen im Buch sind sehr ausdrucksstark, düster und geheimnisvoll. Ich bin Rödlers Ausführungen gerne gefolgt, doch empfand ich vieles auch als sehr vage, so dass ich nicht immer verstanden habe, was gerade passiert.
Gerade auf den ersten Seiten hatte ich den Eindruck, dass ich durch das Buch nichts dazulernen kann, da man Rödler meiner Meinung nach nur folgen kann, wenn man schon einiges über Falco wusste.
Im Verlauf gab es aber auch neue Einblicke, was ich spannend und lehrreich fand.
Das Buch ist in meinen Augen ein schönes und kreatives Denkmal für Falco, das für mich ähnlich mysteriös und teilweise undurchschaubar war wie der Künstler und die Person Falco selbst.
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