Rezension zu "»Keiner dreht mich um«" von Arnulf Zitelmann
Der Autor hat hier eine vielschichtige, aber unbegründet überkritische Biographie abgeliefert. Zitelmann begegnet Martin Luther King jr. mit überzogen idealistischen Ansprüchen: Dass ein Mann, der für die Bürgerrechte einer Minderheit kämpft, nicht mit jeder Aktion richtig liegt und sofortigen und dauerhaften Erfolg erzielt, ist wohl eher den harten Bedingungen der Wirklichkeit als Kings Nachlässigkeit geschuldet. Durch ständiges Hinterfragen, Relativieren und Kritisieren schmälert der Autor vor allem zum Ende seines Buches hin die Leistungen und das Vermächtnis eines Martin Luther King – ob das angemessen ist, erscheint mir zumindest zweifelhaft.