Aron Boks

 4,1 Sterne bei 37 Bewertungen

Lebenslauf

ARON BOKS wurde 1997 in Wernigerode geboren. Seit 2016 lebt er als Autor, Slam Poet und Moderator in Berlin. Mit seinen Texten tritt er im gesamten deutschsprachigen Raum auf. Für sein literarisches Debüt erhält er im August 2019 den Literatur-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Aron Boks

Neue Rezensionen zu Aron Boks

Cover des Buches Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat (ISBN: 9783365003107)
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Rezension zu "Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat" von Aron Boks

Auf den Spuren eines umstrittenen Malers
Gisevor einem Jahr

Aron Boks ist der Urgroßneffe von Willi Sitte, einem der einflussreichsten und umstrittensten Maler der DDR. Als bei einem Familientreffen ein Gemälde auftaucht, beginnt Aron sich für Wille Sitte zu interessieren und startet mit der biografischen Recherche um den Urgroßonkel.

Mit der Frage nach der Person von Willi Sitte und seinem Werk verbunden ist auch dessen Haltung zur DDR. Sitte war nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern auch überzeugter Kommunist, Funktionär, Machtmensch. Arno bereist viele Orte, die für die Familie Sitte und besonders für Willi Sitte von Bedeutung waren, und trifft dabei Menschen, die Teil von dessen Leben waren. Die Geschehnisse werden in den historischen Rahmen eingebettet. Und doch hatte ich, mit all den Erinnerungsschnipseln, die Arno ausgegraben hat, meine Schwierigkeiten, den Menschen und Maler Willi Sitte in diesem Buch zu finden. Ich habe mich ein bisschen durch das Buch durchbeißen müssen.

So umstritten die Person Willi Sitte ist und damit auch eine interessante Geschichte abgibt, muss ich leider sagen, dass ich das Buch eher anstrengend zu lesen fand. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Cover des Buches Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat (ISBN: 9783365003107)
Lelelss avatar

Rezension zu "Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat" von Aron Boks

Ein Buch voller Ambivalenzen und Vielschichtigkeit
Lelelsvor einem Jahr

„Lieber vom Leben zeichnet als von Sitte gemalt.“ – ein Spruch der mir nicht nur einmal begegnet ist, als ich Personen in meinem Umfeld von dem Buch „Nackt in der DDR“ erzählt habe und mit dem ich im ersten Moment nichts anfangen konnte. Der umstrittene Künstler Willi Sitte war für mich, bevor ich das Buch gelesen habe, ein unbeschriebenes Blatt, da ich mich nie mit Kunst aus der DDR beschäftigt habe.

Doch wer war Willi Sitte eigentlich? Künstler? Kommunist? Funktionär?  Partisane? Dieser Frage geht Aron Boks, Urgroßneffe von Willi Sitte, in seinem neuen Buch „Nackt in die DDR“ nach. Der Autor hat die DDR selbst nicht miterlebt, macht sich aber auf die Spurensucher innerhalb seiner Familiengeschichte.

Wir verfolgen Aron Boks wie er versucht, mehr über seine Familie und Willi Sitte herauszufinden. Er führt Gespräche mit Familienmitgliedern, Künstlern, Historikern, Kuratoren, Stasi und vielen mehr und beginnt die Lebensgeschichte seines Urgroßonkels und gleichzeitig seiner Familie nachzuzeichnen. Mich konnte die Offenheit, mit der Aron Boks in die Gespräche geht, begeistern. Er fragt nach, neugierig, empathisch, aber auch kritisch. Anhand der Biografie von Willi Sitte wird auch der Umgang der SED mit Kunst und Kultur in der DDR deutlich. Liberalisierungsperioden und Phasen starker Einschränkungen.

Es ergibt sich ein Bild von Willi Sitte, bei dem immer neue Farbschichten auftauchen, entfernt man die Oberste. Ein Bild von Zerrissenheit zwischen ideologischer Überzeugung und der Realität der DDR. Zwischen Kritik am sozialistischen Realismus, Wunsch nach Raum für größere künstlerische Freiheit und seinem Aufstieg als Funktionär in der SED. 

Aron Boks gelingt es, die vielen Facetten Willi Sittes deutlich zu machen, die Ambivalenzen und Vielschichtigkeit herauszuarbeiten, wo die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen liegt.

Ich war gespannt auf dieses Buch, einen Ausflug in die ehemalige DDR.

Was und wie genau hat ein Urgroßenkel über einen Verwandten zu erzählen, den er nie kennengelernt hat? Wie tief dringt man in dessen Leben, in die Familie und seine Arbeit ein?

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, mit so vielen Fußnoten, da diese Anmerkungen meist im Glossar zusammengefasst werden. Aber so hatte man immer sofort einen Blick darauf, ohne lange blättern zu müssen.

Sehr gut gefällt mir, dass es ein Inhaltsverzeichnis, ein Literaturverzeichnis und diverse Anmerkungen gibt. Was mir aber fehlt, waren ein paar Bilder von Sittes Gemälden. Das hätte die Geschichte lebendiger gemacht. Beschreibungen sind gut, aber nichts für das Auge. So musste ich ein paar Mal im Internet nach Bildern suchen, um es mir besser vorstellen zu können, was beschrieben wird.

Das Buchcover finde ich viel zu unruhig. Mir hätte es besser gefallen, wenn der Titel kleiner (und nicht so pink) gehalten worden wäre. So wirkt es nicht sehr einladend auf mich.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die historischen Ereignisse fand ich sehr spannend. Gerade wenn man selbst in der DDR aufgewachsen ist, finde ich es immer sehr interessant, wie andere diese Zeit erlebt haben.


Eine gelungene Zeitreise, eine Familienbiografie und das Portrait eines bekannten Malers.

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