Rezension zu Die Stadt und die Sterne von Arthur C. Clarke
Rezension zu "Die Stadt und die Sterne" von Arthur C. Clarke
von sturlu
Rezension
S
sturluvor 13 Jahren
OK, die Kern-Idee einer völlig statisch gewordenen Zivilisation ist eine nicht uninteressante Vision, dafür gebe ich einen Stern. Und einen zweiten dafür, dass man dem Roman inhaltlich sein Alter (Jahrgang 1956!) nicht direkt anmerkt, wie das ja sonst häufig durch aus heutiger Sicht nur noch drollig wirkende Anachronismen der Fall ist. Davon abgesehen ist das Ganze zwar besser als im Zug gar nichts zu Lesen zu haben (wofür ich das Buch gekauft habe), aber weder literarischer Genuss (dem man von Clarke eh nicht erwarten sollte) noch geistige Anregung (die ich mir von einem seiner älteren Werken durchaus erhofft hätte). Eine über weite Strecken danhinplätschernde sense-of-wonder-Erzählung, der nach einem Drittel die technologischen Ideen ausgehen, so dass sie mehr und mehr in uninspiriert erscheinende, unplausible Fantasy abgleitet. Da macht sich dann halt doch das Alter des Romans bemerkbar: Zu seiner Zeit mag das noch originell gewesen sein und gereicht haben, um bei den Lesern einen "sense of wonder" auszulösen. Aber selbst wenn ich mich noch so bemühe, bei der Lektüre eine nostalgische Brille aufzusetzen: Seither ist einfach zu viel ähnliches, besseres geschrieben worden.