Cover des Buches A Study in Scarlet (ISBN: 0140439080)
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Rezension zu A Study in Scarlet von Arthur Conan Doyle

Rezension zu "A Study in Scarlet" von Arthur Conan Doyle

von Die_Germanistin vor 12 Jahren

Rezension

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Die_Germanistinvor 12 Jahren
Da ich in letzter Zeit hauptsächlich zeitgenössische englischsprachige Literatur gelesen habe, hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten mich, in den 1887 veröffentlichten, Roman einzufinden. Die Satzstellung ist komplex und die Wortwahl nach heutigem Empfinden etwas antiquiert. Trotzdem habe ich die Lektüre sehr genossen. A Study in Scarlet schildert die erste Begegnung zwischen Sherlock Holmes und Dr. John Watson, die beiden enden zufällig als Mitbewohner in der 221B Baker Street. Der Leser ist Watsons ehemaligen Studienkollegen zu Dank verpflichtet. Die Geschichte wird, so wie viele andere nach ihr, aus der Sicht von Dr. Watson geschildert. Dieser macht es sich am Ende des Romans zur Aufgabe, die Gesellschaft über Holmes´ Arbeit zu unterrichten. Ihr erster gemeinsamer Fall handelt von zwei Leichen, ein Mann vergiftet, einer erstochen. Scotland Yard tappt wie immer im Dunkeln und vermutet ein politisch motiviertes Verbrechen. Noch während Holmes die beiden Inspektoren über ihre Ermittlungsfehler belehrt, gelingt es ihm dem Mörder kurzerhand die Handschellen anzulegen. An diesem Punkt schwenkt die Handlung plötzlich um und wir befinden uns in part two: The Country of the Saints. Ein auktorialer Erzähler berichtet von einem Mann und einem kleinen Mädchen, fast verhungert und verdurstet. Sie werden in der Wüste von einer Gruppe reisender Mormonen aufgelesen. Jahre später sind Vater und Tochter etablierte Mitglieder der kleinen Gemeinde. Doch Lucy Ferrier begeht den Fehler sich in einen Außenstehenden zu verlieben. Es gelingt ihr gemeinsam mit Jefferson und ihrem Vater zu fliehen, leider vergeblich. John Ferrier wird ermordet, Lucy entführt, zwangsverheiratet und in den Tod getrieben. Jefferson Hope schwört Rache. Jahre später soll er diese auch bekommen. Diese Schilderung ist sehr berührend, auch wenn man zu Beginn nicht weiß was die Sequenz eigentlich soll und die Sprache des Kindes nicht authentisch ist. Die Penguin Classics Ausgabe enthält zusätzlich eine Chronologie sowie Hinweise für Further Readeing. Einzig aber die Introduction by Ian Sinclair hat mich sowohl gelangweilt als auch genervt. Er erinnert fast schon an Nietzsche mit seiner Aussage, dass A. C. Doyle selbst ja nur als Literaturagent fungiert und das Buch von Watson geschrieben wird. Zeitweise liefert er ganz interessante Eindrücke zum historischen Kontext und zieht Verbindungen zu anderen Autoren, hauptsächlich besteht die Einleitung aber aus heißer Luft. Der Roman selbst ist sehr spannend, aber die Einleitung kann man gerne ignorieren.
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