Arthur Schnitzler

 3,8 Sterne bei 1.245 Bewertungen
Autor von Traumnovelle, Leutnant Gustl und weiteren Büchern.
Autorenbild von Arthur Schnitzler (©)

Lebenslauf

Arthur Schnitzler ist das Älteste von vier Kindern. Er stammt aus einer angesehenen Arztfamilie. Sein Vater und Großvater waren beide Ärzte. Nach seiner Matura, die er mit Auszeichnung bestand studierte er an der Universität Wien ebenfalls Medizin. Bereits während dieser Zeit war er schriftstellerisch aktiv. Sein erstes Gedicht "Liebeslied der Ballerine" veröffentlichte er in der Zeitschrift "Der freie Landbote." Anschließend war er zunächst nur im Medizinischen Bereich, schriftstellerisch tätig. Er veröffentlichte Rezensionen zu Sachbüchern und medizinische Artikel. Schnitzlers Vater war Herausgeber der Zeitschrift "Internationalen Klinischen Rundschau" für welche Arthur Schnitzler zahlreiche Artikel verfasste. Nach dem Tod seines Vaters 1893 eröffnet Schnitzler seine eigene Praxis und wird schriftstellerisch immer mehr tätig. Gemeinsam mit seinen Freunden Hugo von Hofmannsthal und Richard Beer-Hofmann zählt Schnitzler zu den Hauptvertretern des Jungen Wien. 1903 heiratet er die 21-jährige Schauspielerin Olga Gussmann, zu diesem Zeitpunkt hatten sie einen einjährigen Sohn zusammen. 1921 ließ er sich von seiner Frau scheiden und erzog die beiden Kinder Heinrich und Lilli alleine. Als seine Tochter 7 Jahre später sich Selbstmord beging, verfiel er in eine Depression. Zur Zeit des 1.Weltkriegs ging sein Ruhm zurück, da er die Kriegseuphorie der Menschen nicht teilte. Zu dieser Zeit zog er sich auch aus dem öffentlichen Leben zurück und verfiel in Depressionen. Er starb a, 21. Oktober 1931 in Wien und liegt auf dem jüdischen Friedhof begraben.

Neue Bücher

Cover des Buches Fräulein Else (ISBN: 9783835359741)

Fräulein Else

Erscheint am 23.07.2025 als Gebundenes Buch bei Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch.
Cover des Buches Doktor Gräsler, Badearzt (ISBN: 9783835359734)

Doktor Gräsler, Badearzt

Erscheint am 23.07.2025 als Gebundenes Buch bei Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch.
Cover des Buches Arthur Schnitzler, Gesammelte Werke (ISBN: 9783730614686)

Arthur Schnitzler, Gesammelte Werke

Neu erschienen am 21.05.2025 als Gebundenes Buch bei Anaconda Verlag.

Alle Bücher von Arthur Schnitzler

Cover des Buches Traumnovelle (ISBN: 9783872912213)

Traumnovelle

(385)
Erschienen am 01.01.2021
Cover des Buches Fräulein Else (ISBN: 9783746715186)

Fräulein Else

(134)
Erschienen am 09.04.2018
Cover des Buches Leutnant Gustl (ISBN: 9783746715162)

Leutnant Gustl

(141)
Erschienen am 09.04.2018
Cover des Buches Reigen (ISBN: 9783872912329)

Reigen

(86)
Erschienen am 01.01.2016
Cover des Buches Reigen / Liebelei (ISBN: 9783596270095)

Reigen / Liebelei

(28)
Erschienen am 08.02.1989
Cover des Buches Leutnant Gustl /Fräulein Else (ISBN: 9783872912107)

Leutnant Gustl /Fräulein Else

(18)
Erschienen am 01.01.2021

Neue Rezensionen zu Arthur Schnitzler

Cover des Buches Reigen (ISBN: 9781482712919)
Steve91s avatar

Rezension zu "Reigen" von Arthur Schnitzler

Steve91
Gesellschaftskritisch, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ein Skandal- zehn Dialoge, die Moral und Doppelmoral der Sexualität aufdecken.

Schnitzler schrieb das Stück 1897/98 und sorgte für einen Skandal. Der brisante sexuelle Inhalt führte dazu, dass die Erstveröffentlichung erst 1903 und die Erstaufführung erst 1920 stattfand.
Das Stück ist in 10 Dialogen aufgebaut, die sexuelle Begegnungen zwischen Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten darstellen. Eine der Personen verbleibt dabei auch im nächsten Aufeinandertreffen und am Ende schließt sich der Kreis- der namensgebende Reigen. Geschrieben, bzw. eher gesprochen, sind die Handlungen dabei in der Wiener Mundart und der Umfang ist angenehm und überschaubar.

 Die Dialoge und Handlungen zeigen immer wieder die Oberflächlichkeit der Personen und der Begegnungen, die Einsamkeit und die Fixierung auf die sexuellen Handlungen, trotz der beschriebenen Schmeicheleien und des vermeintlich aufrichtigen Interesses der Handelnden aneinander. Schnell werden die Höflichkeiten, die Fragen als Umgarnen,  als Mittel zum Zweck enttarnt. Das Gegenüber soll vom Sex überzeugt, "rumgekriegt" werden.

Sex und Verlangen wird als losgelöst von den Gesellschaftsschichten dargestellt und jeder, egal welchen gesellschaftlichen Stand er innehat, wird dadurch tangiert und alle sind dadurch verbunden. Gleichzeitig  benutzt aber auch jeder ähnliche Schmeicheleien, Argumente und Ausflüchte und am Ende könnten Verführer und Verführter leicht die Rollen tauschen. Fast jeder betrügt dabei seinen oder ihren Partner.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war Schnitzlers Werk ein Skandal. Natürlich fehlen explizite sexuelle Darstellungen, die auch Anfang des 20. Jahrhunderts so nicht zu erwarten waren.
Dennoch ist sofort klar, worauf die Begegnungen hinauslaufen, was passieren wird und in den einzelnen Dialogen macht eine Zeile aus Gedankenstrichen klar, an welcher Stelle der Akt "eingeschoben" wird.
Die Moral bzw. eher die Doppelmoral und die Gründe - vor allem Einsamkeit und pures Verlangen- die die Menschen, egal welchen Standes und welcher Altersgruppe, zu den einzelnen Treffen, zu Ehebruch und Betrug treiben, sind auch heute noch die gleichen.
Seine Wirkung und seine Botschaft hat das Stück dadurch auch über 100 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung für mich nicht verloren.





Cover des Buches Reigen (ISBN: 9781482712919)
Nelebookss avatar

Rezension zu "Reigen" von Arthur Schnitzler

Nelebooks
Interessant, befremdlich.

Inhalt (amazon): "Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt."

Cover: Das Cover ist ja jetzt natürlich nicht sehr aussagekräftig, so ist einfach der Autor abgebildet. Dadurch ist es erst einmal auch nicht unbedingt ansprechend oder man erwartet eben eine Geschichte über den abgebildeten Mann. Mir ging es aber hier um den Autor und das Cover war da zweitrangig.

Charaktere: Insgesamt treffen wir hier verschiedene Personen, die man aber alle nicht näher kennenlernt. Sympathisch fand ich hier eigentlich niemanden, da sie ja auch eigentlich alle fremdgehen bzw. mehrere Verhältnisse parallel haben.

Meinung: Also mit dem ersten Dialog zwischen Dirne und Soldat wird man direkt in das erste Treffen hineinkatapultiert. Diese Treffen sind recht kurzweilig und eigentlich auch unterhaltsam. Für die Zeit wohl passend ziemt man sich hier eigentlich jedes Mal noch von der einen Seite und die andere Seite forciert die "sexuelle Vereinigung". Eigentlich gibt es hier halt nicht wirklich eine Story oder ein Kennenlernen eines Charakters, sondern einfach ein Aufeinandertreffen von Personen, die allesamt Geschlechtsverkehr mit mindestens eben 2 Personen haben. So nimmt man hier aus der Geschichte nicht wirklich etwas mit, da eben einfach auch nicht wirklich Tiefgründiges passiert, aber es ist mit 66 Seiten recht kurz und eben einfach die Idee finde ich gut, dass sich so ein Kreis einfach schließt und es alles irgendwie ähnlich aber doch auch anders verläuft bei den einzelnen Begegnungen.
Somit benutzt er hier eine Hintergrundidee mit dem Kreis, und das Hauptaugenmerk liegt wohl darauf und nicht die einzelnen Geschichten. Auch benutzt er Mundart, so dass es natürlich teilweise etwas schwieriger flüssig zu lesen ist, es aber dadurch auch umso authentischer macht.
Schön fand ich noch den zeitlichen Verlauf am Ende und eben interessant, dass dieses Werk lange nicht aufgeführt wurde und dann einen Skandal ausgelöst hat.
Insgesamt war es kurzweilig, da es viele verschiedene Begegnungen sind und wenige Seiten hat, auch etwas unterhaltsam und ich fand die Idee mit dem Kreis einfach gut.

Zitate:
"Ja ... denken, das ist das Unglück." (Pos. 1123)
"Glück gibts nicht. Überhaupt gerade die Sachen, von denen am meisten g'redt wird, gibts nicht... zum Beispiel die Liebe. Das ist auch so was." (Pos. 1145)
"Laß mich mit deiner Philosophie in Frieden. Wenn ich das haben will, lese ich Bücher. GRAF. Aus Büchern lernt man ja doch nie. SCHAUSPIELERIN. Das ist wohl wahr!" (Pos. 1230)

3,5 Sterne

Cover des Buches Traumnovelle (ISBN: 9783872912213)
AQuas avatar

Rezension zu "Traumnovelle" von Arthur Schnitzler

AQua
"Kein Traum ist völlig Traum."

Wieder eine Verfilmung von Schnitzlers Traumnovelle - und neugierig machte mich nicht der neue Film, sondern der Originaltext, der scheinbar in der heutigen Zeit nicht an Anziehungskraft verloren hat. 

Faszinierend ist der Blick auf die triebgesteuerten, unzensierten Sehnsüchte des Mannes, auf den Wunsch, allen Begierden nachzugehen und auf den naiven Egoismus, dafür über Leichen zu gehen. Die Figur des Fridolin empfinde ich als zutiefst abstoßend und opportunistisch, zugleich überraschend menschlich. Der ganze Text lässt mich in einem Zwiespalt zurück, einem Ärger über die patriarchalische Organisation und das männliche Begehren nach einer Verfügbarkeit des lustvollen Frauenkörpers, dessen hohen Preis die Frauen selbst zu bezahlen haben. Gleichsam ein Text, der nicht verleugnet, dass dieser Wunsch machtvoll und vorhanden ist und der aufzeigt, in wie vielen Konstellationen Frauen Spielball der Männer sind, sei es als Verlobte, die einen Mann heiraten muss, den sie nicht liebt, als Dirne, als Tochter (deren Lust durch den Vater reguliert wird), als Ehefrau, die still die nächtlichen Eskapaden des Mannes verzeiht. Und warum verzeiht sie ihm? Weil sie sich einredet, dass diese nächtlichen Abenteuer nicht seinem wirklichen Wesen entsprechen, anstatt ihn wirklich als den zu erkennen, der er ist: "...ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht (...) nicht zugleich auch seine innerste Wahrheit bedeutet." 

Es bleibt ein Unwohlsein darüber, dass all diese Frauen nicht aufbegehren, sondern sich in die Strukturen fügen, vielleicht hier und da nach kleinen Eskapaden Ausschau halten, aber das System nicht in Frage stellen, bis hin zur Aufopferung des eigenen Lebens für die Ehrenrettung des Mannes. 

Ein eigentlich nicht zeitgemäßer Text, dessen Wiederaufleben nachdenklich stimmt.

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Zusätzliche Informationen

Arthur Schnitzler wurde am 14. Mai 1862 in Wien (Österreich) geboren.

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