Schnitzler schrieb das Stück 1897/98 und sorgte für einen Skandal. Der brisante sexuelle Inhalt führte dazu, dass die Erstveröffentlichung erst 1903 und die Erstaufführung erst 1920 stattfand.
Das Stück ist in 10 Dialogen aufgebaut, die sexuelle Begegnungen zwischen Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten darstellen. Eine der Personen verbleibt dabei auch im nächsten Aufeinandertreffen und am Ende schließt sich der Kreis- der namensgebende Reigen. Geschrieben, bzw. eher gesprochen, sind die Handlungen dabei in der Wiener Mundart und der Umfang ist angenehm und überschaubar.
Die Dialoge und Handlungen zeigen immer wieder die Oberflächlichkeit der Personen und der Begegnungen, die Einsamkeit und die Fixierung auf die sexuellen Handlungen, trotz der beschriebenen Schmeicheleien und des vermeintlich aufrichtigen Interesses der Handelnden aneinander. Schnell werden die Höflichkeiten, die Fragen als Umgarnen, als Mittel zum Zweck enttarnt. Das Gegenüber soll vom Sex überzeugt, "rumgekriegt" werden.
Sex und Verlangen wird als losgelöst von den Gesellschaftsschichten dargestellt und jeder, egal welchen gesellschaftlichen Stand er innehat, wird dadurch tangiert und alle sind dadurch verbunden. Gleichzeitig benutzt aber auch jeder ähnliche Schmeicheleien, Argumente und Ausflüchte und am Ende könnten Verführer und Verführter leicht die Rollen tauschen. Fast jeder betrügt dabei seinen oder ihren Partner.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war Schnitzlers Werk ein Skandal. Natürlich fehlen explizite sexuelle Darstellungen, die auch Anfang des 20. Jahrhunderts so nicht zu erwarten waren.
Dennoch ist sofort klar, worauf die Begegnungen hinauslaufen, was passieren wird und in den einzelnen Dialogen macht eine Zeile aus Gedankenstrichen klar, an welcher Stelle der Akt "eingeschoben" wird.
Die Moral bzw. eher die Doppelmoral und die Gründe - vor allem Einsamkeit und pures Verlangen- die die Menschen, egal welchen Standes und welcher Altersgruppe, zu den einzelnen Treffen, zu Ehebruch und Betrug treiben, sind auch heute noch die gleichen.
Seine Wirkung und seine Botschaft hat das Stück dadurch auch über 100 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung für mich nicht verloren.