Rezension zu Traumnovelle von Arthur Schnitzler
Rezension zu "Traumnovelle" von Arthur Schnitzler
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
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Ein LovelyBooks-Nutzervor 15 Jahren
Bei einem Maskenball entdecken Fridolin und Albertine ihre scheinbar unzertrennliche Liebe und ihre Sehnsucht nach Abenteuer, Freiheit und Gefahr. Sie entdecken jedoch auch, dass sie sich einige Erlebnisse und Gedanken bisher nicht erzählt haben. Bei ihrem gemeinsamen Urlaub in Dänemark hat sich Albertine in einen Offizier verschaut, Fridolin in ein junges Mädchen. Sie nehmen sich vor, in Zukunft nichts mehr zu verschweigen. Doch damit beginnt erst die “Traumnovelle” von Arthur Schnitzler - eine spannende Geschichte des Arztes Fridolin, der sich in eine Ehekrise hineinzumanövrieren scheint. “In jedem Wesen, das ich zu lieben meinte, habe ich immer nur dich gesucht”, so der Familienvater zu seiner Frau. Während des anrollenden Frühlings verspürt er doch auch Emotionen zu anderen Frauen, die ihm auf seinem Weg durch Wien als Arzt begegnen. Eines nachts trifft er in einem Wiener Kaffeehaus auf seinen ehemaligen Studienkollegen Nachtigal, der ihm von einer geheimen Veranstaltung in Ottakring erzählt. Es sollen sich dort maskierte Menschen treffen und auch nackte Frauen zugegen sein. Arthur Schnitzler, selbst studierter Arzt und Wiener, zeigt in seiner 1925 geschriebenen Novelle wie erzählte Träume enorme Bedeutsamkeit in der Realität erlangen und diese beeinflussen können. Gleichzeitig thematisiert er damalige sexuelle Tabus als auch die Suche und das Begehren nach neuen Abenteuern, obwohl es in der angesprochenen Beziehung zu Beginn keinen Grund dafür gibt, diese Partnerschaft aufzugeben. Es ist die Maske, die identitätssichernden Schutz bietet, die aufgesetzt und wieder abgenommen werden kann, und die hier eine ganz zentrale Rolle spielt.