Cover des Buches Im Wald der gehenkten Füchse (ISBN: 9783838750965)
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Rezension zu Im Wald der gehenkten Füchse von Arto Paasilinna

Grotesk....aber genial

von lievke14 vor 9 Jahren

Rezension

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lievke14vor 9 Jahren

Arto Paasilinna wurde mir von einem Verkäufer von THALIA bei meinem letzten Besuch in der Buchhandlung empfohlen. Nach einigem Stöbern habe ich mich für „Im Wald der gehenkten Füchse“ entschieden und war so neugierig, dass ich mich gleich darüber hergemacht habe. Wer auf schräge Typen und skurile Geschichten steht, wäre mit diesem Autor richtig gut bedient, meinte der Verkäufer.....und er hatte recht!

Der kleine Gauner Juntunen hat bei seinem größten Coup eine ernorme Menge Goldes erbeutet; seine Komplizen hat er auffliegen lassen. Doch er fürchtet, dass zumindest einer von ihnen, ein berüchtigter Mörder, ihn nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis aufspüren wird. Sicherheitshalber zieht sich Juntunen mit seinem Gold in die Einöde Nordfinnlands zurück. Dort trifft er den zum Säufer gewordenen Major Remes, der sich nach einem völlig chaotischen Manöver vom Dienst hat suspendieren lassen. Beide beschließen, eine Zeit gemeinsam in der nordfinnischen Einöde zu verbringen: im Wald der gehenkten Füchse.

Die Story ist aus der Sicht von Juntunen geschrieben. Er erzählt in einer sehr nüchternen Art und Weise über sein bisheriges Leben als Kleinganove, insbesondere wie er sich durch so gut wie alle Lebenslagen hindurchgemogelt hat. Er ist von seiner faulen und schmarotzenden Lebensart überzeugt. Schon gar nicht sieht er ein, dass er sein Gold mit einem Schwerverbrecher und Mörder bzw. einen unterbelichteten Naivling teilen soll. Der eine hat es nicht verdient und der andere weiß gar nicht, was er damit anfangen soll....so seine Sicht auf die Dinge.

Paasilinna bedient sich einer sehr einfachen Sprache. Dennoch liest sich die Geschichte unheimlich amüsant und besticht durch ihre Hintergründigkeit und einen besonders trockenen Humor. Die Charaktere, vor allem Juntunen und Major Remes erscheinen allein betrachtet, eher unsympathisch und eigennützig. Beide jubeln sich zu Beginn ihrer Bekanntschaft gegenseitig alle möglichen und unmöglichen Geschichten unter....im weiteren Verlauf ihres Zusammenlebens im Wald lassen sie aber dann doch alle Masken fallen und es entwickelt sich eine intensive Freundschaft. Auch zeigen die beiden Haudegen in verschiedenen Notsituationen, dass sie doch das Herz auf dem rechten Fleck haben.

Die Story ist allerdings wirklich ziemlich grotesk. Wenn man sich darauf einlässt, kann man sich aber auf ein sehr spezielles Lesevergnügen freuen.

Große Leseempfehlung!

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