Das war ein wunderbarer Auftakt. Da freut man sich einfach auch schon auf Band 2.Ein fesselnder Auftakt und einfach gut geschrieben. Mord ist nichts Neues und auch Recht, sowie Schuld sind auch bekannt und trotzdem ist das Buch von Anfang bis Ende spannend, weil auch das alte Thema Freundschaft gut genutzt wird und die handelnden Personen, wie auch wir Menschen, was zu verschweigen haben.
Arttu Tuominen
Lebenslauf
Arttu Tuominen, geboren 1981, wurde für seinen Kriminalroman Was wir verschweigen in Finnland vielfach ausgezeichnet. Kritiker und Leser waren begeistert von den geschickt in die Story verwobenen Rückblenden in die Kindheit der Protagonisten sowie der sensiblen Zeichnung der komplexen Charaktere. Arrtu Tuominen lebt mit seiner Familie in der Küstenstadt Pori, in Mittelfinnland, dem Schauplatz des vorliegenden Krimis. Neben dem Schreiben hervorragender Kriminalromane arbeitet der Autor auch als Ingenieur für Umwelttechnik.
Quelle: Bastei Lübbe
Neue Bücher
Alle Bücher von Arttu Tuominen
Was wir verschweigen
Was wir verbergen
Was wir nie verzeihen
Was wir ihnen antun
Was wir nicht sehen wollen
Was wir verschweigen/Was wir verbergen
Was wir verschweigen
Was wir verbergen
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Neue Rezensionen zu Arttu Tuominen
Was wir nie verzeihen
Arttu Tuominen
Klappentext:
Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Mordopfer findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Es stellt sich heraus, dass einer der Ermordeten in den 40er Jahren freiwillig an der Seite der Deutschen gekämpft hat. Aber trifft das ebenfalls auf Albert Kangasharju zu? Warum kommen die vermuteten Kriegsverbrechen erst jetzt ans Licht? Und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für womöglich ungesühnte Taten macht?
Leseeindruck:
Jari Paloviitas dritter Fall gekonnt erzählt in zwei Zeitebenen - in der Gegenwart geschieht (vorerst) ein Angriff auf einen alten Mann, in der Vergangenheit befinden wir uns im Jahr 1941 und begleiten finnische Freiwillige, die der SS beitreten um gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Schnell wird klar, dass Albert, der zuerst Angegriffene in der Gegenwart, wohl nicht der Letzte sein wird.
Das Motiv allerdings behält der Autor lange unter Verschluss, ich hatte gleich zu Anfang einen Verdacht, musste den aber bald verwerfen und war dann nur noch gespannt…
Arttu Tuominen lässt den Roman und damit die Geschichte langsam beginnen, der Leser begleitet die finnischen Freiwilligen von Anfang an und wird Zeuge einer schlimmen, grausamen Geschichte - das lässt sich nur langsam ertragen, ist auch so kaum zu fassen. Die parallel erzählten Ermittlungen beginnen ebenso verhalten. Doch dann überschlagen sich in beiden Zeitebenen die Ereignisse und der Nebel lichtet sich - und das, was der Leser zu sehen bekommt, ist an Schrecklichkeit nicht zu überbieten. Ein Roman über eine Geschichte, die jeder gern verschweigen würde, über Kameradschaft, Moral, Anstand und Leben im Angesicht immer fortwährender Lügen… Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Worum geht’s?
Als der fast hundertjährige Albert Kangasharju bei einem Spaziergang vor seinem Altenheim angegriffen und fast ermordet wird, ist der Schock nicht nur bei seiner Familie groß. Niemand kann sich erklären, wer es auf so einen alten Mann abgesehen haben könnte, nicht mal er selbst. Als dann jedoch ein weiterer Senior angegriffen und grausam hingerichtet wird, werden in Kommissar Paloviita Zweifel laut – denn die beiden Männer standen definitiv in Verbindung zueinander.
Meine Meinung
Finnland gehört definitiv zu meinen liebsten Settings, ganz besonders wenn es um Krimis und richtig schön düstere Thriller geht.
Was mir beim Lesen tatsächlich zunächst gar nicht wirklich aufgefallen ist, war die Tatsache, dass das Buch eigentlich schon der dritte Teil einer Reihe ist. Lesen kann man es aber auch, wenn man die ersten beiden Teile noch nicht kennt, da es immer wieder kleine Rückbezüge auf die Ereignisse aus den Vorgängerbänden gab und die eigentliche Handlung dadurch nicht beeinträchtigt wurde.
Die Geschichte an sich hat sich wirklich flott lesen lassen, selbst die Zeitsprünge zwischen den Ereignissen im Zweiten Weltkrieg und der Gegenwart haben mein Lesetempo nicht negativ beeinflusst und da der Spannungsbogen bis zum Schluss hoch war, kam gleichzeitig auch keine Langeweile auf. Darüber hinaus war die Dichte der Ereignisse ziemlich hoch, was ich normalerweise als recht hektisch empfinde, hier aber tatsächlich sehr passend fand.
Obwohl ich die Ermittler noch nicht kannte, hatte ich nicht das Gefühl, den Ermittlungen nicht folgen zu können. Mitunter hatte ich sogar den Eindruck, dass die wiederkehrenden Figuren verhältnismäßig wenige Auftritt hatten und sich die Geschichte praktisch von selbst erzählt hat, was ich wirklich spannend zu verfolgen fand. Interessant gemacht fand ich außerdem, dass hier das Opfer des ersten Mordanschlags einen recht großen Teil der Handlung eingenommen hat. Dessen „Zeitzeugenberichte“ waren definitiv wichtige Stilmittel, die die Geschichte in meinen Augen ganz wesentlich beeinflusst haben.
Am meisten überrascht hat mich dann allerdings vermutlich die Tatsache, dass ich eine wichtige Figur völlig falsch eingeschätzt habe und mir nicht aufgefallen ist, dass sie als Erzähler unzuverlässig war. Normalerweise deutet in den meisten Geschichten irgendetwas darauf hin, hier habe ich es aber entweder übersehen oder vollkommen ignoriert, weshalb ich diese Wendung schlussendlich nicht habe kommen sehen.
Fazit
Dieser Thriller hat mich beim Lesen wirklich begeistert und die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten. Ich war selbst ein wenig überrascht davon, wie gut mir die Sprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart gefallen haben, da insbesondere der Zweite Weltkrieg ein Thema mit deutlichem Nachklang ist, der im ersten Moment gar nicht so richtig zu einem Thriller zu passen scheint.
Von mir gibt es dafür alle fünf Bücherstapel.
Gespräche aus der Community
Ein typisch finnischer Mord? Der Tod eines erstochenen Mannes in einem Holzhaus scheint schnell aufgeklärt, da ein Verdächtiger im nahe gelegenen Wald festgenommen werden kann. Doch Kommissar Jari Paloviita kennt den Festgenommenen: Wie weit geht Jari, um seinen unter Mordverdacht stehenden besten Freund zu retten?
Habt ihr Lust auf nervenaufreibende Spannung, vielschichtige Charaktere und
den besten Kriminalroman Finnlands 2020? Dann bewerbt euch für unsere
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Hier ist meine Rezension: https://www.lovelybooks.de/autor/Arttu-Tuominen/Was-wir-verschweigen-3002325901-w/rezension/4308453697/
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