Arttu Unkari

... so heißt es in dem Buch. Diese herrlich schräge, finnische Detektiv-Geschichte ist alles andere als das und das von der ersten Zeile an.
Das Mädchen Oona hat es nicht immer leicht mit ihrem "Super-Dad", einem Polizisten, dessen einzige Superpower seine Einbildungskraft ist: Denn er bildet sich bloß ein, ein super Detektiv zu sein. In Wahrheit muss ihm Oona beim Ermitteln gemeinsam mit ihren Freunden und inkognito und gehörig unter die Arme greifen.
Skurrile Charaktere, aberwitziger Humor (teils eher erwachsen, viel aber auch für Kinder) sowie das Spiel mit Metaebenen und direkter Leserinnenansprache machen diesen Reihenstart zu einem echten Lieblingsbuch abseits vom Mainstream.
Die kurzen Kapitel und die zahlreichen witzigen zweifarbigen Illustrationen sorgen dafür, dass etwas geübte Leseneulinge dranbleiben, obwohl die Schrift recht klein und die Sprache manche kleine Hürde bereithält.
Unser Favorit war ganz klar die grummelige Omi, die die Leser:innen vom Weiterlesen abbringen möchte, es kaum erwarten kann, dass das Buch endlich zu Ende ist, und auch sonst ständig ungefragt ihren ungefilterten Senf zur Handlung abgibt.
Wir raten allen, Omis Warnungen in den Wind zu schlagen und dieses Buch unbedingt bis zum Ende zu lesen. Es besitzt echte Superkräfte!

Ich muss ja zugeben, dass mich die Bücher mit „Kacke“ im Titel etwas abschrecken. Da ich aber das Cover so witzig fand, habe ich es dann doch lesen wollen. Auf dem Cover ist Oona mit nachdenklichem Gesicht zu sehen. Ihr Dad wirkt etwas verunsichert und dann ist da noch eine alte Frau mit riesigen Augen hinter der Brille und einem eingefallenen Mund zu sehen. Schon hier warnt sie vor dem Buch und rät vom Lesen ab. 

Dieses Gesicht und die abfälligen Bemerkungen über das Buch und den Super-Dad begleitet uns durch das ganze Buch und bringen uns zum Lachen.

Da wird zunächst die Bildungsministerien, die nicht sehr gut lesen kann, buchstabierend vom Klo geschossen, denn ihre WC-Schüssel explodiert. Sofort ermittelt Super-Dad, der sich selbst für den besten und größten Ermittler hält. Eigentlich kann er alles, ganz egal um was es sich handelt, besser als alle anderen. Darauf weißt er auch immer wieder hin und macht sich damit total lächerlich. Denn seine Tochter Oona ist die, die letztlich den Fall durch ihre Cleverness löst. Aber es ist auch nicht ganz einfach so zu kombinieren, dass am Ende der alles auf ungewöhnliche Weise aufgeklärt wird. 

Jedes Kapital ist farblich anders gedruckt und die comichaften Illustrationen sind so schrill wie das gesamte Buch.

Ich gebe zu manchmal tat mir der überhebliche Dad schon ein wenig leid in seiner Unbeholfenheit, aber natürlich macht das einen Teil des Reizes dieser Serie aus. Leser*innen ab der 3. Klasse werden sicher einen Heidenspaß an diesem Buch haben und an dem besagten Begriff werden sie sich sicher nicht stören, er wird ihnen gefallen.

Mit einem Titel, der Eltern kurz schlucken und Kinder sofort kichern lässt, reiht sich Super-Dad und die explodierende Kacke in die feine Tradition skandinavischen Nonsens-Humors ein – man denke an Doktor Proktors Pupspulver. Doch hinter der kackespritzigen Fassade steckt weit mehr: eine wunderbar absurde, clever erzählte und überraschend warmherzige Geschichte über ein ungleiches Ermittlerduo, eine durchgedrehte Erfindung und eine Bildungsministerin, die plötzlich auf dem Mond landet.

Im Mittelpunkt steht die clevere Oona – Tochter eines selbsternannten Super-Detektivs, dessen Superkraft vor allem in seiner überbordenden Fantasie liegt. Während Papa sich mit martialischem Getöse in Ermittlungen stürzt, ist es Oona, die mit klarem Kopf und klugen Ideen echte Fortschritte macht. Unterstützung bekommt sie von ihren Freunden – und ständige Kommentare von einer grummeligen Oma, die das Geschehen regelmäßig unterbricht, mit den Augen rollt oder gleich das ganze Buch am liebsten abbrechen würde.

Die Geschichte spielt dabei gekonnt mit Metaebenen: Die Figuren sind sich durchaus bewusst, dass sie Teil eines Buches sind. Die Leser:innen werden direkt angesprochen, zum Weiterblättern überredet (oder gewarnt!), und mittendrin taucht ein “DAD’S DELIGHT™” auf – ein legendärer Burger, der in jeder Hinsicht eine Zumutung ist. Die witzigen, zweifarbigen Illustrationen begleiten die Geschichte perfekt und sorgen für viele Lacher.

Trotz des vordergründigen Klamauks greift das Buch Themen wie Verantwortung, Wahrheit und den Wert von Teamarbeit auf. Die kurzen Kapitel, der hohe Bildanteil und die gute Portion Situationskomik machen es ideal für geübte Leseneulinge – auch wenn die Schrift recht klein ist und sprachlich gelegentlich etwas gefordert wird.

Besonders hervorzuheben: Die mürrische Oma mit Dauerkommentar-Funktion ist ein absoluter Szenenliebling – sie spricht aus, was Kinder denken könnten, und sorgt mit ihrer schnoddrigen Art für herrlich trockene Kontraste zur überdrehten Handlung.

Ein anarchisch-witziger Reihenstart, der Mut zum Chaos hat, aber nie den roten Faden verliert – ganz im Gegenteil: Super-Dad braucht ihn dringend. Ein Riesenspaß für alle, die mal etwas ganz anderes lesen wollen. Wir empfehlen: Omis Warnungen ignorieren – weiterlesen lohnt sich!