Cover des Buches Rosa Rosen (ISBN: B00B657MP4)
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Rezension zu Rosa Rosen von Ashley Bloom

Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern.

von Sick vor 9 Jahren

Rezension

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Sickvor 9 Jahren
Hamburg, 1935: Die dreizehnjährige Abigail ist Jüdin und verlässt zusammen mit ihrer Familie Deutschland, um in New York ein neues Leben anzufangen. Das junge Mädchen betrauert besonders den Verlust ihrer besten Freundin Rachel und ihres liebevoll gepflegten Rosengartens. Durch Briefe bleiben Abigail und Rachel fortwährend in Kontakt. Mit der Zeit zeichnet sich ab, dass die beiden ziemlich unterschiedliche Lebenswege beschreiten, doch ihrer tiefen Freundschaft tut das keinen Abbruch. Sogar siebzig Jahre später, ohne sie jemals wiedergesehen zu haben, vermisst Abigail ihre Freundin aus Jugendjahren immer noch schmerzlich…

„Rosa Rosen“ ist ein sehr kurzer Briefroman über diese ungewöhnliche feste Freundschaft. Er lässt sich in etwa einer halben Stunde lesen, schafft es aber trotzdem, die damalige Situation, die Gedanken und Gefühle der Mädchen eindrücklich darzustellen. Besonders die verschiedenen „Stadien“ der Judenhetze wurden verständlich und hinreichend geschildert, einfach viel näher an den Menschen, als es beispielweise eine Dokumentation vermag.
Die Geschichte wird aus der Perspektive der neunzigjährigen Abigail erzählt, die sich noch einmal die Briefe und sonstigen Erinnerungsstücke anschaut. Die Briefe von Rachel sind dabei wörtlich widergegeben, ergänzt durch Erinnerungen von Abigail. Während deren neues Leben in New York dem American Way of Life entspricht, muss Rachel jeden Tag neue Schikanen durch das NS-Regime fürchten. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass die zwei sich entfremden, denn sie sind vollkommen offen und ehrlich zueinander. Die Mädchen sind auch sehr sympathisch, sodass man sie sich beinahe selbst als Freundinnen wünscht. Abigails Erinnerungen reichen bis in die Nachkriegszeit, alle Fragen werden dabei beantwortet. Somit habe ich dieses sehr kurze Buch trotz allem als vollwertige Geschichte empfunden.

Wer Briefromane und herzergreifende Freundschaften gerne mag, ist bei „Rosa Rosen“ auf jeden Fall richtig.
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