Cover des Buches Der beste Tag meines Lebens (ISBN: 9783426226285)
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Rezension zu Der beste Tag meines Lebens von Ashley Miller

Rezension zu "Der beste Tag meines Lebens" von Ashley Miller

von Kiala vor 12 Jahren

Rezension

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Kialavor 12 Jahren
Colin Fisher ist anders als andere Kinder, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Ausprägungsform des Autismus. Besonders das Deuten von Mimik und Körpersprache aber auch subtile Bedeutungen der Sprache stellen ihn vor Rätsel. Es ist ihm nahezu unmöglich rhetorische Fragen oder Sarkasmus zu erkennen. Zum Erkennen von Mimik helfen ihn seine Gesichtskarten, die es ihm durch Vergleiche möglich machen den jeweiligen Gesichtsausdruck zu deuten. So wird der jeweilige Gesichtsausdruck für Colin fast noch wichtiger als für andere Menschen, gerade weil er damit solche Schwierigkeiten hat. Logik und Mathematik hingegen sind für Colin ein Labsal. Er bewundert Sherlock Holmes, Spock und Data. Seine ganze Welt besteht aus Zahlen (39 Schritte vom Spint zum Klassenzimmer) und deduktiven Schlüssen. Seine Umwelt ist für ihn ein Geheimnis, das entschlüsselt werden muss. So ist es nicht verwunderlich, dass Colin die Ermittlung aufnimmt als in der Cafeteria der Schule ein folgenschwerer Zwischenfall passiert. Ihm ist bald klar: Der Hauptverdächtige kann es auf keinen Fall gewesen sein! Nur wie soll er das beweisen? Man muss Colin einfach mögen! Sensibel und mit viel Humor erzählen die Autoren von Colins Sicht der Dinge und seinem Leben. Dabei wird klar, dass das Leben für Colin nicht leicht ist, aber noch schwerer ist es für seine Umwelt. Die meisten sind einfach überfordert mit Colins spezieller Art. Besonders natürlich seine Mitschüler. Teenager und Kinder sind ja bekanntlich grausam und wenig tolerant. So ist Colin ein Außenseiter, der unter zahlreichen Attacken und Mobbing zu leiden hat. Wohltuenderweise gibt es aber auch Ausnahmen. Selbst in seiner Familie gibt es Schwierigkeiten. Seine Eltern sind zwar wunderbar verständnisvoll, aber man merkt ihnen die Belastung und Sorgen an. Noch schwieriger ist es aber mit Colins kleinen Bruder. Den hätte ich am liebsten des Öfteren geschüttelt! Ab und an hätte ich aber auch Colin gerne einen kleinen Tritt gegeben. Insgesamt ist seine Entwicklung jedoch erstaunlich. Auf seine ganz eigene Art wird Colin im Laufe der Handlung erwachsener und macht Fortschritte. Als sehr angenehm empfand ich Colins unvoreingenommene Art. Was einerseits alle anderen immer wieder in Verwirrung stürzt, sorgt beim Leser für ein richtiges Wohlgefühl. Hier ist Colin ein leuchtendes Beispiel für alle. Natürlich kommt Colin durch seine Nachforschungen auch immer wieder in brenzlige Situationen, so dass die Spannung nicht zu kurz kommt! Der trockene Stil, humorvolle Stil ist eine wahre Wohltat und lässt die Seiten nur so dahin fliegen! Für interessante Zusatzinformationen sorgen die immer wieder eingestreuten Fußnoten, die noch weitere Einblicke in Colins Gedankenwelt ermöglichen (auch wenn Fussnoten bei E-Books recht problematisch sein können, wie ich feststellen musste). Aus dem Epilog kann man entnehmen, dass es eventuell eine Fortsetzung geben wird. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange darauf warten! Fazit: Rundum gelungener, unterhaltsamer Roman, der für Toleranz wirbt ohne auf die Tränendrüse zu drücken.
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