Wah, dieses Ende. Ich konnte gerade gar nicht fassen, dass es schon zu Ende sein soll, denn gefühlt wird die Story einfach am Ende abgeknipst und man mit einigen Fragen zurückgelassen, sodass man sich gar nicht damit zufriedengeben KANN. Gut, dass ich entdeckt habe, dass im April noch eine (kurze?) Fortsetzung herauskommen soll, sonst wäre meine Bewertung vermutlich leicht anders ausgefallen. Aber so kann ich nun meinen guten Eindruck ohne negativen Beigeschmack niederschreiben.
Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil hier drei Dinge zusammenkommen, die ich in Büchern wahnsinnig liebe: Gay Romance, Eishockey und Enemies/Rivals to Lovers. Mal ehrlich? Gibt es ein besseres Trope als Enemies to Lovers? Und wenn das Trope dann noch fantastisch gut umgesetzt ist, habe ich meist recht schnell ein neues Lieblingsbuch gewonnen. So ist es auch mit "Unrivaled". Es ist zwar kein All Time Favorite geworden, gehört jetzt aber definitiv zu den Büchern, die mir so gut gefallen haben, dass ich sie irgendwann noch einmal lesen möchte.
Das liegt vor allem - wie so oft - an den Charakteren. Wobei eigentlich liegt es in erster Linie an Max, an dem ich schon innerhalb kürzester Zeit einen Narren gefressen habe und den ich dann von Seite zu Seite immer mehr mochte. Er ist es, der die Geschichte gerade am Anfang so aufregend gestaltet, denn mal ehrlich: ohne ihn würde zwischen ihm und Grady rein gar nichts in Gang kommen. Er provoziert Grady so geschickt, dass er ihn aus seiner harten Schale herauslockt. Das macht er auf so amüsante Weise, dass ich oft breit grinsen musste. Der Kerl ist einfach so dreist, dass es schon wieder charmant ist, weshalb ich jede Interaktion zwischen ihm und Grady in mich aufgesogen habe. Besonders liebenswert und interessant hat ihn jedoch der Kontrast zwischen seinem Auftreten auf dem Eis und abseits des Eises gemacht, weil er auf dem Eis gerne mal auch unter die Gürtellinie schießt, abseits seine Provokationen jedoch kalkuliert und Rücksicht nimmt. Die Art, wie er mit Grady umgeht, je mehr er sich in ihn verliebt, beschert Herzklopfen beim Lesen.
Grady ist daneben fast schon blass, er kann als Buchcharakter nicht mit Max mithalten. Sein Charakter, der sich eigentlich bloß aus grumpy, competitive und gutherzig zusammensetzt, wird bloß interessant durch Max' Umgang mit ihm und seinen Provokationen, die bei Grady immer ihr Ziel treffen. Max macht sich seinen extremen Ehrgeiz clever zunutze und lässt immer wieder spannende Situationen entstehen.
Zwischen Grady und Max ist eigentlich fast alles Wettbewerb - so startet ihre Geschichte auch: Max fordert Grady zu einem realen Treffen heraus, weil er glaubt, dass sich jemand auf Grindr als Grady Armstrong ausgibt. Es kommt dazu, dass die beiden etwas miteinander haben - und Max möchte eine Wiederholung. Also entwickelt er den genialen Plan, Grady bei seinen Online-Dating-Versuchen zu helfen, damit ihn die Desaster-Dates so zermürben, dass er letztendlich doch wieder mit Max Sex hat. Nicht erwartet hat er dabei, dass er sich in Brady verlieben würde.
Mir hat sehr gut gefallen, dass die spicy Szenen sehr im Hintergrund standen und der Fokus mehr auf der emotionalen Entwicklung von Max' und Gradys Beziehung lag, auch wenn mir Max' tiefe Gefühle für Grady fast ein bisschen zu früh vorkamen. Es gibt Sexszenen, aber diese werden nicht bis ins Detail ausgeschrieben und manchmal auch bloß angedeutet. Es war genau richtig portioniert.
Das Ende war, wie ich oben schon gesagt habe, sehr plötzlich. Es gibt ein Happy End, aber es bleiben Fragen, sowohl in Bezug auf den weiteren Verlauf von Max und Gradys Beziehung als auch in Bezug auf Hockey, offen, sodass ich mit dem derzeitigen Ende nicht zufrieden sein kann. Ich bin wahnsinnig froh, dass es noch mehr von den beiden zu lesen gibt, auch wenn ich dafür bis April warten muss. Gespannt bin ich auch auf die anderen Bücher der Reihe, da man hier die jeweiligen Charaktere - und sei es nur vom Namen her - kennengelernt hat. Besonders auf Gabe und Dantes Geschichte bin ich sehr neugierig.
Fazit
Eine sehr gute Enemies/Rivals to Lovers-Geschichte, die aus spannenden Wettbewerben und Herausforderungen, Herzklopfen und großen Gefühlen besteht. Ich habe es sehr genossen - 4,5 Sterne!