Asta Müller

Die Geschichte beginnt im Land der zwei Sonnen. Die Verdammten, zu denen die Hauptprotagonistin mit ihrem Bruder gehört, haben nicht nur mit Entbehrungen, Hunger, Gewalt und Unterdrückung zu kämpfen, auch die tödliche Hitze der Sonnen macht das Leben alles andere als leicht...

Wenn die Grundidee zu der Handlung an sich für Fantasyromane durchaus bekannt ist, so muss ich den Ideenreichtum der Autorin sehr loben. Nicht nur die Fantasywelt, die sie entwickelte, unterscheiden sich von vielen bekannten Mustern, sondern auch die Charaktere. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, ist die Fähigkeit von Asta Müller, die Fantasyelemente harmonisch in die Handlung einzufügen, sodass der Leser gar nicht das Gefühl hat, dass die Geschichte aus dem Genre Fantasy kommt und die beinahe als realistisch erleben. Bildhafte Sprache, die die Handlung und Protagonisten vor dem inneren Auge aufleben lässt, flüssige und fesselnde Erzählung. Dabei muss man anmerken, dass in diesem Roman auch die Nebendarsteller die Wichtigkeit erlangen und sehr plastisch und glaubhaft dargestellt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diesen großartigen Roman ohne mitzufiebern, lesen kann. Überraschende Wendungen sorgen für die Spannung, Charaktere- und Weltbeschreibung für interessante Bilder. Ein wirklich lesenswerter Roman aus dem Fantasy Genre. Ich habe es sehr gerne gelesen. 

Asta Müller hat hier eine aufregende und gefährliche neue Welt erschaffen. Ihr Schreibstil ist flüssig und mitreißend und die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Protagonisten, allen voran Kairra und ihr Bruder, sind mir sehr ans Herz gegangen. Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen.

Tatsächlich bin ich noch etwas im Zwiespalt, wie ich zu diesem Buch empfinden soll.

Auf der einen Seite ist das Worldbuilding wirklich stark und beeindruckend. In "Kairra. Geschenk der Götter" haben wir eine Welt bekommen, die ich so auf jeden Fall noch nie gesehen habe. Auch das Wüstensetting, dass sich durch das Buch gezogen hat, fand ich wirklich interessant. 

Auch die Charaktere fand ich überwiegend sehr spannend. Die Konstellationen der einzelnen Personen und Parteien, die Wendungen in der Handlung und ja, auch die Handlung selbst waren so unfassbar spannend, dass ich das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. 

Jetzt kommen wir aber zum großen Aber: Der Schreibstil der Autorin. Der hat mir leider nämlich so gar nicht gefallen. Zum einen wäre da der Stil an sich und auf der anderen Seite die Art, wie sie Charaktere dargestellt hat. Dialoge wirkten auf mich teilweise Plump, Charaktere sind aus ihrem Muster gefallen (das beste Beispiel dafür ist, wie ich finde, Kairras Bruder). Manchmal kamen mir die Hauptcharaktere alle vor wie ein großer Haufen Kindergartenkinder, besonders Kairra und der Anführer der Rebellen. 

Sehr schade, trotzdem fand ich es schön, die Welt von Kairra kennenlernen zu dürfen. Eine nette Fantasy-Dystopie für zwischendurch.