Sherlock ist wieder am Werk
von Tinken
Rezension
"Sherlock Holmes und die gefallenen Mädchen" von Astrid Pfister ist der 5. Teil der Baker Street Tales, einer Reihe von Kurzgeschichten über neue Fälle von Sherlock Holmes, erschienen am 10. Mai `17 im Arunya Verlag.
Sherlock Holmes ist ohne Fall! Gelangweilt und ohne geistige Herausforderung durchforstet er die Zeitung, in der Hoffnung etwas Interessantes, ein ungelöstes Geheimnis zu entdecken. Als Inspector Lestrade ihn aufsucht und um seine Mithilfe bittet, schreitet er voller Tatendrang voran, um den Mörder der gefallenen Mädchen auf die Spur zu kommen.
Frau Pfister gelingt es außerordentlich gut, Holmes und Watson wieder aufleben zu lassen. Wie wir es von Arthur Conan Doyle kennen, lässt sie den Fall von Dr. Watson erzählen. Sie weiß die Atmosphäre der Baker Street 221B und des damaligen Londons sehr gut einzufangen. Flüssig und angenehm zu lesen.
Schade empfand ich die Kürze der Geschichte. Nachdem wir mit dem Fall vertraut gemacht wurden, können wir Watson dabei verfolgen, wie er Zeugen befragt, sich mit Lestrade und Holmes abstimmt, was als Nächstes zu tun sei und dann erfolgt auch schon die Lösung, durch Holmes präsentiert. Ich habe hier die genaue Betrachtung von Sherlocks Genialität und Brillanz vermisst. Auch das von ihm bekannte obsessive Eintauchen in den Fall, die Verbissenheit.
Wer aber Kurzgeschichten mag, wird eine tolle Kriminalgeschichte präsentiert bekommen.