Cover des Buches Sherlock Holmes und die gefallenen Mädchen (ISBN: B0711M4ZKY)
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Rezension zu Sherlock Holmes und die gefallenen Mädchen von Astrid Pfister

Spannender Fall. Erzählstil konnte aber nicht überzeugen.

von Kaito vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Der Fall ist typisch Holme, der Sprachstil und die Darstellung der Figuren eher nicht. Ganz nett, aber mehr leider auch nicht.

Rezension

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Kaitovor 7 Jahren

In der Reihe „Baker Street Tales“ veröffentlicht Astrid Pfister ihre Geschichte „Sherlock Holmes und die gefallenen Mädchen“ im Umfang einer der originalen Kurzgeschichten.


Da der Umfang der Geschichte limitiert ist, darf man hier keinen so ausgefeilten und komplexen Fall wie „Das Tal der Angst“ erwarten. Trotzdem gelingt es der Autorin sehr gut das Setting und die Stimmung des viktorianischen London und vor allem dessen Elendsviertel White Chapel einzufangen.
Der Fall an sich ist dann auch ein typischer Holmes. Inspector Lestrade kommt zu Holmes um ihn um Rat in einem Fall zu fragen. Da der Detektiv gerade tödlich gelangweilt und ohne Fall ist, beteiligt er sich sofort und mit Freuden an den Ermittlungen.
Holmes und Watson stoßen dabei auf mehrere Ungereimtheiten und so ist die Auflösung des Falles für den Inspektor am Ende sehr überraschend.


Was mir nicht so gut gefallen hat ist die sprachliche Umsetzung und die Handhabung der Figuren.
Der Schreibstil ist zwar flüssig und lässt sich recht gut lesen aber man erwartet bei einer Sherlock Holmes Erzählung (sofern sie nicht von der BBC Serie inspiriert ist) einen eher altmodischen Stil. Hier war mir die Autorin teilweise einfach zu modern.
Auch die Selbstdarstellung von Watson hat mir garnicht gefallen. Er kommt mir in dieser Erzählung emotional labil und eher unsicher vor. Diesen Eindruck hatte ich bei den original Geschichten nicht so stark. Zwar war Watson immer das Gewissen von Holmes und hat daher öfter Bedenken geäußert oder seine Unsicherheit offen ausgesprochen. Aber ich hatte nie den Eindruck, dass er durch seine Erfahrungen im Krieg irgendwie gehemmt oder eingeschüchtert war.
Auch hätte Watson seinen Freund in seinen Berichten und Erzählungen nie schlecht dastehen lassen. Das die Autorin Watson in diesem Fall aber explizit die Gemeinheiten von Holmes gegen Watson und Mrs. Hudson wiedergeben lässt, empfinde ich weder Watson noch Holmes gegenüber angemessen.


Vielleicht sehe ich die Sache etwas zu eng. Aber für mich ist nicht nur der Fall sondern auf der Stil ausschlaggebend für eine gute Holmes Geschichte. Letzteres hat mich hier leider nicht überzeugt. Daher nur 2 Sterne.
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