Astrid Philippsen

 3,5 Sterne bei 32 Bewertungen
Autor*in von Con Brio.

Alle Bücher von Astrid Philippsen

Cover des Buches Con Brio (ISBN: 9783552051935)

Con Brio

 (3)
Erschienen am 18.02.2002

Neue Rezensionen zu Astrid Philippsen

Cover des Buches Als gäbe es mich nicht (ISBN: 9783746632803)
Anke_Kuehnes avatar

Rezension zu "Als gäbe es mich nicht" von Slavenka Drakulić

Die Psychologie des Krieges
Anke_Kuehnevor 3 Jahren

Schonungslos wird über die Gräueltaten im Balkankrieg erzählt. Die Besonderheit dieses Buches liegt aber darin, dass es zeigt, wie sich die Grenzen zwischen Gut und Böse, Opfer und Täter, Schuld und Verantwortung während eines Krieges auflösen. Und dass mitten in Europa! Vor nur rund 20 Jahren... Es macht sehr deutlich, wie wichtig es ist, den Friedensgedanken in Europa wichtiger als alles andere sein zu lassen. Niemand ist während eines Krieges davor gefeit Opfer zu werden oder Täter zu sein, denn es ist der Krieg selbst, der die Menschen so werden lässt. Davor gibt es keinen Schutz, außer ihn mit aller Macht zu verhindern. Dieses Buch hat mich sehr bewegt und hallt immer noch in mir nach... Ich empfehle es besonders jungen Menschen. 

Cover des Buches Das letzte Buch (ISBN: 9783423211031)
dklasers avatar

Rezension zu "Das letzte Buch" von Zoran Živkovic

Ein charmanter Thriller
dklaservor 7 Jahren

Als drei Menschen in der Buchhandlung von Fräulein Gavrilovic sterben, ist die Inhaberin verzweifelt, fürchtet sie doch, das Geschäft schließen zu müssen. Doch Kriminalkommissar Lukic eilt zu Hilfe. Der Mann scheint zu wissen, worum es geht. Außerdem hat er Literatur studiert, was Fräulein Vera anzuziehen scheint. Im Laufe der Handlung taucht ein mystisches Buch "Das letzte Buch" auf, welches der Grund für den Tod der Verstorbenen zu sein scheint.

Die Art der Sprache und der eigenwillige Aufbau, dem es manchmal an Tempo fehlt, lassen es trotzdem nicht zu, dass man das Buch weglegt. Mir gefiel lediglich der Schluß nicht, aber vielleicht ist es ja hilfreich Literatur zu studieren, um ihn zu begreifen ...

Cover des Buches Con Brio (ISBN: 9783552051935)
RobertPreiss avatar

Rezension zu "Con Brio" von Astrid Philippsen

Rezension zu "Con Brio" von Astrid Philippsen
RobertPreisvor 12 Jahren

Platonische Liebe

“Als Kind und später als junger Mann habe ich jedes Mal, wenn ich in einer kritischen Situation war, versucht, mich selbst zu verhexen. Mich aus der Situation zu befreien, aus meinem Körper herauszutreten und mich aus der Ferne zu sehen, als wäre ich gar nicht ich. (...) Doch je mehr ich unter meinen alten Zaubersprüchen kramte, die mich aus so manchen Schwierigkeiten gerettet hatten, desto klarer sah ich nur mich selber vor mir (...), bestürzt und niedergeschmettert.“
Der Schriftsteller R. A. Tibor ist sechzig und längst fester Bestandteil der Pariser Szene. Sein Leben folgt gewohnten Bahnen. Der Bourgeoise diktiert seine Texte einer Schreibkraft, die Wohnung putzt eine Haushälterin, er verkehrt in feinster Gesellschaft und blickt auf eine lange Reihe von Liebschaften und gescheiterten Ehen zurück. Als er bei einer Party seines Verlegers jedoch auf ein junges Mädchen trifft - sie ist 27 und nennt sich Grusenjka - geht alles sehr schnell. Tibor macht der Unbekannten einen Heiratsantrag. Sie willigt ein. Bald darauf verschwindet die Schreibkraft und die Haushälterin kündigt. Doch körperliche Nähe zu seiner Ehefrau, so sehr er sich darum bemüht, bleibt ihm verwehrt.
Beeindruckend an Brina Svits Roman ist nicht der Plot, es ist ihre Sprache. Reich an Bildern, wunderbar harmonisch, feinfühlig und zart erzählt sie die Geschichte des alternden Schreibers, der zwar erkennt wie sehr seine Obsession um ihn herum zu Veränderungen führt, doch den Blick zu spät auf sich selbst richtet.
Sein Drang die unsichtbare Mauer, welche Grusejnka umgibt wie ein ständiger Schatten, zu durchbrechen, sie letztendlich wirklich zu erobern, wird zur verhängnisvollen Manie. Sie schläft nicht in seinem Bett, schreckt vor seinen Berührungen zurück, und geht ohne ihn nächtelang aus. Seine eifersüchtigen Ahnungen bestätigen sich eines Tages, als er einen fremden Mann in ihrem Bett entdeckt. In seiner Verzweiflung unternimmt er alles um ihr Herz zu gewinnen. Bis ihn eine Herzattacke ins Krankenbett wirft, und dort verlässt sie ihn schließlich. Lässt ihn los, befreit ihn von seiner Obsession.
Tibors Lolita-Komplex, seine obsessive Liebe zur fremden und immer fremder werdenden 27-jährigen Grusenjka bringen ihn an den Rand der Raserei. Was Brina Svit hier gelingt ist eine akribische Studie einer Liebe, die ihre Grenzen hat. Die Machtlosigkeit, die Barrieren zu überwinden, die einer für den anderen errichtet hat, werden mit jedem Kapitel offensichtlicher. Tibor beginnt einem leid zu tun. Seine eigene Ehefrau ist ihm die unerreichbarste Frau von allen.
Die Slowenin Brina Svit lebt seit 20 Jahren in Paris

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