Cover des Buches Ziemlich beste Freundinnen (ISBN: 9783548286778)
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Rezension zu Ziemlich beste Freundinnen von Astrid Ruppert

zu Klischeebelastet und übertrieben

von CoffeeToGo vor 8 Jahren

Rezension

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CoffeeToGovor 8 Jahren
Konstanze hat aus ihrer Sicht das perfekte Leben, perfekter Job, perfekter Mann, perfekte Kinder und vor allem perfekt organisiert. Zurzeit konkurriert sie mit ihrem Mann um den Posten als Chefarzt, doch dann stürzt sie eine Treppe runter und bricht sich das Bein.
Jaqueline ist das komplette Gegenteil. Sie hat drei Kinder, ist alleinerziehend und hat einen Freund der sie betrügt. Sie hält sich mit mehreren Minijobs über Wasser, da sie nicht genügend Qualifikationen für bessere Arbeiten hat und geht mit ihren Kindern bei der Tafel essen. Als sie plötzlich einen Bandscheibenvorfall hat, sieht sie ihr bisheriges Leben bedroht.
Als beide in der Reha aufeinander treffen, scheint das Chaos perfekt.

Als ich die Leseprobe las, dachte ich, dass die Geschichte Potential nach oben hätte, doch irgendwie war das nicht der Fall.
Das Ganze dümpelte nur so vor sich hin, Spannung oder ähnliches kam nicht auf, wobei ich das auch nicht zwingend für nötig halte, da das Buch eher in die Sparte "seichter Unterhaltungsroman" gehört.
Man bekommt einen kurzen Einblick in das Leben der beiden vor dem Unfall und sieht sie dann in der Reha zusammentreffen, denn Konstanze bekommt kein Einzelzimmer (wie sie erwartet hat), sondern muss sich eins mit Jaqueline teilen.

Es hätte gut werden können, doch das Buch strotzt nur so von Klischees und einfach alles wurde überspitzt. Allein schon Konstanze und Jaqueline. Konstanze ist überkorrekt, alles muss perfekt sein, der totale Kontrollfreak. Jaqueline der typische Sozialfall, außer, dass sie zu stolz ist, Sozialhilfe zu beantragen. Konstanze entfernt sich immer weiter von ihrem Mann, Jaqueline hat einen, der ihr jedoch untreu ist. Beide kommen also aus Welten, die verschiedener nicht sein könnten und haben somit auch kein Verständnis für den jeweils anderen und jede meint, die Kindererziehung die sie praktiziert sei die beste. Somit hat es auch nicht lange gedauert, bis mir beide gehörig auf die Nerven gingen. Konstanze mit ihrer Kontrollsucht und Weigerung sich an die Umstände in der Reha anzupassen und Jaqueline mit ihrer völligen Überdrehtheit.

Ich habe eine herzliche und humorvolle Geschichte erwartet, in der die beiden Protagonisten zwar anfängliche Schwierigkeiten haben, doch später etwas mehr zusammenwachsen. Doch hier war alles zu übertrieben, die Abneigung am Anfang zu groß und zu lang gezogen so, dass für die Wendung am Ende nicht mehr viel Platz blieb und mir die Wandlung von "erbitterten Feinden" zu "beste Freundinnen" viel zu schnell ging. Ich denke nicht, dass ich hiermit irgendetwas vorwegnehme, da jeder die Art von Romanen kennt und somit auch, wie sie enden.
Für den einen vielleicht ein seichter Lesespaß, für mich eher rausgeschmissene Lesezeit, schade drum.
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