Astrid Seeberger erzählt die Geschichte ihrer Mutter, eine Geschichte, die sie erzählen muss. Es ist das Einzige, das sie für ihre Mutter noch tun kann, es ist das, was von ihr bleiben wird. „Nächstes Jahr in Berlin“ ist eine Familiengeschichte, die von der Hoffnung auf Erfüllung von Träumen erzählt und von Geschehnissen, von denen sie als Kind bereits weiß, dass sie nicht angesprochen werden dürfen und solchen, von denen sie erst viel später erfahren wird. Es zeigt, dass die schutzlose Mutter versucht, ihrer Tochter Schutz zu bieten. Diese Erkenntnis kommt spät – zu spät? Stellt sie alles Schöne, das die Tochter in Erinnerung hat, in Frage? Astrid Seeberger hat ein bewegendes Buch so berührend geschrieben, dass man es bis zum Schluss nicht aus der Hand legen kann. Am Ende hofft man, dass sich „Nächstes Jahr in Bukarest“ tatsächlich erfüllen lässt, denn diese Familiengeschichte ist noch lange nicht auserzählt.
Astrid Seeberger
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Astrid Seeberger
Nächstes Jahr in Berlin
Goodbye, Bukarest
Schamlose Neugier
Nächstes Jahr in Berlin
Neue Rezensionen zu Astrid Seeberger
Das Buch „Nächstes Jahr in Berlin“ handelt von einer Frau, die ihre Mutter verliert und nach dem Tode feststellt, dass sie fast gar nichts über sie und ihr Leben weiß. Sie versucht nachzuvollziehen, was ihre Mutter während des Krieges, auf der Flucht und im Deutschland der Nachkriegszeit, erlebt hat und wie diese Ereignisse ihr Leben und Ihre Denkweise geprägt haben.
Die Schriftstellerin beschreibt zum einen das tragische Schicksal der Protagonistin und springt zwischen verschiedenen Zeiten (Vergangenheit – Gegenwart) und versucht das schwierige Mutter-Tochter Verhältnis greifbar zu machen. Die Autorin beschreibt sehr ausführlich die Menschen und die Ereignisse, doch leider konnte sie mich damit nicht richtig mitreißen. Ab einem gewissen Punkt habe ich es als schwierig und anstrengend empfunden das Buch zu lesen.
Worum geht’s?
Eine Familie zwischen Weltkrieg und Mauerbau. Eine Geschichte über Flucht, Verlust und Hoffnung. Und eine Geschichte über starke Frauen und die Kraft von Familie.
Meine Meinung:
„Nächstes Jahr in Berlin“ ist der erste Teil von Astrid Seebergers als groß angelegte, autobiografisch inspirierte Familiengeschichte beworbener Romanreihe. Das Cover gefällt mir gut, man sieht gleich, dass es sich um ein historisches Buch handelt. Auch der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin haben mir gefallen.
Leider muss ich sagen, dass mich der Inhalt selbst nicht ganz so begeistern konnte, vor allem dadurch, dass das erste Kapitel doch etwas zerstückelt gewirkt hat. Wie Gedankenfetzen in einem Manuskript. Daher hat es etwas gedauert, bis ich wusste, wo die Autorin damit hinmöchte. Ab dem zweiten Kapitel hat mir das Buch dann deutlich besser gefallen. Die Erfahrungen, die ihre Familie gemacht hat, fand ich spannend. Oft erfährt man in Büchern über den zweiten Weltkrieg eher die Sicht der jüdischen Bevölkerungsgruppe oder von nicht-deutschen Personen; hier erfahren wir, wie sich die deutsche Bevölkerung gefühlt hat. Die Frauen, die zum BDM mussten. Die Männer, die an die Front gerufen wurden. Und die Familien, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Und die Autorin hat uns mitgenommen in die Zeit nach dem Krieg, in die Zeit des Mauerbaus.
Das Buch hat viele gute Ansätze und ich fand die Geschichte wirklich interessant und aufschlussreich. Allerdings hätte man hier meiner Meinung nach deutlich mehr daraus machen können. Das Buch ist mit 250 Seiten recht kurz und genauso kurz waren auch die einzelnen Kapitel. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Ausführlichere Erzählungen und Beschreibungen. So blieb alles etwas oberflächlich. Dabei hätte ich zu gerne mehr erfahren über die Familie, über ihre Zeit im Krieg und insbesondere auch über das Leben vor und nach dem Mauerbau der DDR. Ein Buch, das viel Potenzial aufweist, dieses aber leider nicht voll ausschöpft.
Fazit:
„Nächstes Jahr in Berlin“ von Astrid Seeberger ist ein autobiografisch angelehnter Roman, in dem sie über ihre Familiengeschichte erzählt. Sie nimmt uns mit in die Zeit des ersten Weltkriegs und später in die Zeit vor und nach dem Mauerbau zwischen BRD und DDR. Wir bekommen wirklich spannende Eindrücke aus diesen Zeiten mit, auch mal aus einem anderen Blickwinkel. Das alles hat mir wirklich gut gefallen und ich hätte zu gerne noch mehr, noch intensiver über die Familie gelesen. Und das ist es auch, was mir hier leider gefehlt hat: Ausführlichere Berichte, zusammenhängendere Erzählungen insbesondere auch am Anfang, der doch etwas verwirrend war, und ein noch intensiverer Blick in die Familie selbst.
Gute 3 Sterne für ein Buch mit Potenzial, das dieses leider nicht voll ausgeschöpft hat.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 97 Bibliotheken
auf 7 Merkzettel
von 1 Leser*innen gefolgt