Während das Tourismusbüro Eichsfeld seinen Besuchern einen „Genuss für die Sinne“ ankündigt, verspricht Astrid Seehaus´ Kriminalroman „Tod im Eichsfeld“ seinen Lesern spannende Unterhaltung.
Kommissar Frank Rothe zieht mit seiner gelähmten Tochter Jessi von Erfurt nach Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld. Während Jessi sich in ihrer neuen Schule zurechtfinden muss, bekommt Rothe bereits seinen ersten Mordfall präsentiert: In Böseckendorf wird Großbauer Georg Stahlmann in der Scheune gefunden - die Zinken seiner eigenen Heugabel in der Brust. Tatverdächtige gibt es reichlich; denn besonders beliebt war Stahlmann zu Lebzeiten nicht. So kämpft sich Rothe durch die möglichen Motive verschiedener Personen, wobei ihm als „Neuem“ die Einheimischen skeptisch gegenüber stehen und mit Informationen zurückhalten. Und auch der alt eingesessene Kollege Schneider, der vor Rothes Ankunft das Sagen in Heiligenstadt gehabt hat, unterstützt ihn nur halbherzig…
Die Autorin führt ihre Leser in lockerem Ton durch den Kriminalfall. Einfach und gut lesbar beleuchtet sie die unterschiedlichen Motive, wobei sie nicht nur mit menschlichen Bösartigkeiten und verschwiegenen Delikten konfrontiert, sondern auch mit politischen Ereignissen aus der Vergangenheit; denn Böseckendorf liegt nahe der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Allerdings werden viele dieser Themen nur kurz gestreift und (leider) sehr oberflächlich abgehandelt, dabei hätten sie dem Roman sicher einen Mehrwert verleihen können.
Mein Fazit: Ein Krimi, der unterhält, aber an Tiefe vermissen lässt.