Astrid Vollenbruch

Leider muss Melanie im sechsten Teil feststellen, dass je mehr sie gegen die ihr auferlegten Regeln aufbegehrt und Vorschriften missachtet, sie ihre Freunde schlimmer in Gefahr bringt. So kommt es, dass ihr vor dem göttlichen Tribunal sogar der Prozess gemacht wird und ihre Freunde zu Aussagen gegen sie gezwungen werden. Und es scheint tatsächlich so, dass sie alle ihr nahstehenden Personen in einen unkontrollierbaren Sog zieht. Dabei zeigt sich immer deutlicher, wer ihre wahren Feinde sind, wer Zeus' mächtige Stelle einnehmen will.

Und dann ist da weiterhin das Problem mit dem Tod, weder Götter noch Menschen können sterben und wandeln als aggressive, triebgesteuerte Zombies durch die Gegend. Kann hier nur ein Opfer für Thanatos dem Grauen ein Ende bringen?

Am Ende muss sich Melanie entscheiden und es kommt endlich zur Aussprache mit Lucian.

Ich finde es unwahrscheinlich beeindruckend, wie modern die Autorin die Hintergründe aus der griechischen Mythologie schlüssig darstellt, miteinander verwebt und doch als etwas völlig Neues erscheinen lässt.

Melanie ist bei der Göttin der Nacht in Ungnade gefallen und wurde in den Asphodeliengrund verbannt. Doch sie teilt ihr Schicksal mit der Hexenkönigin Hekate und sie versuchen gemeinsam einen Weg herauszufinden. Dank Melanies scharfer Beobachtung und ihrer unerschütterlichen Willenskraft gelingt den beiden der Ausbruch. Doch bei ihrer Ankunft an der Akademie muss sie feststellen, dass Hekate recht hatte: wer den Asphodeliengrund betritt wird aus der ihm bekannten Zeitlinie getilgt. Alle ihre Freunde können sich nicht mehr an sie erinnern, außer die neue Rekrutin Cassandra, denn sie ist eine außergewöhnliche Prophetin und kann entsprechend der griechischen Mythologie Teile der Zukunft vorhersehen. Aus diesem Grund kennt sie beiden Zeitlinien und hilft Melanie und Hekate beim Übertritt zur Akademie. Dabei büßt Cassandra Lucians Liebe ein, gewinnt aber Freunde dazu.

Eine sehr turbulente Geschichte, es wird viel gekämpft und es geht ums nackte überleben. Zum Schluss wendet sich das Schicksal für fast alle zum Guten, doch es bleibt immer noch zu klären, wer der Titanen befreit hat, denn es scheint, dass Aphrodite und Ares nur Mittäter statt Drahtzieher waren.

Im dritten Teil wird Melanie Richmond wieder alles abverlangt. Nachdem sie sich in Hades Hallen an das harte Training gewöhnt hat verliert sie sich immer mehr in den Schatten und verändert sich so sehr, dass ihre Freunde allmählig Angst vor ihr bekommen. Doch Melanie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen: sie will wissen, wieso ihre Ziehmutter Sophia sterben musste. Aphrodite und Ares machen sich verdächtig, weswegen sie von Hades und Melanie ausspioniert werden. Es greifen immer mehr Titanen die menschliche Welt an und Melanie und ihre Mitkadetten versuchen Schadensbegrenzung im großen Maß. Doch bei den Feierlichkeiten zur Ehrung ihrer Rettungsaktion wird Melanie eiskalt vergiftet, kann aber Dank der von Hades an Lucian übergegangenen Macht von ihm gerettet werden. Zwischen den beiden lodert es mächtig, da sich Mel von Lucians Licht angezogen fühlt. Aber auch Hades und seine dunkle Art gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Zu all der Aufregung begegnet Melanie auch noch ihren Eltern im Elysium und kommt der Wahrheit ein Stückchen näher. Um den Göttern ebenbürtig entgegenzutreten erhält sie von ihren Freunden deren größtes Gut: ihre Elementfähigkeiten.