Dieser Roman ist ein Buch im Buch. Der Roman besteht fast ausschließlich aus Tagebucheinträgen eines norwegischen Mathematikers, der eine Biografie über Bernhard Riemann, wiederum ein herausragender deutscher Mathematiker (zeitlich) zwischen Gauß und Einstein einzuordnen, versucht eine Biografie zu schreiben. Dieser Tagebuchschreiber wird zu Beginn des Romans als vermisst gemeldet und nun geht es darum mithilfe der Tagebucheinträge zu ergründen, wo er den hin verschwunden sein könnte. In den Einträgen beschreibt er außerdem eine Affäre mit einer Mitteilnehmerin eines Sachbuch/Biografie-Schreibkurses...
Das Buch ist flüssig geschrieben, man kommt fix durch. Der ein oder andere Aspekt ist durchaus interessant, nur leider manchmal nicht gut rübergebracht. So versucht der Roman den Leser*innen nicht nur die Person Riemann näherzubringen sondern auch seine Mathematik. Die Vermittlung gelingt dabei nur mittelmäßig. Aber zumindest realisiert man durch die Lektüre, wie wichtig Riemanns Arbeit für Einstein gewesen ist. Nun aber zum absoluten Minuspunkt: die Liebesaffäre. Diese findet zwischen einer 40-Jährigen und einem 43-Jährigen statt, wird aber so putzig unbeholfen erzählt, als würde sich hier ein mindestens 20 Jahre älteres Paar noch einmal eine Affäre im vorangeschrittenen Alter hin gönnen. Das passt einfach überhaupt nicht zusammen. Hier sollte wohl die cachy story herhalten, um ein Buch über Riemann schreiben zu können. Übrigens eine Technik, die der norwegische Mathematiker im Schreibkurs lernt. Und damit sind wir bei den Metaebenen, zu denen jedoch nicht viel mehr gesagt werden soll, falls doch noch wer dieses Buch lesen möchte.
Insgesamt habe ich mich über die Lesezeit nicht aktiv geärgert, aber ich würde sie auch nicht gerade als gewinnbringend bezeichnen. Okay eben.