Atsuhiro Yoshida

 4,2 Sterne bei 24 Bewertungen

Lebenslauf

Atsuhiro Yoshida, geboren 1962 in Tokio, ist Schriftsteller und preisgekrönter Coverdesigner, der in seinen Büchern mit leichter Hand den kleinen Dingen nachspürt, die das Leben lebenswert machen und die zu suchen sich in jedem Fall lohnt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Atsuhiro Yoshida

Cover des Buches Gute Nacht, Tokio (ISBN: 9783446278455)

Gute Nacht, Tokio

(16)
Erschienen am 23.10.2023
Cover des Buches Gute Nacht, Tokio (ISBN: 9783944751283)

Gute Nacht, Tokio

(8)
Erschienen am 11.04.2022

Neue Rezensionen zu Atsuhiro Yoshida

Cover des Buches Gute Nacht, Tokio (ISBN: 9783446278455)
Irene123s avatar

Rezension zu "Gute Nacht, Tokio" von Atsuhiro Yoshida

Irene123
Ein sehr berührendes Leseerlebnis

Was für ein schönes und berührendes Leseerlebnis! 

Im Zentrum von "Gute Nacht, Tokio" steht der fünzigjährige Nachttaxifahrer Matsui, der in seinem nachtblauen Taxi die unterschiedlichsten Menschen in Tokio transportiert. Da wären zum Beispiel Mitsuki, eine junge Requisiteurin, die im Fundus einer Filmproduktionsfirma arbeitet und nachts immer unterwegs ist, um besondere Requisiten für die Filmdrehs aufzutreiben, Kanako, eine Telefonseelsorgerin, die nachts arbeitet und immer für die Probleme anderer ein offenes Ohr hat, Shuro, ein berühmter Privatdetektiv, der in seinem Leben schon achtzehn Mal umgezogen ist und Moriizumi, eine Telefonentsorgerin, die tagsüber im Bestattungsunternehmen ihrer Eltern aushilft und nachts Telefone entsorgt. Die vier Frauen Kisa, Yorië, Fumina und Ayano haben sich vor einiger Zeit zusammengeschlossen und gemeinsam ein Bistro eröffnet, in dem der Taxifahrer Matsui inzwischen Stammgast ist und auch seine Kundschaft ab und zu mitbringt.

Was diese Menschen alle gemeinsam haben, ist ihre Einsamkeitund und ihre Suche nach ein wenig Liebe und Zugehörigkeit. So ist Kanako, die Telefonseelsorgerin, auf der Suche nach ihrem Bruder Ren, der vor zwölf Jahren spurlos verschwunden ist. Matsui kann jene Frau nicht vergessen, die er einmal in seinem Taxi chauffiert hat und hofft, dass sie eines Tages wieder einsteigt. Ayano kann jenen jungen Mann nicht vergessen, der regelmäßig in ihrem Imbiss, den sie vor dem Bistro betrieben hat, "Ham & Eggs" aß. Eines Tages blieben seine Besuche einfach aus, und Ayano fragt sich bis heute, was aus ihm wohl geworden ist. Mitsuki, die Requisiteurin, hat zwar einen Verlobten, aber zufrieden ist sie nicht so recht mit ihm, und sie überlegt, ob es nicht besser wäre, die Verlobung zu lösen. Shuro, der Privatdetektiv, streicht in der Nacht durch Tokio, um seine ehemaligen achtzehn Wohnorte zu besuchen, Erinnerungen aufleben zu lassen und in diversen Nachtkinos die vergessenen Filme mit seinem Vater anzusehen, damit er ihm nahe sein kann. Maedo, Mitsukis Chef, wäre eigentlich gerne Barkeeper, doch er hat bis jetzt noch nicht den Mut aufbringen können, seinen Job in der Filmproduktionsfirma an den Nagel zu hängen.

All diese liebenswerten und auch ein wenig schrulligen Menschen finden durch den Taxifahrer Matsui auf Umwegen zusammen, schließen Freundschaften, helfen einander, hören zu und schaffen es gemeinsam, Probleme zu lösen. 

Mich erinnert die Geschichte ein wenig an den französischen Film "Zusammen ist man weniger allein", in dem sich einsame Menschen, die etwas außerhalb der Gesellschaft stehen, zu einer liebevollen Wohngemeinschaft zusammenschließen, in der jeder so akzeptiert wird, wie er ist. Genau diese Atmosphäre entsteht auch in "Gute Nacht, Tokio". Atsuhiro Yoshida erzählt unglaublich warmherzig und mit leisem Humor von einsamen Außenseitern, die sich verbinden, um Probleme zu lösen und ihre Träume wahr werden zu lassen. Gemeinsam geht eben vieles leichter! 

Mich hat das Buch wirklich sehr berührt, daher gibt es eine klare Leseempfehlung dafür! 

Cover des Buches Gute Nacht, Tokio (ISBN: 9783446278455)
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Rezension zu "Gute Nacht, Tokio" von Atsuhiro Yoshida

herr_hygge
Gute Nacht, Tokio

In seinem Buch „Gute Nacht, Tokio“ entführt uns Atsuhiro Yoshida ins nächtliche Treiben der japanischen Mega-Metropole.

Wir begleiten allerlei Nachteulen und Außenseiter, erleben dabei zufällige Begegnungen in zwölf wunderbaren, subtil miteinander verwobenen Geschichten. Da ist zum Beispiel der Taxifahrer, der des Öfteren einer Requisiteurin bei nächtlichen Suchaktionen hilft, damit sie die richtigen Requisiten für Filme findet oder ein Privatdetektiv, der vorher als Zauberer unterwegs war und auf besondere Weise seinem Vater begegnet, bis hin zur Telefonseelsorgerin, die ihren vermissten Bruder sucht.

Yoshida-Sensei erzählt mit viel Wärme und Feingefühl, die Erlebnisse dieser so unterschiedlichen Figuren. Dabei geht es um ihre Träume und Sehnsüchte, verpasste Chancen, kleine, aber äußerst wertvolle Banalitäten und überraschende Gemeinsamkeiten.

Dies ist ein Buch, dass mich mit einem wohligen Glücksgefühl zurückgelassen hat und mich einmal mehr (zumindest literarisch und gedanklich) in die Stadt reisen lies, von der ich schon so lange träume. ☺️

Cover des Buches Gute Nacht, Tokio (ISBN: 9783446278455)

Rezension zu "Gute Nacht, Tokio" von Atsuhiro Yoshida

Ein LovelyBooks-Nutzer
Die kleinen Wunder

Nachts um eins in Tokio: Menschen aus den verschiedensten beruflichen Branchen treffen aufeinander, verpassen sich, erzählen aus ihrem Leben, sie träumen und erinnern. Langsam weicht die Nacht dem Tag und der Alltag empfängt die Charaktere, bis erneut die Nacht anbricht. Ein Episodenroman, indem die Figuren und ihre Geschichten irgendwie zusammenhängen.

Hach, was für ein besonderes Büchlein, dass der Hanser-Verlag da glücklicherweise verlegt hat. Der Name des Autoren sagte mir bisher nichts, sodass ich per Zufall auf den Titel aufmerksam geworden bin. Japanische Schriftsteller:innen haben es mir schon vor längerer Zeit angetan und auch in diesem Fall war ich wieder begeistert. Atsuhiro Yoshida schreibt diesen Roman in zwölf Kapiteln und jedes davon beginnt nachts um eins. Die Figuren sind Menschen mitten aus dem Leben: eine Requisiteurin, die sich ihrer Beziehung unsicher ist und den Verlobungsring ihres Freundes nicht mehr vom Finger bekommt, eine Telefonseelsorgerin, die seit zwölf Jahren ihren Bruder vermisst, ein Taxifahrer der sich in einen Fahrgast verliebt oder ein Barkeeper, der seiner Leidenschaft nachgeht. Die Protagonisten zeichnet Yoshida sehr liebenswert, sodass mir allesamt auf ihre Weise sympathisch waren.

Das Tokioter Setting konnte mich auch komplett mitnehmen. Die nächtliche Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt wird spürbar und lässt im Kopf Bilder entstehen. Einmal mehr wurde meine Neugier auf die japanische Hauptstadt geweckt. Da das Buch gerade einmal 190 Seiten hat, lässt es sich in kurzer Zeit lesen. Perfekt für Zugfahrten oder um Wartezeiten zu überbrücken. Auch sprachlich gefiel mir das Erzählte sehr, denn Yoshida trifft den richtigen Ton und baut gekonnt Metaphern ein. Herzerwärmend und liebevoll entsteht ein Roman, der Menschen miteinander verbindet und Geschichten vervollständigt. Interessant ist, dass die Ereignisse keineswegs außergewöhnlich oder spektakulär sind und genau das möchte Atsuhiro Yoshida auch gar nicht. Viel mehr geht es ihm um die kleine Magie im Alltäglichen.

Ein Buch gespickt mit vielen zauberhaften Momenten, glücklichen und zufälligen Aufeinandertreffen und den kleinen Dingen, die das Leben lebenswert machen.

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