Rezension zu "Gefährliche Nebenwirkung" von Audrey Braun
Die total überarbeitete Lektorin Celia Donnelly freut sich auf ihren Mexiko-Urlaub zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Doch dann wird die Erholungsreise zum Horror-Trip: Celia wird entführt, zusammen mit dem attraktiven Poolwart Benicio, der sie gerade noch freundlich im Garten ihres Ferienhauses angelächelt hat.
Und was noch seltsamer ist: Die Entführer scheinen sie zu kennen. Gemeinsam mit Benicio gelingt es ihr, zu fliehen. Erst nach und nach begreift sie, was hinter dem verbrecherischen Komplott steckt, in das sie hineingeraten ist. Es geht um Geld – um sehr viel Geld. Und ihr Mann Jonathon ist nicht der, der er zu sein scheint.
Die Story der zuerst naiven Celia, die herausfinden muss, dass ihr Mann jahrelang ein Doppelleben führte und sie hintergangen hat, beginnt sehr spannend. Die Flucht mit dem attraktiven Benicio durch den Dschungel Mexikos, ihre Zweifel und Unsicherheit, als ihr heiles Leben in Trümmern zerfällt – hier ist die Ich-Perspektive natürlich sehr hilfreich – ihre Angst und die Sorge um ihren Sohn, der sich noch in der Gewalt ihres Mannes befindet – all das wird sehr nachvollziehbar erzählt.
Ein wenig unglaubwürdig allerdings, dass sie mit einer doch ernsten Schussverletzung tagelang durch den Dschungel stolpern kann …
Die Geschichte flacht aber dann leider etwas ab und gerät unglaubwürdig. Vor allem, als Celia bereits weiß, dass und von wem sie verfolgt wird und trotzdem zusammen mit Benicio in ihrem Unterschlupf ausharrt, damit sie auch brav von den Verbrechern gefunden werden kann (tja, die Hormone!?)
Überhaupt scheint sich die Heldin nicht entscheiden zu können, ob sie jetzt naiv oder doch tough sein soll.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir durchaus, das Lesevergnügen wird nur durch eine Fehleranhäufung besonders im zweiten Teil geschmälert. Hier scheint etwas mit der Formatierung schief gegangen zu sein.