Cover des Buches Trinity - Bittersüße Träume (ISBN: 9783548289373)
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Rezension zu Trinity - Bittersüße Träume von Audrey Carlan

Wenn da nicht die Charaktere wären...

von j125 vor 7 Jahren

Rezension

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j125vor 7 Jahren
Reiheninformation:
Diese Rezension ist spoilerfrei. Es handelt sich hierbei um den vierten Band einer Reihe. Ich hatte keine Vorkenntnisse und konnte alles gut verstehen (mehr dazu in der Rezension). Aber, wer zuerst diesen Teil liest, spoilert sich in Bezug auf die Vorgänger.

Inhalt:
Maria de la Torre hat gerade erst ihren Freund Thomas bei einem Polizeieinsatz verloren, als ihr Leben schon wieder in Aufruhr gerät. Zuerst trifft sie bei Thomas Beerdigung dessen Zwillingsbruder Elijah, der ihr Blut in Wallung bringt und dann taucht auch noch ein Mann aus ihrer Vergangenheit auf, der nichts Gutes im Sinn hat.

Meine Meinung:
Diese Reihe im Allgemeinen und der erste Band im Besonderen, sind ziemlich kritisiert worden. Was ich darüber gehört habe, hat mir gereicht um zu entscheiden, dass ich die Reihe nicht beginnen will. Nachdem ich den vierten Band nun gewonnen habe, wollte ich mir selbst ein Bild machen, zumal ich gern in diesem Genre lese.

Vorkenntnisse braucht man meiner Ansicht nach nicht. Die Ereignisse aus der Vergangenheit werden ausreichend thematisiert, sodass ich nicht das Gefühl hatte irgendwo nicht mitzukommen. Im Gegenteil, manchmal hatte ich sogar das Gefühl es wurde zu viel aus den vorherigen Bänden erklärt und selbst ich, die ich die Vorgänger ja nicht gelesen habe, war genervt, weil ich die Zusammenhänge schon begriffen hatte.

Was die Protagonisten angeht, bin ich enttäuscht oder besser gesagt in meinen Erwartungen bestätigt worden. Elijah ist so was von herrisch und wenn er dieses Verhalten an den Tag legt, nimmt Maria sich vor ihn in seine Schranken zu weisen, tut dann aber doch nichts. Maria sagt sie seien kein Paar. Elijah sagt sie seien eins. Fertig. Maria sagt Elijahs Haus sei nicht ihr gemeinsames Zuhause. Elijah sagt sie wohne auch hier. Fertig. Ja und dann hat Maria etwas Traumatisches erlebt, möchte offensichtlich nicht darüber sprechen, ja sogar in Panik die Stadt verlassen (ob das klug ist, ist eine andere Sache) und was macht er? Lacht sie aus. Trotzdem fand ich ihn irgendwie sympathischer als Maria, weil er zu seinen Gefühlen steht. Verrückt, ich weiß, aber was soll ich machen…

Ich hätte vom Klappentext her eher erwartet, dass Elijah derjenige ist, der bei der Beziehung vorsichtig ist, da Maria ja mit seinem toten Bruder zusammen war. Stattdessen erkennt er, dass man sich nicht aussuchen kann, wen man liebt. Maria hingegen ist da widersprüchlich. Sie macht sich große Sorgen um ihren Ruf bzw. was andere darüber denken könnten, setzt aber durchaus ihre weiblichen Reize ein. Das war eben der Grund, warum ich dann doch mehr mit Elijah anfangen konnte.

Maria hat drei Seelenfreundinnen, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielen und spielten. Dafür das das Verhältnis als so eng beschrieben wird (die gewählte Familie etc.), ist Maria ganz schön knauserig mit Informationen. Der ersten erzählt sie nur, sie hat mit Elijah geschlafen, verschweigt aber, dass er Thomas Zwillingsbruder ist. Der zweiten erzählt sie von Thomas Zwillingsbruder, verschweigt aber ihre Gefühle und der dritten erzählt sie nichts. Am Rande bemerkt, die Männer der anderen Frauen sind auch nicht so doll. Gigi darf ja nicht mal allein aufs Klo gehen… das sagt schon alles was man über sie wissen muss.

Warum ich aber trotzdem drei Big Bens vergebe hat den Grund, dass ich die Idee eigentlich mochte. Ich lese gern Thriller und fand daher die spannende und in gewissen Maßen actionreiche Hintergrundstory klasse. Der stalkende Ex-Freund ist jetzt auch nicht brandneu, aber es ist mal was anderes als die wiedergefundene Jugendliebe, oder das schlechte Elternhaus. Nur schade, dass die eigentlich gute Idee so von den Charakteren kaputt gemacht wurde.

Fazit:
Man hätte aus der Handlung eine tolle New Adult Reihe machen können, wenn nicht die Charaktere so furchtbar gewesen wären. Die Vorgänger werde ich definitiv nicht mehr lesen, da ich mich vermutlich wieder furchtbar über die Charaktere aufregen muss und die grobe Handlung durch diesen Band ja schon kenne, sodass ich da auch keinen Bedarf habe. Der Folgeband könnte aber durch die neuen Protagonisten interessant sein. Zumindest macht der männliche Part bei seinem kurzen Gastauftritt hier einen vernünftigen Eindruck.
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