Audrey Teddington wurde 1928 in London geboren. Gerne hätte sie als Suffragette für das Frauenwahlrecht in Großbritannien demonstriert, doch das war dort schon seit neun Jahren eingeführt. Also zog sie in die Schweiz, wo sie den Bundesrat mit ihrer britischen Höflichkeit so sehr nervte, bis das Frauenwahlrecht endlich 1971 beschlossen wurde.
Nach getaner Arbeit zog sie zurück nach London, wo sie jahrzehntelang der englischen Fußballnationalmannschaft das Elfmeterschießen beizubringen versuchte. Anschließend legte sie sich den Mops Hasso Lagerfield zu und wollte ihm das Pupsen abgewöhnen. Das war allerdings noch aussichtsloser.
Im Alter von vierundachtzig Jahren entdeckte sie Punkmusik und trägt seitdem mit Vorliebe Irokesenschnitt.
Audrey Teddington hasst Video 2000, Smartphones und schlecht aufreißbare Plastikverpackungen. Weil sie findet, dass Fotografien zu realistisch sind, lässt sie sich nur in Öl porträtieren. Ihr Versuch, als Passfoto ein Ölgemälde zu verwenden, scheiterte leider vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, da sich dieser wegen des Brexits in einer solch fundamental wichtigen Frage für nicht mehr zuständig erklärte.
Seitdem tippt sie auf ihrer alten Remington die Memoiren ihres Mopses Hasso Lagerfield, die dieser mit Vorliebe wieder zerfetzt, jedenfalls, wenn sie ihn nicht in jenem Licht erscheinen lassen, das einem britischen Modezar gebührt.