William Shakespeares Dramen sind trotz ihres Alters von über vierhundert Jahren noch immer Aktuell und sprühen voller leichtem Witz, trauriger Schicksale und Dialogen, die nichts von ihrer Frische verloren haben.
Shakespeares Dramen lassen sich in Tragödien, Römerdramen, Königsdramen bis hin zu Schau- und Lustspielen einteilen. Viele dieser Stücke dürften den meisten aus diversen Theateraufführungen und Verfilmungen bekannt sein, e.g. Romeo und Julia; Othello; Macbeth; Der Kaufmann von Venedig, Richard III. Deshalb wird sich mancher fragen, ob er die Stücke überhaupt noch lesen sollte. Die Antwort kann nur lauten: Ja.
Ein Lesetrip durch die Werke von William Shakespeare bedeutet eine alte Sprache zu genießen - hier in den gelungenen Übersetzungen aus dem neunzehnten Jahrhundert von August Wihlelm von Schlegl, Wolf von Baudissin, Ludwig Tieck und Dorothea Tieck – und durchweg tragische, witzige und spannende Werke zu genießen.
Los geht es mit den Tragödien, in denen es hauptsächlich um Liebe, „Was ist ein Name? Was uns Rose heißt, Wie es auch hieße, würde lieblich duften,“ Eifersucht, „Sei wirksam, Gift, Sei wirksam! Also fängt man gläub' ge Narren“, falsche Freunde, Wahnsinn, Schicksal, „Keiner Trau dem Gaukelspiel der Hölle, die uns mit doppelsinniger Rede äfft“, und Machtgier geht. „Der Rest ist Schweigen.“
In den Römerdramen werden die historischen Figuren Julius Cäsar, Kleopatra und Antonius verarbeitet und bieten neben dem bekannten Spruch des erstochenen Cäsar, „Et tu Brute“ auch das grausame, traurige Stücke von „Titus Andronicus.“ Dessen Tochter vergewaltige wird und ihr nachher die Zunge und beide Hände abgeschnitten werden, damit sie keinem Menschen davon jemals berichten kann. Die Königsdramen bieten viele weitere historische Figuren an, wie Richard III, „Ein Pferd! Ein Pferd! Mein Königreich für' n Pferd!“, Richard Löwenherz, Jean d' Arc und die Verarbeitung der Rosenkriege zwischen den Familien Lancaster und York.
Es macht einfach Spaß so in die Weltgeschichte einzutauchen und sich zu fragen, was ist Realität und was entsprang Shakespeares Einfallsreichtum?
Nachdem alle Tragödien durchlebt wurden, kann sich der Leser bei den Schau- und Lustspielen an dem Witz von Shakespeare erfreuen. „Laßt uns ein volles Pfund von Eurem Fleische zur Buße setzen, das ich schneiden dürfe, Aus welchem Teil von Eurem Leib ich will.“ Die Stücke spielen mit Verwechslungen und natürlich wie in fast jedem Drama von der Liebe, „Komm, laß uns hier auf Blumenbeeten kosen!“, doch diesmal enden die Stücke in Wohlgefallen.
Obwohl die Stücke über vierhundert Jahre alt sind, haben sie nichts von ihrer Lebendigkeit eingebüßt. Shakespeares Sprache vibriert förmlich auf der Zunge und ihm gelingt es in die Dialoge alle Emotionen einzubauen und seine Plots sind stets spannend und enden manchmal mit überraschenden Wendungen. „Mein Leben ist gefeit, kann nicht erliegen einem vom Weib geborenen.“
Der Dichter William Shakespeare wurde am 26.04.1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Mit achtzehn Jahren heiratete er die ältere Anna Hathaway, mit der er drei Kinder hatte. Da Aufzeichnungen fehlen, ist nicht bekannt, wie Shakespeare zum Theater kam, ob er dort als Schauspieler, Dramatiker oder Schauspieler begonnen hat. Auch kann das Entstehungsdatum einige Stücke nicht bestimmt werden. Deshalb wird angezweifelt, ob Shakespeare seine Stücke alle selbst geschrieben hat. Er verstarb am 23.08.1616.
Rezension zu "William Shakespeare - Prachtausgabe" von William Shakespeare