Cover des Buches Die Abenteuer des Odysseus (ISBN: 9783401500232)
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Rezension zu Die Abenteuer des Odysseus von Auguste Lechner

Typisch Schullektüre?

von Ginevra vor 9 Jahren

Rezension

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Ginevravor 9 Jahren

Der Kampf um Troja ist nach 10 Jahren endlich vorüber - die Kämpfer sehnen sich nach ihrer Heimat und ihren Frauen. Doch nun bricht für den König von Ithaka, Odysseus, und seine Männer, eine Zeit voller Abenteuer an: Stürme stören die langersehnte Heimreise, sein Schiff wird an verschiedene unbekannte Küsten getrieben. Auf der Insel der Kyklopen gerät er mit Polyphem aneinander - und sticht ihm sein einziges Auge aus. Das Unglückliche daran: Polyphem ist der Sohn Poseidons, des Meeresgottes, der Odysseus`Heimfahrt aus Rache und mit allen Mitteln versucht, zu verhindern.
Doch glücklicherweise ist Pallas Athene, die Göttin der Weisheit, auf der Seite des Ithakers: ihre klugen Ratschläge helfen dem tapferen Helden, zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Doch zu Hause wartet die größte Herausforderung, da sein Schloss inzwischen von den Freiern seiner Frau Penelope belagert wurde...


Die österreichische Autorin Auguste Lechner lebte von 1905 bis 2000 und schrieb zahlreiche Jugendbücher, besonders über die Sagen des Altertums. Sie wurde mit dem "Europäischen Jugendbuchpreis" für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Ihr ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche aus ihren Werken lernen, dass das Humane über das Böse siegt. Kritiker sehen darin eine "vereinfachende Schwarz-Weiss-Malerei".


Als mein 12-jähriger Sohn dieses Buch im Deutschunterricht lesen sollte, freute ich mich, denn ich kannte nur die altmodischere Fassung von Gustav Schwab (ca. 1838). Mein Sohn kannte natürlich Percy Jackson und war an dem Buch wirklich interessiert.
Grundsätzlich werden Odysseus Abenteuer ausführlich und gut verständlich beschrieben. Die Feindbilder sind klar, aber der Held Odysseus wird in meinen Augen schon differenziert dargestellt - oft zweifelt er, gerät in Versuchung, ist auf fremde Hilfe angewiesen - die Kritik der "Schwarz-Weiss-Malerei" kann ich so nicht unterstreichen.
Was mich und meinen Sohn dafür gestört hat, waren die oftmals ziemlich langatmigen Schilderungen der zahlreichen "tosenden" Stürme. Die Abenteuer "in fremden Gefilden" wurden dagegen recht spannend und anschaulich erzählt. Wir lernen viele fantastische und berühmte Figuren und Orte kennen: die Sireneninsel, die Zyklopen, die schöne Circe, Skylla und Charybdis, den Hades...
Die Ankunft in Ithaka hingegen zog sich wieder etwas zu sehr in die Länge, bis es dann doch zu einem spannenden "Showdown" kommt.
Das Buch finde ich insgesamt sehr unübersichtlich, es hätte in viel mehr Kapitel unterteilt werden können, vielleicht mit ansprechenden Zeichnungen und einer wirklich modernen Sprache. Vielleicht gibt es einen Mittelweg zwischen Auguste Lechner und Rick Riordan?!


Fazit: als Schullektüre stellenweise etwas langatmig, aber durchaus lesenswert und immer wieder interessant. Die graphische Gestaltung und die Sprache könnten noch viel moderner und kindgerechter sein. 3 von 5 Sternen!



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