Rezension zu "Teleshop" von Augusten Burroughs
"Gefühle sind wie das Wetter, sie gehen vorbei." (S.245)
Inhalt: Ein Teleshopping-Sender. 5 Moderatoren. Da ist Max, der nach einem versehentlichen exhibitionistischen Zwischenfall gefeuert wird. Da ist Peggy Jean, eine der Topverkäuferinnen, die plötzlich merkwürdige E-Mails bekommt. Da ist Trish, Tochter aus reichem Haus, die unbedingt Karriere machen will. Da ist Leigh, die eine Affäre mit ihrem verheirateten Boss Howard unterhält und sich mehr erhofft. Und da ist Bebe, die sich etwas Authentisches bewahrt hat und eine Kontaktanzeige aufgibt. Sie alle begleitet der Autor eine Zeit lang.
Meinung: Ich habe die Geschichte mit Interesse gelesen. Sie war kurzweilig, amüsant, clever konstruiert und verfügte über eine gewisse Boshaftigkeit. Als Satire auf Konsumgewohnheiten und Medienmenschen funktionierte sie hervorragend (obgleich sie vielleicht noch etwas mehr zugespitzt hätte werden können).
Natürlich wurden nicht alle Charaktere vom Autor gleichberechtigt behandelt, und besonders die Figur der Trish erschien für die Handlung verzichtbar, aber alles in allem hatte er sein Personal gut im Griff, und die Protagonisten, deren gemeinsames Merkmal ihre Oberflächlichkeit war, ließen sich sogar unterscheiden.
Fazit: Nette Unterhaltung für zwischendurch.
"Seine Depression war das beste Haustier, das er sich zurzeit vorstellen konnte, ein Haustier, das ständig neue Nahrung forderte, und seine Lieblingsgerichte waren Fernsehsendungen, die am Tage liefen." (S.200)